Geschäftsbericht 2022

5 GESCHÄFTSBERICHT 2022 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT beeinträchtigt die Lebensqualität junger Menschen, die i.d.R. über kein eigenes Auto verfügen und deshalb besonders auf einen zuverlässigen ÖPNV angewiesen sind. Außerdem unterstützte der Vorstand das Bündnis MobilitätsWende bei seinen Forderungen nach einer Schärfung der Ziele der Mobilitätsstrategie 2035 der LH München, vor allem hinsichtlich der Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und der Klimaneutralität. Der Vorstand beschloss auch die Unterzeichnung eines Offenen Briefs des Sierra-Leone-Protestcamps, in dem die restriktive Haltung des Bayerischen Innenministeriums angeprangert wird. Seit dem 18. Oktober 2021 bestand das Protestcamp in Form einer Dauerkundgebung. Die Forderungen sind: Bleibeperspektiven für geduldete Geflüchtete zu ermöglichen, Arbeits- und Ausbildungsverbote abzuschaffen und Abschiebungen nach Sierra Leone zu stoppen. Seit Anfang April engagierte sich der KJR in der Flüchtlingsunterbringung in Riem mit einem mobilen Spielangebot. Ehren- und Hauptamtliche aus Einrichtungen und Verbänden hatten das Ziel, den vielen ankommenden Kindern, Teenagern und Jugendlichen mit Spiel- und Bewegungsangeboten zumindest für eine kurze Zeit „Normalität“ zu ermöglichen. Ende Mai erhielt der KJR die Zusage für eine Anschlussfinanzierung. (s. S. 13) Am 17. Mai fand erstmals seit 19.11.2019 wieder eine Vollversammlung in Präsenz statt. Die Delegierten waren zu Gast im Amerikahaus. Neben dem Bericht des Vorstands und dem Jahresabschluss 2021 standen die Themen Junges Wohnen, Jugendkultur, Mobilität, Klima und der Ukraine-Krieg auf der Tagesordnung. Aufgrund der politischen Entwicklung in den Wochen zuvor beschäftigten sich die Delegierten mit den Wurzeln des KJR und beleuchteten, warum und wie sich der KJR immer aktiv für eine starke Demokratie, für Frieden und eine plurale Gesellschaft auch über die Landesgrenzen hinaus eingesetzt hat. Mit Gästen (u.a. Brigitte Fingerle-Trischler) und in Themeninseln (z.B. Trans* in München) wurde diskutiert und es zeigte sich erneut die Bedeutung einer demokratischen Jugendbildung im KJR, welche sich heute wie früher in der selbstbestimmten demokratischen Arbeit der Jugendverbände, Einrichtungen und Fachstellen im KJR widerspiegelt. Außerdem gab es zwei Neuaufnahmen: der neu gegründete Landesverband „JUBITO” (Jugend für Bildung und Toleranz) und die Gruppe „Wilde Rose – interkulturelles Jugendnetzwerk“ wurden neu in den KJR aufgenommen. Beide Gruppen sind jedoch keine Neulinge im KJR. JUBITO war bereits als IDIZEM auf örtlicher Ebene Mitglied und ist nun im Landesverband. Die „Wilde Rose“ war im BDP Mitglied und ist nun auf örtlicher Ebene Einzelmitglied im KJR München-Stadt. Gäste in der Vorstandssitzung im Juni waren die Vorsitzende des Migrationsbeirats Dimitrina Lang sowie ihre Stellvertreterin Theodora Sismani. Dimitrina Lang erläuterte noch einmal den Stand der aktuellen Diskussion zur Veränderung des Migrationsbeirats. Der KJR-Vorstand positionierte sich zum Reformvorschlag und begrüßte die Zusammenlegung der Wahl des Migrationsbeirats mit einer großen Wahl und eine großangelegte Werbekampagne, um mehr Migrant*innen zum Wählen zu motivieren. Der Vorstand unterzeichnete den offenen Brief der Initiative „Keine BMW-Autobahn“ an die Stadt München, der sich gegen eine geplante oberirdische Anbindung an die A99 durch das Hasenbergl richtet und die Prüfung mehrere Varianten des Tunnelbaus fordert. Darüber hinaus wurden die Ideen für die sog. OKJAKampagne, die in Kooperation mit Studierenden der Hochschule Macromedia entstanden ist, präsentiert. (s. S. 19) Frühjahrsvollversammlung: Themeninsel zum Krieg in der Ukraine WIR SIND DA, WO BIST DU?

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