19 GESCHÄFTSBERICHT 2024 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT nicht nur mittels Lesematerial, sondern vor allem über kurzweilige, niederschwellige Mitmachaktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ziel ist es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, Stimmungen und Bedarfe aufzunehmen, Möglichkeiten der politischen Teilhabe aufzuzeigen und Mut zu machen, diese auch wahrzunehmen und zu partizipieren. So können auch diejenigen erreicht werden, die von sich aus keinen Zugang zu politischer Bildung haben oder aktiv suchen. Die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft macht dabei den politischen Dialog aufwendiger. Wir fragen uns: Geht ein tiefer, unüberbrückbarer Riss durch unsere Gesellschaft? Oder befinden wir uns in einem intensiven gesellschaftlichen Aushandlungsprozess? Gesellschaftliche Konflikte bestimmten schließlich schon immer die Politik. In Demokratien sind sie essenzieller Bestandteil – als Ausdruck von Pluralität. Europawahl Die Europawahl fand am 9. Juni 2024 statt und zum ersten Mal durften 16- und 17-Jährige wählen – in Bayern betraf dies ca. 220.000 junge Menschen. Um die jungen Menschen in München, insbesondere 16- und 17-Jährige sowie Erstwähler*innen, über die Wahlalterabsenkung und die Europawahl zu informieren, hat der KJR eine kleine Kampagne u.a. mit Banner, Infopostkarten und Sharepics erstellt. Damit wurden alle Jugendeinrichtungen der KJR-OKJA ausgestattet. In vielen KJR-Jugendeinrichtungen fand zudem ein buntes Programm zur Europawahl statt, bei dem sich junge Menschen mit Europa, der Wahl und politischen Inhalten der Parteien auseinandersetzen konnten. Weitere Informationen zur Europawahl gab es auf www.vote16muenchen.de Außerdem gab es einen Münchner Demokratiedialog, bei dem auch KJR-Vorsitzende Judith Greil Teilnehmerin war. Ziel war es, Münchner*innen mit der Kampagne „Wählen gehen für Demokratie und Menschenrechte!“ zu mobilisieren. Bis zur Wahl war die Kampagne auf Plakaten im Stadtgebiet, auf Infoscreens und im Fahrgastfernsehen zu sehen. Im Rahmen dieser Kampagne wurden auch zahlreiche Videoclips erstellt, in denen sich Teilnehmende des Münchner Demokratiedialogs positionieren. Die Bandbreite der Videobotschaften – von OB Dieter Reiter über VdK-Präsidentin Verena Bentele bis zur Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch – zeigt, dass sich im Münchner Demokratiedialog eine Vielzahl von Menschen engagieren, die gemeinsam ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Menschenwürde setzen wollen. Die Videoclips sind unter go.muenchen.de/waehlen-gehen zu sehen. Junges Wohnen Die Wohnsituation für junge Menschen in München ist sehr angespannt und eine große Herausforderung für die Stadt. Gleichzeitig tragen wir mit dem AzubiWerk (KJR, DGB-Jugend und LHM) aktiv dazu bei, die Situation zu verbessern: So sind zum bestehenden Wohnheim am Hanns-Seidel Platz 2024 zwei weitere Wohnheime am Innsbrucker Ring und in der Radlkoferstraße hinzugekommen. Mit aktuell fast 370 Appartements befindet sich das AzubiWerk damit auf dem guten Weg, das 2022 ausgerufene Ziel von 1.000 Wohneinheiten für Azubis bis 2026 zu erreichen. Durch die Säule der Mitbestimmung konnten Bewohner*innen in Stockwerks- und Hausversammlungen wichtige Anliegen diskutieren sowie Entscheidungen für ihr Haus treffen, z.B. bei der Einrichtung der Gemeinschaftsräume sowie der Nachrüstung einer digitalen Schließanlage. Bei den Themen Beratung und Information beteiligten wir uns zudem an der Einführung einer Azubi-Tasche, die Auszubildende mit wichtigen Informationen versorgt und an 10.000 Auszubildende verteilt wurde. Die Geschäftsstelle des AzubiWerks konnte ein stadtweites Beratungsangebot zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung etablieren. Im Vergleich dazu erscheinen die geplanten Jugendwohnungen im Westend66a (zwei Fünfer-WGs mit Fertigstellung in 2027) natürlich quantitativ als Randnotiz. Nichtsdestotrotz wollen wir damit als KJR
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