Geschäftsbericht 2023

11 GESCHÄFTSBERICHT 2023 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Politische Arbeit im KJHA In allen Sitzungen des KJHA war das Thema Fachkräftegewinnung zentral. Darüber hinaus wurden verschiedene Anträge behandelt, die größtmögliche Partizipation von jungen Menschen in der Stadtgesellschaft ermöglichen sollen. In der zweiten Jahreshälfte wurde das neue Fördersystem für die Kinderbetreuung mehrfach besprochen. Im Januar beschäftigte sich der KJHA u.a. mit der besseren Absicherung von Freizeiteinrichtungen. Dabei wurde herausgearbeitet, dass junge Menschen in die Begutachtung der Örtlichkeiten und die Konzeptionierung entsprechender Maßnahmen umfänglich einzubinden sind. Der öffentliche Raum sei für Kinder und Jugendliche ein zentraler Aufenthaltsort – entsprechende Örtlichkeiten müssten beispielsweise besser beleuchtet und mit Toiletten ausgestattet werden. Die Sitzung im Februar stand im Zeichen von Partizipation und Mitwirkung. Die Kinder- und Jugendbeteiligung wurde mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet, weil nicht zuletzt die Jugendbefragung gezeigt hatte, dass junge Menschen mit ihren Mitbestimmungsmöglichkeiten unzufrieden sind. Kritisiert wurde, dass die Umsetzung des Rahmenkonzepts Kinder- und Jugendpartizipation ins Stocken geraten sei. Die freien Träger forderten einen maximal offenen Prozess für die Umsetzung, der demokratiefördernd wirken werde. Medienkompetenz ist eine zentrale Herausforderung für Kinder und Jugendliche. In den beiden März-Sitzungen wurden deshalb im KJHA der erste und zweite Teil einer Beschlussvorlage zu diesem Thema diskutiert und damit ein geplantes Stadtratshearing vorbereitet. Ein solches Hearing sei notwendig, um die neuen Lebensrealitäten junger Menschen abzubilden. Kritisch wurde auf Lücken in der vorgelegten Übersicht medienpädagogischer Angebote hingewiesen. So seien die Situation von Familien, die Qualitätssicherung und die Verzahnung der bestehenden Angebote unzureichend behandelt worden. Zudem fehle die konzeptionelle Rahmung künftiger medienpädagogischer Angebote und die ausstehende Umsetzung der Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt, an deren Ausarbeitung sich die freien Träger gern beteiligen werden. Darüber hinaus sollten auch die bestehenden medienpädagogischen Angebote in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit eingebunden werden, die in den kommenden Jahren zusätzliche Mittel für diesen Arbeitsbereich benötigen. Die Bayerische Staatsregierung hatte zur Minderung des Fachkräftemangels eine Experimentierklausel für die Großtagespflege von Kindern erlassen. Die freien Träger nutzten in der Mai-Sitzung die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Tagespflege als Baustein in der Kinderbetreuung aktuell dringend gebraucht wird, um den Betreuungsnotstand zu decken. Dafür muss diese Betreuungsform mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden, gleichzeitig sind aber auch Verwaltungsstandards und fachliche Qualifizierungen der Betreuungspersonen erforderlich. Um die Beleuchtung von Jugendeinrichtungen und damit die Schaffung von sicheren Orten für Kinder und Jugendliche ging es in der Juni-Sitzung. Münchner Trichter und KJR hatte sich schon lange vor der Pandemie für den Erhalt bzw. die bessere Ausstattung öffentlicher Räume und Einrichtungen für junge Menschen starkgemacht. Das Projekt „Im Gefilde“, um das es schwerpunktmäßig bei der Sitzung ging, sei ein besonderes. Es zeige, dass Partizipation von jungen Menschen gelingen kann, dass ihre Ideen bereichernd sind und dass es noch Freiräume bei entsprechender Gestaltung in einer enger werdenden Stadt gibt. Es zeige auch, dass junge Menschen ihre Stadt mitgestalten wollen. Die weitere Umsetzung der 21 anstehenden Projekte soll bis 2029 abgeschlossen sein. Diesen langen Zeitraum kritisierten die freien Träger ausdrücklich. Es sei zudem wichtig, dass solche Orte für Jugendliche frei von Konsumzwang, sicher und gemeinschaftsfördernd gestaltet werden – eine Beleuchtung sei ein guter Schritt auf diesem Weg. Einen langen Atem brauchte es für das Pilot- Beleuchtungsprojekt „Im Gefilde”. Aber jetzt geht es auch in anderen Stadtteilen voran.

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