Geschäftsbericht 2023

GESCHÄFTSBERICHT 2023 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 12 Ab der zweiten Jahreshälfte und der Juli-Sitzung stand das Thema Neugestaltung der Münchner Förderformel mehrfach im Zentrum der Beratungen. Zunächst wurden jedoch die Ergebnisse des Runden Tischs zur Verbesserung der Angebote für Obdach- und Wohnungslose im Bahnhofsviertel besprochen. Dem KJR sei dabei vor allem die Situation junger Menschen im Alten Botanischen Garten wichtig, in dem sich das Spielhaus Sophienstraße – eine Einrichtung des KJR – befinde. Schutz und Sicherheit sowie Sauberkeit um diese Einrichtung herum und für den Schulweg von Kindern waren Themen eines Runden Tisches vor Ort. Ziel muss sein, diesen öffentlichen Ort auch für Kinder, Teenager und Jugendliche attraktiv und sicher zu gestalten. Ein mehrfach im KJHA diskutiertes Thema betraf die sehr schlechte Personalausstattung im Bereich Kinder- und Jugendschutz. Während der SeptemberSitzung wurde deutlich, wie dramatisch die Lage ist. Eine erweiterte Leitstelle für Inobhutnahmen sei zwar grundsätzlich ein gangbarer Weg – die massiven Probleme könnten damit aber nicht gelöst werden. Die Stadt könne und müsse sich bei dieser Frage zwingend der Expertise der freien Träger bedienen, die kooperationsbereit sind – ohne dabei eine Konkurrenzsituation zwischen städtischen und freien Trägern zu schaffen. Ein weiterer Ansatz zur Lösung des Fachkräfteproblems sei eine verstärkte Nutzung des Instruments eines dualen Studiums. In der Oktober-Sitzung wurden die Herausforderungen von verpflichtenden Ganztagsangeboten im Grundschulbereich ab 2026 besprochen. Auch für die freien Träger sei dies eine Mammutaufgabe, wenn der Rechtsanspruch auf pädagogisch kompetente Betreuung und Bildung zum Wohle der Kinder umgesetzt werden soll. Kinder müssten dabei hochwertige und individuell anpassbare Angebote bekommen. Freie Träger, (Jugend)verbände und ihre Angebote sollen aktiv eingebunden werden. Über die Umsetzung des Öffentlichkeitsbeteiligungs-Konzepts in der LH München und die Einführung eines Einwohner*innenBudgets wurde in der November-Sitzung debattiert. Dabei thematisierten die freien Träger, dass sich junge Menschen in der Stadt nach wie vor mit ihren Problemen nicht ernst genommen fühlen. Das würde mittelfristig zu Politikverdrossenheit führen. Die Strukturen der Jugendarbeit müssten deshalb ausgebaut und gefestigt werden. Die Dezember-Sitzung stand ganz unter dem drängenden Problem, dass die Münchner Förderformel zeitnah durch ein neues rechtssicheres Instrument der Förderung ersetzt werden muss. In der Sitzung wurden deshalb mehrere Dringlichkeitsanträge vorgelegt, die unmittelbar Planungs- und Handlungssicherheit für die freien Träger schaffen sollen, solange es noch keine verabschiedete neue Förderformel für die Kinderbetreuung in München gebe. Die freien Träger zeigten sich enttäuscht darüber, dass es der Stadtverwaltung bislang nicht gelungen sei, ein neues Konzept vorzulegen. Im Ganztag muss es hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote geben, die natürlich auch Spaß machen sollen.

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