K3 No. 4 - Oktober 2023

| 04 | 2023 25 Halbzeit für die Jugendpolitischen Forderungen des KJR Schwerpunkt München inklusiv Geradezu ein Klassiker der inklusiven Arbeit ist und bleibt das Jugendlager Walchensee. Daran konnten in den letzten Jahren jeweils drei junge Menschen mit Behinderung teilnehmen und durch Einzel-Assistenzen begleitet werden. Das Thema inklusive Ferienfahrten und Freizeiten wird regelmäßig durch weitere Einzelaktionen, z.B. „Action im Inntal“ oder „Schneebeben“ ergänzt und findet enormen Zuspruch. Diese Angebote bilden inzwischen einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit der Fachstelle. Dabei werden die zur Verfügung stehenden Plätze an Menschen mit Behinderung vergeben, die dann an einer ganz normalen – aber inklusiven – Ferienfahrt teilhaben können. Die Fachstelle übernimmt dabei maßgeblich die Planungen – kümmert sich zudem um die Eltern- und Netzwerkarbeit bzw. organisiert die erforderlichen Assistenzen. Im Rahmen des „KJR-Herbstferien-Extra“ konnten auch neue inklusive Angebote aufgenommen werden. Die JuLeiCa-Schulungen sind nun ebenfalls inklusiv. Im Rahmen einer Aktivierungskampagne des Bayerischen Jugendrings konnte die Jugendleiter*innen-Ausbildung für Menschen mit Behinderungen geöffnet werden. Im Zuge dessen konnten Assistenzen geschult bzw. neue Ehrenamtliche angeworben werden. Besonders erfreulich ist, dass es auch eine Reihe junger Menschen mit Behinderung gibt, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Um das Thema Inklusion auch an Schulen weiter zu verankern, wurden Projekte zum Thema Blindheit/Sehbehinderung mit verschiedenen Jahrgangsklassen durchgeführt. Inklusive Jugendpartys unter dem Motto „Party inklusive“ ergänzten das Angebot beispielsweise in der Aubinger Tenne. Seit einiger Zeit gibt es nun auch den „Inklusiven Freitag“ in der Oase Neuhausen, der jetzt auf den Samstag erweitert wurde. Für das Angebot steht eine ehrenamtliche Assistenz zur Verfügung. München mobil Die Stadtpolitik verpflichtet die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), ein Jugend- und Ausbildungsticket zum Preis von 365 Euro im Jahr für alle jungen Menschen in (Aus-) Bildung anzubieten. Das Ticket ist ohne zeitliche Einschränkungen im Gesamtnetz des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) gültig. Nachdem der KJR und der Arbeitskreis Jugend- und Ausbildungsticket (heute Netzwerk Junge Mobilität) sich zwölf Jahre lang für ein einfaches, faires und kostengünstiges Ticket für junge Menschen im MVV eingesetzt hatte, wurde am 1. Juli 2020 auf kommunaler und Landesebene das 365-Euro-Ticket für Schüler*innen und Auszubildende eingeführt. Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte der Verkehrspolitik Bayerns! Stadtpolitik und Verwaltung sorgen dafür, dass die MVG als städtisches Unternehmen ihr Streckennetz ausbaut und die Kapazität der bestehenden Angebote deutlich erweitert. Durch die Pandemie sind einige Bauprojekte ins Stocken geraten, doch nun ist der Ausbau wieder im Gange. So wird zum Beispiel die U6, die viel von Studierenden genutzt wird, bis nach Martinsried verlängert, wo sich viele Forschungsinstitute befinden. Die Bedarfe junger Menschen werden bei der Gestaltung und Weiterentwicklung des ÖPNV berücksichtigt. Der KJR hat im 8. Fahrgastbeirat wieder einen Gastsitz erhalten, um die Belange junger Menschen im Beirat und gegenüber den Verkehrsbetrieben zu artikulieren. Mit dem Mobilitätsreferat gibt es derzeit noch wenig Austausch, der Kontakt könnte aus Sicht des KJR München-Stadt intensiviert werden. Die Fachforen junge Mobilität, die das Netzwerk junge Mobilität veranstaltet, sind nach wie vor gut besucht. Hier wurde z.B. für den Übergang von Semesterticket zu Deutschlandticket für die Studierenden eine gute Lösung gefunden. Das Nachtangebot ist ausgeweitet und die Fahrzeuge sind mit Steckdosen sowie kostenfreiem WiFi ausgestattet. Der Ausbau des Nachtangebots und unsere Anfragen dazu wurden ebenfalls durch die Pandemie zurückgeworfen. Die Tram-Bahnen verkehren weiterhin nur im Stundentakt, eine Taktverdichtung hat es bisher nicht gegeben. In den Fahrzeugen der MVG lief eine Testphase mit WLAN. Dieses Angebot wurde jedoch noch nicht auf alle Fahrzeuge ausgeweitet. Der Schutz vor sexuellen Übergriffen im Bereich des ÖPNV wird verstärkt. Fahrgäste und Öffentlichkeit werden sensibilisiert. Das Fahrgastfernsehen zeigt Handlungsanleitungen für gefährliche Situationen, das Personal der Verkehrsbetriebe ist geschult und es gibt Notrufknöpfe in Sitznähe und an allen Haltestellen. Dank Gesprächen des KJR mit der Stadtpolitik und Verwaltung gab es einen umfassenden fraktionsübergreifenden Stadtratsantrag, der die Ergebnisse der Studie zu Hasskriminalität aufgreift. Gefordert wird darin eine Aufklärungs- und Präventionskampagne zu vorurteilsgeleiteten Straftaten. Bisher davon umgesetzt wurde eine Homepage (www.muenchen-gegen-hass.de), die erklärt was vorurteilsgeleitete Straftaten sind und Meldewege aufzeigt. Die vom KJR München-Stadt geforderte Aufklärungskampagne im Münchner Fenster der U-Bahnen (Fahrgastfernsehen) gibt es bis dato nicht. Seit 2020 gibt es darüber hinaus 5-Euro-Taxigutscheine für alle Frauen* in München, die für eine Taxifahrt nachhause zwischen 22 und 6 Uhr verwendet werden können. Die Forderungen des Radentscheids werden umgesetzt. München fördert alternative Mobilitätskonzepte wie Bike-Sharing, stationsgebundenes Car-Sharing und Mietangebote für weitere Fortbewegungsmittel. Am 24. Juli 2019 übernahm der Stadtrat die Ziele der beiden Bürgerbegehren Altstadt-Radlring und Radentscheid München mit dem Ziel die „... Maßnahmen bis zum Jahr 2025 weitestgehend …“ umzusetzen. Einige Vorhaben wurden bereits realisiert. Autor*innen: München gegen Rechts: Laura Pulz, Fachstelle Demokratische Jugendbildung, KJR München nachhaltig: Julia Traxel, Nachhaltigkeitsbeauftragte, KJR München sozial gerecht: Kathrin Bautz, Abteilung Junges Engagement, KJR München bildungsgerecht: Lorenz Seibl, StadtschülerInnenvertretung Freiräume: Ronia Sengfelder, Die Aktion, KJR Wohnen: Chris Jones, Junges Wohnen, KJR Migration: Severin Schwarzhuber, Fachstelle Junge Geflüchtete, KJR München inklusiv: Marko Junghänel München mobil: Theresa Baum, Fachstelle Mobilität, KJR Was forderst du von der Stadt? » Jeder Jugendliche soll eine Fahrkarte für die Bahn bekommen. (Junge, 15)

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