Geschäftsbericht 2023

GESCHÄFTSBERICHT 2023 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 24 Schutzkonzepte in der OKJA geplant In den Arbeitsfeldern Kindertageseinrichtungen und Hilfen zur Erziehung sind Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt bereits fest vorgeschrieben. Der KJR möchte auch in der OKJA präventiv tätig werden und über die bisherige intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Prävention sexualisierter Gewalt in der OKJA hinaus ein eng mit bestehenden Konzepten (z.B. Notfallpläne, § 8a-Handbuch, Verhaltenskodex) verknüpftes, ganzheitliches Schutzkonzept entwickeln. Dieses soll im nächsten Schritt für jede Einrichtung bzw. jedes Angebot verpflichtend und individuell anpassbar sein. 2023 wurde der Auftrag und Prozess geplant, der Auftaktworkshop fand im Februar 2024 statt. Dort waren alle Bereiche der KJR-OKJA, die Fach- und Projektstellen sowie eine externe Begleitung vertreten. Pädagogische Auseinandersetzung mit dem Krieg im Nahen Osten Der grausame Terrorangriff der Hamas auf Israel, die anschließende Gewalteskalation im Nahen Osten und die aufgeheizte antisemitische und rassistische Stimmung in Deutschland beschäftigen auch pädagogische Fachkräfte und viele junge Menschen in den OKJA-Einrichtungen. Der Nahostkonflikt ist ein wiederkehrendes Thema und in besonderer Weise mit Deutschland verbunden. KJR-Fachkräfte stellen bei jedem bewaffneten Konflikt fest, dass vor allem junge Menschen dann schwer belastet werden, wenn es persönliche/familiäre Beziehungen in die entsprechenden Regionen gibt. Daher ist es eine wichtige pädagogische Aufgabe, diese Konflikte zeitnah und sehr sensibel aufzugreifen. Wesentlich ist dabei, eine vermittelnde Perspektive zu wahren, gleichzeitig aber LGBTQIA*-Siegel Offen für ALLE Das Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“ hat zum sechsten Mal LGBTQIA*-freundliche Kinder- und Jugendtreffs ausgezeichnet. Am 21. November 2023 wurde in der Kinder- und Jugendfreizeitstätte Feierwerk TRAFIXX das Siegel „Offen für ALLE“ von Stadträtin Marion Lüttig überreicht. Der Mädchen*treff Blumenau wurde erstmalig ausgezeichnet, während zehn weitere Einrichtungen ihre Zertifizierung erneuerten. Erfolgreich rezertifiziert wurden das Jugendinformationszentrum (JIZ), der Freizeittreff Freimann, das Intermezzo, das Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz, der Kinder- und Jugendtreff Mooskito, die Oase Neuhausen, der Kinder- und Jugendtreff Schäferwiese, das Café Netzwerk, das Feierwerk TRAFIXX sowie der Kinder- und Jugendtreff 2Club. Insgesamt tragen nun 31 Münchner Kinder- und Jugendtreffs das Siegel „Offen für ALLE“. Die Auszeichnung signalisiert, dass diese Einrichtungen Lebenssituation und Bedürfnisse von LGBTQIA*-Jugendlichen besonders berücksichtigen. Die Standards für die Zertifizierung wurden in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“, Stadtjugendamt und der Koordinierungsstelle LGBTIQ* entwickelt, dazu gehören u.a. eine spezielle Fortbildung zur Lebenssituation von LGBTQIA*-Jugendlichen für mindestens ein Mitglied des Teams, Kooperationen mit entsprechenden Projekten und Initiativen, die regelmäßige Auseinandersetzung des gesamten Teams mit dem Thema und die Integration in die Jahresziele der Einrichtung. eine klare Haltung gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus, Gewaltverherrlichung und menschenverachtende Äußerungen zu zeigen. Diese klare Haltung setzt aber auch historisches Wissen über die komplexe Geschichte des Nahostkonflikts voraus. Zu diesem Zweck wurden allen pädagogischen Mitarbeiter*innen Arbeitshilfen zur Einordnung und Darstellung der Konfliktlage in Israel/Palästina zur Verfügung gestellt. Die Arbeitshilfen sollen sie dabei unterstützen, den Nahostkonflikt in der Jugendarbeit zu thematisieren. In einem weiteren Schritt haben die Fachstellen „Interkulturelle Arbeit“ und „Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft“ gemeinsam mit der Fachstelle „Demokratische Jugendbildung“ einen Workshop mit dem Verein ufuq.de durchgeführt, um Wege eines pädagogischen Umgangs mit diesem Konflikt aufzuzeigen. Nach einem Input über „Antisemitismus-Definition“ und „Identität(en) im Konflikt“ wurden Situationen (Fallbeispiele) durchgespielt, die nicht planbar sind: Zum Beispiel, wenn eine Aussage fällt, die als provokativ oder problematisch wahrgenommen wird, oder wenn in sozialen Medien ein Beitrag gepostet wird, der für Kontroversen unter Jugendlichen sorgt.

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