Geschäftsbericht 2023

23 GESCHÄFTSBERICHT 2023 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Fachliche Entwicklungen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit OKJA-Kampagne: „Wir sind da – wo bist du?“ Die Einschränkungen während der Pandemie ließen die Besuchszahlen in der OKJA sinken. Um die Freizeitstätten wieder ins Blickfeld der Jugendlichen zu rücken, gab es im Februar 2022 eine KJR-interne Arbeitsgruppe, aus der die OKJA-Kampagne entstand: Gemeinsam mit Studierenden der Macromedia Hochschule und in Abstimmung mit den KJR-Projektverantwortlichen, den Abteilungsleiterinnen Birgit Stieler und Stephanie Knott, wurden verschiedene Komponenten für die Kampagne entwickelt. Die Umsetzung der OKJA-Kampagne begann im April 2023 mit der „Aktion Kreidefarben“. Nahezu alle KJR-Einrichtungen beteiligten sich daran, indem sie den Kampagnen-Slogan „Wir sind da – wo bist du?“ mit dem Namen der jeweiligen Einrichtung mit Kreidefarben auf die Fußwege in der Umgebung sprühten. In einem Zeitraum von zwei Wochen poppten die Kreideschriften wie „Blitzlichter“ an verschiedenen Orten in München auf. Anschließend wurden die Kunstwerke auf Instagram gepostet. Dann ging es weiter mit einem Videodreh im Gleis 24 mit Jugendlichen vom Jugendtreff Neuaubing und vom Gleis 24. Den Dreh begleitete die Silverwolf Film GmbH, gegründet von engagierten Studierenden der Macromedia Hochschule. Es entstanden Clips mit verschiedenen Aktivitäten – im Tonstudio, beim Basketballspielen, beim Boxen, beim Billardspielen und beim Tanzen –, die im Anschluss den Einrichtungen als Reels für Instagram zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem entstanden bei dem Dreh Poster, die für die „Plakataktion“ genutzt wurden. Im Juli waren diese an zentralen Münchner U-Bahn-Stationen wie Karlsplatz, Marienplatz, Hauptbahnhof, Fraunhoferstraße und Hohenzollernstraße zu sehen. Diese Außenwerbung war ein voller Erfolg, sowohl für die beteiligten Jugendlichen als auch für den gesamten KJR. Munich City Lab Das Munich City Lab ist das Ergebnis des KJRinternen Innovationsworkshops im Jahr 2021. Auf Grundlage einer Abstimmung der KJR-Mitarbeiter*innen wurden Projektgelder eingesetzt, um die Idee einer Einrichtung zu entwickeln, die KJR intern, aber auch extern Vernetzungsmöglichkeiten bietet. In der geplanten Einrichtung sollen Austausch, Vernetzung, Entwicklung und fachlicher Austausch verortet werden. Zusätzlich soll die Einrichtung stadtteilübergreifend für die Zielgruppe der OKJA zur Verfügung stehen. Die Implementierung einer KJR-internen Projektstelle von 1.8.2022 bis 31.7.2023 sollte die Erreichung dieses komplexen Ziels forcieren. In den letzten beiden Jahren konnte einiges entwickelt werden: Eine potentielle Immobilie wurde gefunden, ein Konzept verfasst und die Verhandlungen mit dem Stadtjugendamt laufen. Konkret geht es um die Räumlichkeiten, die das Café Netzwerk momentan als Interimslösung nutzt. Das Café Netzwerk wird zum Schuljahresbeginn 2025 wieder an den alten Standort in der Luisenstraße zurückkehren. Die Vision besteht darin, das Munich City Lab in den dann frei werdenden Räumen zum Leben zu erwecken. Neben der dort verbleibenden regionalen Einrichtung mit einem Offenen Treff soll das Munich City Lab als einrichtungsspezifischer Schwerpunkt Einzug finden. Zu den Angeboten des Munich City Lab sollen unter anderem (und zu einem großen Teil) Selbstöffnungen für junge Menschen zur Ermöglichung eigener Ideen und Projekte angeboten werden, die von den pädagogischen Fachkräften begleitet werden. Ein weiterer Aspekt des Munich City Lab wird sein, vernetzende Angebote zu initiieren. Einrichtungen, die zum Beispiel selbst keine Möglichkeit haben, spezielle Angebote in der eigenen Einrichtung durchzuführen, können die Ausstattung des Munich City Lab nutzen. Vorstellbar sind digitale oder kreative Angebote, für die spezielle Hardware benötigt wird, wie zum Beispiel ein 3D-Drucker. Darüber hinaus unterstützt das Munich City Lab die Einrichtungen sowohl bei analogen als auch digitalen Angeboten mit Beratung, aber auch mit Ausstattung und Technik. Ein virtuelles Munich City Lab wird 2024 online gehen und verschiedene Angebote für die KJR-Einrichtungen und darüber hinaus bereitstellen. Diese große, vielschichtige Idee vom Munich City Lab hat noch einige Hürden zu bewältigen, bis sie konkret werden kann. Die grundlegende Herausforderung liegt in der Finanzierung des Personals. Hier hofft der KJR auf eine positive Entwicklung, damit München um eine spannende, kreative und partizipative Einrichtung reicher wird.

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