K3 No. 3 - Juli 2023

| 03 | 2023 5 Neue Blickrichtung Einfach ausschneiden und hinten in die (durchsichtige) Handyhülle stecken. Oder in den Geldbeutel, an die Pinnwand oder den Kühlschrank. Weniger Fleisch hilft der Gesundheit und dem Klima Im Durchschnitt isst jeder Mensch in Deutschland 60 Kg Fleisch im Jahr, also mehr als ein Kilo pro Woche. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen maximal 300 bis 600 Gramm pro Woche, abhängig vom Körpergewicht. Übermäßiger Fleischkonsum begünstigt u.a. koronare Herzkrankheiten, Diabetes und Darmkrebs. Vor allem der Genuss von verarbeitetem rotem Fleisch, wie Wiener Würstchen und Salami, wird als gesundheitlich gefährlich eingestuft. durchschnittluicher Konsum empfohlene Höchstdosis Quelle: ADAC In jedem K3 ein Tipp zu klimagerechtem Leben EUTRAL Ernährung und Klimaschutz Seit diesem Jahr greift der 9-Punkte-Plan im KJR. Damit wollen wir in zehn Jahren weitgehend klimaneutral sein. Der K3 informiert in jeder Ausgabe über Herausforderungen, Wissenswertes und erfolgreiche Projekte auf dem Weg zum „neuen Normal“ Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTR auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANE auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMA Was hat unsere Ernährung mit Klimaschutz zu tun? Unsere Ernährung hat großen Einfluss aufs Klima, besonders der Verzehr tierischer Nahrungsmittel. Damit auch die Frage, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie sie produziert, weiterverarbeitet, verpackt, transportiert oder gekühlt wurden. In Deutschland entstehen 15 % der jährlichen CO2-Emissionen pro Kopf durch Ernährung. Die Viehhaltung verursacht weltweit mehr klimaschädliche Emissionen als Flug-, Auto- und Bahnverkehr insgesamt! Warum ist es sinnvoll, dass wir uns klimafreundlicher ernähren? Besonders Viehhaltung verursacht große Mengen an Klimagasen. Nicht nur durch „pupsende“ Rinder, sondern auch durch Kunstdünger beim Futteranbau und Brandrodung (um Futterplantagen zu gewinnen). Für ein klimafreundliches Leben ist es daher nötig, den Fleischkonsum deutlich zu reduzieren oder auf vegetarische Ernährung umzusteigen. Diese wird bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile sowohl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als auch vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte als unbedenklich oder sogar sinnvoll erachtet. Viele Klimagase entstehen beim Einsatz von Kunstdünger, hauptsächlich Lachgas, das 300 Mal schädlicher ist als CO2. Bio-Lebensmittel sind die klimafreundlichere Alternative, denn alle Bio-Label verzichten auf Kunstdünger. Etwa ein Viertel unserer Lebensmittel wird ungenutzt weggeworfen! Auch hier liegt ein riesiges Einsparpotential, fürs Klima ebenso wie für den Geldbeutel. Wie wollen wir das umsetzen? Weniger Fleisch, mehr Bio, mehr regionale Lebensmittel und weniger entsorgen … Viele kleine Schritte führen zum Ziel! Und was passiert um uns herum? Der Fleischkonsum in Deutschland ist in den letzten zwei Jahren erstmals gesunken. Immer mehr Menschen ernähren sich vorwiegend oder komplett vegetarisch. Durch die gestiegene Nachfrage findet sich mittlerweile in allen Supermarktketten eine größere Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen, auch Restaurants, Caterer und Mensen bieten fleischlose Speisen an, die nicht nur aus Beilage mit Soße bestehen. Politisch ist aber noch einiges zu tun: der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 statt 19 % für ein so klima- wie auch und gesundheitsschädliches Produkt wie Fleisch sollte abgeschafft werden. Das läuft schon im KJR … … beim Punkt Ernährung Seit 2015 gibt es das KJR-interne Qualitätssiegel „Natürlich²“. Die zertifizierten Einrichtungen bieten ausschließlich Bio-Produkte und -Getränke an. Alle tierischen Produkte und Trockenwaren wie Nudeln, Reis und Mehl tragen das Bio-Siegel, dazu kommt regionales und saisonales Obst und Gemüse in den Topf und auf den Teller. Regelmäßige Treffen der zertifizierten Einrichtungen geben Ideen für die Praxis und motivieren die Teams. Dabei wird ausprobiert, gekostet und debattiert. Der Schwerpunkt im 9-Punkte-Plan verschiebt sich nun etwas mehr in Richtung Klimaschutz und damit noch mehr zu vegetarischen und veganen Speisen. Die Basis ist jedoch die gleiche: Kindern und Jugendlichen eine nachhaltige und gesunde Ernährung zu bieten. Und auch die pädagogische Aufgabe dahinter bleibt gleich: junge Menschen ermutigen, Neues zu probieren, mit Spaß und Experimentierfreude. Klimamythos aufgeräumt: …aber Avocados sind doch so klimaschädlich! Es ist richtig: der Avocado-Anbau benötigt sehr viel Wasser und die Früchte werden meist sehr weit transportiert. Im Vergleich zu Rindfleisch sind Avocados dennoch deutlich klimafreundlicher: Bis ein Kilogramm Rindfleisch im heimischen Supermarkt liegt, verursacht es etwa 13 Kilo Klimagase, die gleiche Menge Avocado führt im Schnitt zu weniger als einem Kilo. Wer also mehr Avocados isst und dafür auf Fleisch verzichtet, verbessert seinen CO2-Fußabdruck um ein Vielfaches. Noch besser wäre es, auf heimische Avocados zu setzen oder sie gar selbst zu ziehen – allerdings braucht das Geduld: Früchte tragen sie erst nach sechs bis zehn Jahren. Schnippeln für Energieballs als Alternative zu üblichen Müsliriegeln im Thekenverkauf

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