Geschäftsbericht 2024

13 GESCHÄFTSBERICHT 2024 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Politische Arbeit im KJHA In der ersten Jahreshälfte 2024 stand in den Sitzungen des Kinder- und Jugendhilfeausschusses (KJHA) vor allem das Nachfolgemodell für die Münchner Förderformel im Zentrum der Befassungen. Darüber hinaus beschäftigte sich das Gremium immer wieder mit der Fachkräftegewinnung. Im Januar befasste sich der KJHA mit einer temporären Härtefallregelung für Münchner Träger von Kindertageseinrichtungen, die an der Münchner Förderformel teilnehmen. Die freien Träger bemängelten ein Misstrauen der Stadtverwaltung ihnen gegenüber und kritisierten zudem die späte Reaktion des Referats für Bildung und Sport (RBS), frühzeitig ein tragfähiges Modell als Ersatz zur Münchner Förderformel zu entwickeln. Die vorgelegte Härtefallregelung komme zu spät und berücksichtige die Entwicklung der letzten Jahre nicht. Insbesondere wurde die Hinzuziehung von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern im neuen Verfahren kritisiert. Die Arge der Freien Träger, der KJR und der Münchner Trichter hatten sich daraufhin zu einem umfassenden Änderungsantrag entschlossen. Auch im Februar stand die Neugestaltung der freiwilligen Förderung der Landeshauptstadt München für Kindertageseinrichtungen freigemeinnütziger und sonstiger Träger im Zentrum der Befassung. Dabei kritisierten die freien Träger den weitgehenden Alleingang der Stadt bei der Entwicklung des neuen Systems. Anregungen, die seitens der Wohlfahrt und der freien Träger kamen, waren in die Ausarbeitung der Vorlage nicht eingespeist worden. Zudem hatte das RBS eine umfangreiche Liste nicht-förderfähiger Kosten erstellt. Diese Kosten fallen aber real an und müssten auch bei freien Trägern anerkannt werden. Im März befasste sich der KJHA mit der Elternbefragung 2023 in Kindertageseinrichtungen in städtischer Trägerschaft. Die freien Träger lobten, dass man in der aktuellen Befragung erstmals die Kategorie der Diskriminierungssensibilität eingeführt habe. Sie befürworteten zudem die Idee, eine gemeinsame Befragung für alle Münchner Kitas durchzuführen. Im KJHA müssen immer Termine für aufgegriffene Stadtratsanträge verlängert werden. Der KJR wies dabei auf das Thema Mobilität junger Menschen hin, das in dem Antragspaket enthalten sei und das nun dringend einer Lösung bedürfe, weil Mobilität ein virulentes Anliegen junger Menschen in der Stadt sei. Die Förderung bürgerschaftlichen Engagements stand im April auf der Tagesordnung. Die Freien fragten dabei vor allem nach, warum angeblich Menschen mit Migrationsbiografie sich unterdurchschnittlich ehrenamtlich engagieren. Aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfe müsse auch auf das Thema Inklusion geblickt werden. Im Bericht war zudem das Thema „Junges Engagement“ zu kurz gekommen. In dieser und in weiteren Sitzungen des KJHA wurde immer wieder die Aufarbeitung der Missstände bei der Unterbringung von Kindern durch die Landeshauptstadt München seit 1945 thematisiert. Neben einer Öffentlichkeitskampagne wurde durch alle Mitglieder des KJHA begrüßt, dass die Betroffenen schnell und unbürokratisch eine Entschädigung zuerkannt bekamen. Weiteres Thema war der Rahmenvertrag für Lebensmittelbedarf in städtischen Kindertageseinrichtungen. Hier wiesen die Freien auf die Ungleichbehandlung hin, die sich in der Förderung zeige. In der zweiten April-Sitzung wurde die Elternbefragung in städtischen Tagesheimen, der städtischen Kooperativen Ganztagsbildung und der städtischen Heilpädagogischen Tagesstätte thematisiert und als wesentliches Element der Partizipation von Eltern und Kindern gewürdigt. Positiv bewerteten die Freien die Einbeziehung einer Frage zu Diskriminierungserfahrungen. Breiten Raum nahm die neue Förderung der Kindertageseinrichtungen ein.

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