GESCHÄFTSBERICHT 2024 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 26 junger Menschen gehören. Nicht für alle ist München eine Stadt, in der sie respektiert werden. Am häufigsten nannten die Befragten einen Grund: ihr Aussehen. Nur etwa ein Drittel der Teilnehmenden der Jugendbefragung hat nach eigenem Bekunden keine gesundheitlichen Probleme. Die anderen zwei Drittel nennen als Einschränkungen am häufigsten psychische Probleme. Wie schon frühere Befragungen hat auch die jüngste Jugendbefragung ergeben: Junge Menschen wollen mitgestalten und haben dazu auch eine Menge Ideen. Zwei Drittel haben Interesse an Mitsprache, aber drei Viertel fühlen sich nicht oder eher nicht gut über ihre Möglichkeiten informiert. Mit dem kommunalen Rahmenkonzept Partizipation, das sich momentan in Erarbeitung befindet und an dem auch der KJR mitwirkt, besteht die große Chance, solche Verbindlichkeiten zu schaffen. Der KJR wird die aufgedeckten Bedarfe in seine Jugendpolitischen Forderungen zur Kommunalwahl 2026 einfließen lassen. Die Ergebnisse der Befragung sind auf www.jugendbefragung-muenchen.de veröffentlicht. Fachgespräch Jugendgewalt – Ursachen und Prävention Laut Kriminalstatistik stieg die Jugendgewaltkriminalität im Jahr 2022 in München um 8,9 Prozent. In der Medienberichterstattung drängte sich der Eindruck auf, dass Gewaltdelikte von Kindern und Jugendlichen exponentiell gestiegen seien. Dabei wurde Jugendgewalt und Migrationshintergrund immer wieder in einem Atemzug genannt. Die Ursache für Gewalt pauschal mit Migrationshintergründen zu erklären, befeuert rassistische Zuschreibungen, die ganze Bevölkerungsgruppen treffen. Für die Präventionsarbeit braucht es eine genaue und offene Analyse der Ursachen der Jugendgewalt. Mit dem Fokus auf Ursachen und Prävention lud der KJR im März 2024 zu einem Fachgespräch ins Jugendinformationszentrum ein. Mehr als 60 interessierte Fachkräfte folgten der Einladung, um nicht nur das Phänomen Kinder- und Jugendgewalt zu beschreiben, sondern vielmehr Lösungsstrategien zu umreißen. Nach zwei Impulsvorträgen durch das DJI und die Kriminalprävention der Polizei München fand eine Podiumsdiskussion mit Fachkräften aus verschiedenen Arbeitsfeldern statt. Fachtag Recht auf Spiel.Straße Am 27. September fand der Fachtag „Recht auf Spiel.Straße“ in der OASE Neuhausen mit knapp 50 Teilnehmenden aus verschiedenen Fachrichtungen statt. In den UN-Rechten für Kinder und Jugendliche ist das Recht auf Spiel verbrieft. Aber gilt dies auch für Straßen? Junge Menschen sind heute größtenteils vom Straßenbild verschwunden – denn es gibt viel mehr Autos als früher. Ziel des gemeinsamen Fachtags war es, zu diskutieren, wie der öffentliche Raum veränderbar und lebenswerter gemacht werden kann. Anna Hanusch, Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg konstatierte: Alle wollen viele Bäume und sichere Straßen für ihre Kinder. Die Lobby sei jedoch nicht stark genug. Drei Referentinnen waren eingeladen, von ihren Erfahrungen mit Spielstraßen zu berichten. Im Anschluss wurden drei sehr unterschiedliche Münchner Praxisbeispiele Ideen zur Umsetzung gesammelt. Der Fachtag war eine Kooperationsveranstaltung des KJR mit Spiellandschaft Stadt e.V. und dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg. Neues Konzept Begrüßung und fachliche Einführung neuer Mitarbeitender Gemäß Vorstandsziel wurde das Konzept für die Begrüßung neuer Mitarbeitender im KJR 2024 überarbeitet bzw. ausgeweitet. Mit der neuen, nun zweitägigen Veranstaltung wurde mehr Raum für eine Auseinandersetzung mit fachlichen Grundlagen geschaffen. Am ersten Tag werden alle neuen Mitarbeitenden von Vorstand und Geschäftsführung begrüßt und bekommen einen Einblick in die Organisation des KJR und vielfältige Informationen bei-
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy