43 GESCHÄFTSBERICHT 2024 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Fazit und Ausblick Was für ein Jahr! Ja, die Pandemie ist zu Ende, aber unter den Folgen leiden gerade junge Menschen immer noch. Die psychischen Belastungen junger Menschen sind massiv gestiegen. Der Krieg in der Ukraine fordert immer noch täglich Opfer und immer noch flüchten Menschen aus den umkämpften Gebieten u.a. nach München. Ein Ende ist nicht abzusehen. Der entsetzliche Terrorangriff der Hamas auf Israel, die anschließende Gewalteskalation im Nahen Osten und die aufgeheizte antisemitische und rassistische Stimmung in Deutschland beschäftigen pädagogische Fachkräfte und viele junge Menschen. Der massive Rechtsruck macht auch vor der Jugendarbeit nicht Halt, die Schere von Arm und Reich geht immer weiter auseinander und viele junge Menschen fühlen sich abgehängt. Wie sollen sie sich ein Leben in München leisten? Wohnraum ist extrem knapp und fast unbezahlbar. Die Temperaturen steigen, die Extremwetterereignisse werden mehr und trotzdem ist das Thema, Klima, das für nachfolgende Generationen existenziell ist, fast völlig verschwunden. Ein neuer Präsident in Amerika, der „höher, schneller, weiter, reicher“ in seiner DNA hat und diese Ziel rücksichtslos verfolgt. Ein zunehmendes Erstarken demokratiefeindlicher Parteien und eine desolate Wirtschaftslage machen es schwer, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Wer ertappt sich nicht regelmäßig dabei, doch auf die tägliche Nachrichtensendung zu verzichten, weil der Tag schon unerfreulich genug war? Junge Menschen, unsere Zukunft, machen nur noch rund 13,3 Prozent der Wahlberechtigten unter 30 Jahren aus, Parteien haben ihre Interessen nicht auf „dem Schirm“ oder gar in Wahlprogrammen. Wir alle müssen aber die Welt und die Gesellschaft so gestalten, dass auch junge Menschen Zukunftsperspektiven sehen! Der vorliegende Geschäftsbericht kann nur eine kleine Auswahl der vielfältigen Aktivitäten des KJR präsentieren. Die Alltagsarbeit, Standardangebote und Verwaltungstätigkeiten, die von vielen engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen jeden Tag geleistet werden, finden in einem Geschäftsbericht leider keine Berücksichtigung. In München genießt die Jugendarbeit in Gesellschaft und Politik ein hohes Ansehen und der KJR wird als verlässlicher Partner ernst genommen. Junge Menschen brauchen Zuversicht, brauchen Unterstützung und sie brauchen die Möglichkeit, durch aktives Handeln, ihre Zukunft zu gestalten. Hier müssen Politik und Gesellschaft die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, denn was wir jetzt am wenigsten brauchen, sind Einsparungen und Anfragen, ob das Engagement gegen Rechts und Demokratiefeindlichkeit Auswirkungen auf die Gemeinnützigkeit haben kann.
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