K3 No. 1 - Februar 2024

| 01 | 2024 17 KI und Jugendarbeit Schwerpunkt ein bestimmtes Thema schreibe, lasse ich mir von der KI Stichpunkte auswerfen und formuliere dann den Text. Auch für Übersetzungen in andere Sprachen ist KI sinnvoll. Marcel hatte gesagt, dass man als Spielerei Bilder generieren kann, oder man entwirft eigene Charaktere fürs Gaming. Diese nette Spielerei hat aber auch ernste Folgen. Ich habe in einer Fotoagentur gearbeitet. Für diese Branche wird ein ganzes Geschäftsfeld wegbrechen, weil sich die Leute ihre Bilder selbst erstellen. Anastasia: Ich nutze ChatGPT auch im Studium. Diese KI ist gut dafür geeignet, eigene Programme in Java zu schreiben. Man muss am Ende zwar noch einmal drüber schauen, aber es spart Zeit. Unsere Uni hat eine Website aufgesetzt, in der auch KI eingebaut ist. Dort sollen Lerninhalte erklärt werden und man bekommt inhaltliche Tipps. Was erhofft ihr euch von der KI? Johannes: Vor allem Zeitersparnis – und auch mehr Kreativität. Man sagt zwar, dass KI selbst gar nicht kreativ ist. Ich nutze sie aber so, dass ich die KI bitte, mir beispielsweise alle Aspekte eines Themas darzustellen. Das erweitert meinen Horizont. Anastasia: Ich spare auch Zeit, und man kann damit viele zuverlässige Quellen und Informationen zusammentragen. Darauf kann man sich verlassen. Marcel: Ich kann nicht so gut und schnell Texte formulieren. Dabei hilft mir die KI wunderbar. Wo stehen wir bei gerade beim Thema KI; ist das erst der Anfang? Johannes: Das ist die Frage aller Fragen und schwer einzuschätzen. Ich denke, dass noch viel kommen kann. Ob es eines Tages so ist, dass die KI das Bewusstsein der Menschen ersetzt, ist eine philosophische Frage. Macht KI auch Angst? Johannes: Ich finde KI weniger erschreckend als faszinierend, was damit möglich wird. Der Mensch muss aber die KI kontrollieren. Spielt es für euch überhaupt eine Rolle, ob ein Text oder ein Bild von einem Menschen oder der KI stammt? Johannes: Das kann ich gar nicht sagen. Man muss der Maschine Input geben; sie verarbeitet diese Informationen nur. Allein wird die KI keine schöpferische Intelligenz entwickeln. Marcel: Das stimmt; der Mensch gibt die Befehle. Welche ethischen Probleme seht ihr bei KI-Anwendungen? Anastasia: Es könnte zu einer Gefahr für Kinder werden. Wenn etwas durch KI generiert wurde und glaubwürdig aussieht, hinterfragen das Kinder nicht und prüfen keine Quellen. Man muss also junge Leute schulen, dass sie der KI nicht blind vertrauen. Marcel: Wenn ich beispielsweise ChatGPT nutze, schaue ich immer in einer zweiten Quelle nach, ob das so stimmen kann. Johannes: Das ist ganz wichtig, dass man die Leute schult. Nicht nur Kinder haben da Defizite, sondern auch ältere Menschen bzw. Menschen, die wenig Erfahrung mit neuen Technologien haben. Künstliche Intelligenz aus Sicht junger Menschen KI – nur ein Boomer-Hype!? Anastasia, Johannes und Marcel sind um die 20 Jahre alt. Was bedeutet für die Generation Z Künstliche Intelligenz? Überraschung: Sie warten ganz gelassen auf das nächste „große Ding“ und sehen KI als simples Werkzeug. Johannes hatte die KI gebeten, die „Weltformel“ zu erstellen, die die Antwort auf alle Frage ist – et voilà! Was macht ihr gerade? Johannes: Ich bin 25 Jahre alt und studiere Informatik im Master. Mit KI kenne ich mich durch das Studium natürlich ein wenig aus. Privat bin ich als Betreuer im ZeitFrei des KJR tätig. Ich engagiere mich auch in einem Sportverein. Anastasia: Mein erstes Semester hat im Herbst begonnen. Ich bin 18 Jahre alt und studiere ebenfalls Informatik. Ich bin auch oft im ZeitFrei zu Besuch. Marcel: Ich mache im ZeitFrei gerade mein FSJ – ich bin 20 Jahre alt. Was bedeutet KI ganz allgemein für euch, wie übersetzt ihr den Begriff? Johannes: KI ist erst einmal nichts anderes als Machine-Learning, hat also im engeren Sinne nichts mit Intelligenz zu tun. Die Anwendungen, die man heute landläufig als KI bezeichnet, empfinde ich als nützliche Tools – Werkzeuge, mit denen die Arbeit schneller erledigt wird. Anastasia: Das sehe ich auch so. Ich nutze KI im Studium, um Sachverhalte erklärt zu bekommen. In der Freizeit nutze ich diese Anwendungen eher weniger Marcel: KI schwankt so zwischen Werkzeug und netter Spielerei. Man kann damit gut Bilder generieren und Texte erstellen. Mit welcher KI arbeitet ihr? Johannes: In der Uni bauen wir selbst schon kleine KI-Modelle und man lernt, was eigentlich hinter der KI steckt. Ich nutze häufiger ChatGPT, um mir Inspirationen zu holen. Wenn ich eine Arbeit über Was meinst du ist KI – Künstliche Intelligenz? » Computer, der programmiert wurde, um Fragen selbständig beantworten zu können. Entwickelt sich immer weiter und wird immer mehr in den Alltag eingebaut. (Junge, 14) Was meinst du ist KI – Künstliche Intelligenz? » Das hat was mit Kunst zu tun, weil ja „künstliche“ Intelligenz (Mädchen, 10) Bild erstellt mit Midjourney von Johannes Kroll

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