K3 No. 4 - Oktober 2023

15 | 04 | 2023 EUTRAL Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTR auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANE auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMA Beschaffung Seit diesem Jahr greift der 9-Punkte-Plan im KJR. Damit wollen wir in zehn Jahren weitgehend klimaneutral sein. Der K3 informiert in jeder Ausgabe über Herausforderungen, Wissenswertes und erfolgreiche Projekte auf dem Weg zum „neuen Normal“ Was hat unsere Beschaffung mit Klimaschutz zu tun? Alles, was wir einkaufen, wurde produziert, verpackt und transportiert. Dabei entstehen Klimagase. Ein Drittel der „Pro-Kopf-Emissionen“ entstehen durch „sonstigen“ Konsum. Dazu gehört alles, was wir außer Nahrungsmitteln und Energie im Alltag kaufen. Also Büroartikel, Möbel, Geschenke, Kleidung, Dienstleistungen und vieles mehr. Die verlockende Schnäppchenjagd oder das „nurmal-kurz-was-besorgen“ ist also ein großer Hebel auf dem Weg zu einem klimafreundlichen Leben! Warum ist es sinnvoll, bei der Beschaffung auf Klimafreundlichkeit zu achten? Im KJR hantieren wir mit öffentlichen Geldern und sind deshalb auf einen wirtschaftlichen Umgang damit bedacht. Bei der Wirtschaftlichkeit aber nur auf den Preis zu achten, wäre zu kurz gedacht. Auch Qualität, Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit und sogar Verpackung und Transport müssen bedacht werden. Dies führt häufig nicht zum allerbilligsten Produkt. Oft spiegelt der Preis nicht die realen Kosten wider, die für Produktion und Vermarktung eines Produktes anfallen. Umweltschäden und Folgekosten sozialer Ausbeutung werden meist nicht einberechnet. Diese Kosten tragen künftige Generationen oder ungefragt die Menschen im globalen Süden. Und was passiert um uns herum? Die Stadt München ist seit zehn Jahren Fairtrade-Stadt. Die Steuerungsgruppe, der auch der KJR angehört, sorgt dafür, dass dem Beschluss auch Taten folgen. Mittlerweile gibt es sogar einen eigenen Stadtplan für fairen Einkauf und nachhaltiges Leben in München (www.muenchen-fair.de/#/map) Außerdem hat der Stadtrat das Ziel, die Landeshauptstadt bis 2035 klimaneutral werden zu lassen, die Verwaltung sogar bis 2030. Wer diese Ziele ernst nimmt, dem ist klar, dass die öffentliche Beschaffung noch viele Veränderungen vor sich hat! Das läuft schon im KJR … … beim Punkt Beschaffung Seit 2014 hat der KJR verbindliche Beschaffungsstandards: Kaffee kommt aus fairem Handel, Milch und Eier haben mindestens das EU-Bio-Siegel. Es wird ausschließlich Recyclingpapier verwendet und beim Neukauf von Elektrogeräten und bei Reinigungsmitteln wird auf anerkannte Nachhaltigkeitssiegel geachtet. Durch den 9-PunktePlan werden nun immer mehr Verbesserungen erprobt: Schaffen wir es auch, alle kakaohaltigen Produkte aus fairem Handel zu beziehen? Auch bei der Frage nach Secondhand ist viel passiert: Zahlreiche Jugendtreffs bieten Jugendlichen mit regelmäßigen Kleidertausch-Partys eine Alternative zu Fast-Fashion . Und die jüngste KJR-Freizeitstätte, das „Gleis 24“ in Pasing, hat bei ihrer Einrichtung fast ausschließlich gebrauchtes Inventar bezogen. Dass Secondhand keine „Zweite Wahl“, sondern eine echt schicke Idee war, ist jederzeit in Pasing erlebbar. Klimamythos aufgeräumt: Fairtrade ist sozial – aber nicht ökologisch? Fairtrade zahlt Arbeitern und Arbeiterinnen faire Löhne und gibt durch Handelsverträge Planungssicherheit. Doch Fairtrade agiert nicht nur sozial, sondern auch ökologisch. Um den Menschen eine bessere Lebensperspektive zu bieten, beinhaltet Fairtrade seit Jahren auch Umwelt- und Klimaschutz: durch zertifizierte ökologische Landwirtschaft werden die Menschen bei der Ernte weniger Pestiziden ausgesetzt und Ressourcen wie Böden und Wasser geschützt. Und der Verzicht von Kunstdünger vermeidet Lachgas, ein äußerst aggressives Klimagas. Neue Blickrichtung Einfach ausschneiden und hinten in die (durchsichtige) Handyhülle stecken. Oder in den Geldbeutel, an die Pinnwand oder den Kühlschrank. Weniger ist mehr!? Wir kaufen Dinge aus unterschiedlichsten Gründen: Weil wir etwas brauchen, weil wir glauben, etwas zu brauchen, weil wir dazugehören möchten oder weil wir uns etwas Gutes tun wollen – oder auch mal Frust kompensieren. Für den Geldbeutel, den Planeten und auch unsere Psyche ist aber manchmal „weniger mehr“. Daher können wir uns beim Warten an der Kasse oder bevor wir auf „kaufen“ klicken, einfach mal folgende Fragen stellen: Brauche ich das? Brauche ich das wirklich? Wie lange brauche ich das? ... muss ich das selbst besitzen? Bei der Einrichtung des „Gleis 24 – Ernas Jugendkulturcafé“ fanden Team und Jugendliche etliche Möbelstücke und Deko-­ Artikel im Münchner Gebrauchtwarenkaufhaus „Halle 2“ oder über Kleinanzeigen – so auch die beliebte rote Couch In jedem K3 ein Tipp zu klimagerechtem Leben

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