K3 No. 3 - Juli 2023

18 das kommt | 03 | 2023 das war „Das ist aus mir geworden“ Täglich besuchen viele Kinder und Jugendliche die KJR-Einrichtungen. Was ist eigentlich im Laufe der vielen Jahre aus ihnen geworden? Welche Wirkung hatte der Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen, die Teilnahme an einer Ferienfahrt oder einem Bildungsangebot? In dieser Serie berichten ehemalige Besucherinnen und Besucher über ihre Erlebnisse und wie sie auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben gut begleitet und individuell unterstützt wurden. Lang ist‘s her – läuft bei mir! 1990 besuchte Antonio (47) den Jugendtreff Au zum ersten Mal. Wann warst Du das erste Mal in der Einrichtung? Das erste Mal war ich 1990 dort, wenn ich mich recht erinnere. Ich war 13 oder 14 Jahre alt. Was hast Du von den Angeboten genutzt? Meistens habe ich Fußball gespielt, Tischtennis, Kicker oder Billard. Gab es bestimmte Ansprechpersonen, die für Dich besonders wichtig waren? Besonders wichtig waren für mich Miguel und Jasminka. Gibt es Dinge, an die Du heute immer noch denkst und die Du beherzigst? Alex (25) war das erste Mal im Alter von 10 Jahren im Intermezzo Ich bin 2008 mit 10 Jahren in die OGS des Intermezzo gekommen. Schnell bin ich auch im turbulenten Betrieb des Offenen Cafés geblieben, wo es immer eine Menge Möglichkeiten zum Spielen gab. Cool waren auch die Ausflüge, erst mit den Mittagstischlern (Anm. = OGS), dann auch mit dem Café. Das Abenteuer kam dabei auch nicht zu kurz. Einmal haben wir sogar im Tipi übernachtet. Auch die Nachtwanderungen waren legendär. Auf die angrenzende Bezirkssportanlage gingen wir zum Pompfen und im Saal, wo sonst die Konzerte stattfinden, spielten wir Hallenhockey. Im Sommer, wenn es richtig heiß war, gab es die beliebten Wasserschlachten vor dem Haus und eigentlich wurde drinnen auch alles unter Wasser gesetzt. In der Jungengruppe wurden rohe Eier verpackt und möglichst ohne Bruch fallen gelassen oder Papierflieger an den Start gebracht. Ich kann mich jetzt nicht an eine bestimmte Situation erinnern, aber ich weiß, dass man immer auf offene Ohren gestoßen ist, wenn man mal Probleme hatte. Ich denke oft an die Gespräche, die wir vor allem mit Jasminka und Miguel hatten und ehrlich gesagt fehlt mir der Miguel sehr. Was machst Du heute? Ich bin Vater von zwei Kindern und seit acht Jahren verheiratet. Ich arbeite in einem Krankenhaus in der Bauabteilung als Bauleiter. Hast Du heute noch Kontakt zu Leuten von damals oder zur Einrichtung? Ich habe noch Kontakt zu mehreren Leuten, die früher das Freizeitheim besucht haben. Ich bin froh, dass ich im Freizeitheim Au teilweise aufgewachsen und erwachsen geworden bin, auch dank der Leute, die dort gearbeitet haben.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy