Jugendbefragung 2020

30 3 . MÜNCHNE R JUG ENDB E F RAGUNG – ( K ) E I N RAUM FÜR JUG END ? ! – E RG E BN I S S E Aus Sicht der Steuerungsgruppe lassen sich deshalb folgende Handlungsempfehlungen feststellen: 1. Die Stadt München muss Wege finden, wie der Druck, der auf jungen Menschen lastet, genommen werden kann. Ein zentraler Weg der Entlastung junger Menschen sollte darin bestehen, ihnen – jetzt mehr denn je – Freiräume für ihre Persönlichkeitsentwicklung zur Verfügung zu stellen. Freiräume, in denen sie ihre eigenen Anliegen und Bedürfnisse entdecken können sowie ihre Artikulation und soziale Verhandlung mit anderen ausprobieren können (Offene Jugendarbeit, Kulturelle Bildung, Jugendkulturen). Zudem braucht es eine Bereitstellung und – unter einer noch anhaltenden Pandemie - eine dauerhafte Offenhaltung von Gelegenheitsstrukturen, in denen junge Menschen stärkende Erfahrungen machen können, also z. B. sich mit ihren Ressourcen als selbstwirksam erfahren können wie auch selbstbestimmte Lebensentwürfe entwickeln können. Ergänzend brauchen junge Menschen Unterstützung und Wissen über Anlaufstellen für Maßnahmen und Einrichtungen, die ihnen zur Bewältigung der Herausforderungen zur Seite stehen. Leistungen und Angebote sind oft nicht bekannt oder noch nicht niederschwellig genug, barrierefrei und mehrsprachig zu erreichen. Um den finanziellen Druck auf junge Menschen reduzieren zu können, ist es sinnvoll weiterhin nach Mög­ lichkeiten zu suchen, kostenfreie/-günstige Angebote der Freizeitgestaltung auszuweiten. Vorstellbar wäre ein Gutschein oder Passsystem, das attraktive Angebote bereithält. Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Fragen, wie der Druck von jungen Menschen genommen werden kann, eine gesamtgesellschaftliche Dimension besitzt. Zwar sind Einzelmaßnahmen wichtig und richtig, die Gesellschaft muss sich jedoch insgesamt darüber verständigen, wie sie mit jungen Menschen umgeht, welche Erwartungen sie an sie stellt und wieviel Druck sie bewusst oder unbewusst ausübt.

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