Geschäftsbericht 2023

GESCHÄFTSBERICHT 2023 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 14 Junge Mobilität Seit dem 1. Mai 2023 ist das sogenannte „Deutschlandticket“ erhältlich. Mit diesem Ticket können Fahrgäste deutschlandweit den ÖPNV nutzen. Das Ticket kostet 49 Euro im Monat und kann in allen deutschen Verkehrsverbünden erworben werden. Der KJR brachte bereits im März auf der 162. Vollversammlung des BJR erfolgreich einen Antrag ein, der dauerhafte und unkomplizierte Tariflösungen für junge Menschen im Freistaat forderte. Auf Drängen des KJR wurde für Studierende in München, die zum Zeitpunkt der Einführung des Deutschlandtickets bereits den Sockelbeitrag für das Semesterticket bezahlt hatten, eine Übergangslösung gefunden. Seit September 2023 können Studierende im Freistaat das Deutschlandticket zum rabattierten Preis von 29 Euro erwerben. Der Semesterticketvertrag wird zu diesem Zeitpunkt bis auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Diese Entscheidung traf der AK Mobilität der Hochschulen, der ebenfalls im Netzwerk Junge Mobilität vertreten ist. Der Freistaat subventioniert jedes Deutschlandticket für Studierende mit 20 Euro. Ob es sich hier um ein langfristig angelegtes Angebot oder eine einmalige Aktion handelt, ist noch unklar. Auszubildende in Bayern sind wie Studierende kaufberechtigt für das vergünstigte Deutschlandticket für 29 Euro. Eine flexiblere Kündigungsregelung beim Übergang vom 365-Euro-Ticket zum Deutschlandticket wäre aus Sicht des Netzwerks Junge Mobilität gerecht gewesen, konnte aber leider nicht erwirkt werden. Bayerische Schüler*innen können kein rabattiertes Deutschlandticket erwerben. Wer die Kriterien der Schulwegkostenfreiheit erfüllt, erhält in München ein 365-Euro-Ticket mit Geltungsraum für das MVV-Gebiet. Alle anderen können entweder das 365-Euro-Ticket käuflich erwerben oder den normalen Preis für das Deutschlandticket, aktuell 49 Euro pro Monat, bezahlen. Das bedeutet insbesondere für Familien, die häufig den ÖPNV gemeinsam nutzen, eine starke Belastung. Die Absenkung der Familienbelastungsgrenze auf 320 Euro im Jahr hilft lediglich denjenigen, die die Bedingungen der Kostenfreiheit des Schulwegs erfüllen, und lässt sich nur auf das 365-Euro-Ticket anwenden. Das Netzwerk Junge Mo- bilität kritisierte den Aus- schluss von Schüler*- innen vom rabattierten Deutschlandticket in einer gemeinsamen Pressemitteilung und in politischen Gesprächen. Positiv zu vermerken ist, dass durch die MVV-Verbunderweiterung seit dem 10. Dezember 2023 um die Landkreise Miesbach, Bad Tölz und Rosenheim sowie die Stadt Rosenheim auch das 365-Euro-Ticket an Geltungsraum ge- wonnen hat. Unter dem Motto „Mehr Licht – mehr Sicherheit!“ waren Mädchen* und junge Frauen* ab neun Jahren aufgerufen, bei Workshops in Laim, Harthof, Au und Fürstenried ihre Erfahrung einzubringen. Die KJR-Fachstelle Partizipation sorgte dann zusammen mit dem Stadtjugendamt dafür, dass die verantwortlichen Referate und Bezirksausschüsse die Ergebnisse der Workshops erhielten. Die Workshops, die ab Mitte Oktober in vier KJR-Freizeitstätten stattfanden, bereiteten die „Nachtspaziergänge“ des Baureferats vor. Diese führten in der Wintersaison 2023/2024 durch insgesamt fünf Stadtbezirke – und zwar zu Stellen, bei denen die Beleuchtung aus Sicht der Mädchen* und jungen Frauen* optimiert werden sollte, um ihr Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Die jeweiligen Bezirksausschüsse sollen dann mit dem Baureferat konkrete Maßnahmen planen.

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