Geschäftsbericht 2022

21 GESCHÄFTSBERICHT 2022 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Fachliche Entwicklungen in der schul- und berufsbezogenen Arbeit Nachwirkungen der Corona-Pandemie in schulbezogenen Projekten Viele Studien und Berichte beschäftigten sich 2022 mit den Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche. Leistungsdruck („Aufholen nach der Pandemie“), gesundheitliche Einschränkungen durch mangelnde Bewegung, eine hohe Zahl psychischer Erkrankungen und spürbare Einschränkungen im sozialen Miteinander begleiteten Kinder und Jugendliche über ihren Schulalltag hinaus. Die Schulen versuchten, sich unter diesen Voraussetzungen Zeit zu nehmen, im Jahresverlauf wieder in einem neuen „Normal“ anzukommen, Defizite im Lernstoff aufzudecken und Unterstützungsmaßnahmen für einzelne Schüler*innen einzuleiten. Die Fachkräfte an Schulen des KJR im Bereich JaS/Schulsozialarbeit begegneten der Vielzahl an Einzelfällen mit Bedacht und ihrer Expertise. Der hohe Bedarf an z.B. psychologisch/ psychiatrischer Anbindung oder Unterstützung der Familien z.B. in Form von Erziehungshilfen machte ihre Arbeit hier mehr als herausfordernd, da eine notwendige Weiterleitung oft monatelange, z.T. einjährige Wartezeiten für betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familien auch über 2022 hinaus bedeuten. Zusätzlich gestalteten sie Gruppenangebote und organisierten zahlreiche Sozialkompetenz-, Konflikt- und Antigewalt-Trainings. Daneben unterstützten sie das Kennenlernen neuer und alter Klassenverbünde. Sie setzten sich für eine enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Schulpersonal ein, um eine Lernumgebung herzustellen, die die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche anerkennt und in ihrem Sinne Umgang damit findet. Begleitung von Qualifizierung und Berufseinstieg von Jugendlichen und jungen Menschen in Zeiten des Fachkräftemangels Auch im berufsbezogenen Bereich zeigten sich die Folgen der Pandemie, z.B. in einer hohen Unentschlossenheit bei der Berufswahl in den Abschlussjahrgängen oder bei einer sehr hohen Durchfallquote bei Abschlussprüfungen von Auszubildenden. Sie führten aber auch zu einem großen Sprung im Bereich Digitalisierung in den berufsbezogenen Projekten des KJR, z.B. der Digitalisierung von Fallakten in der Beratung oder digitaler Anwendung und Auswertung von Bewerbungstests, die sich auch im wieder möglichen persönlichen Kontakt bewährten. Mindestens seit dem zweiten Halbjahr 2022 ist der Fachkräftemangel überall Thema. Er eröffnet Jugendlichen im Übergang in den Beruf eigentlich alle Chancen, aber die fehlende Berufsorientierung vor und während Corona schien Jugendliche hier eher in ihrer Entscheidung zu lähmen. Obwohl die Vermittlungschancen in Ausbildung und Anstellung so gut wie nie sind, verweilten junge Menschen länger als je zuvor im sog. Übergangssystem. Hier sollen sie Qualifizierung, Orientierung und Zeit bekommen, um sich auf ihren weiteren Bildungs- und Berufsweg begeben zu können. Der KJR trug auch in diesem Jahr in vielfältigen Angeboten zu einem gelungenen Übergang in den Beruf bei. FutureGirls: Berufseinstieg für Mädchen

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