Geschäftsbericht 2022

13 GESCHÄFTSBERICHT 2022 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Der KJR-Vorstand sieht hier Handlungsbedarf und möchte den Prozess für ein Münchner Rahmenkonzept Kinder- und Jugendbeteiligung neu beleben. Daher wurden von unterschiedlichen Beteiligten im KJR umfangreiche Diskussionsimpulse formuliert. Dieses Papier dient als Grundlage für Gespräche mit der Stadtpolitik, der städtischen Verwaltung, in Diskussionsrunden und Fachveranstaltungen. Ziel ist es, baldmöglich ein Rahmenkonzept Kinder- und Jugendbeteiligung in München beschließen zu können, denn Partizipation ist ein Grundrecht. Spielangebote für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine Mit Beginn des Krieges und den ersten ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine im Februar 2022 ermöglichtes der KJR Angebote für Kinder und Jugendliche in den OKJA-Einrichtungen. Um über die Angebote zu informieren, wurden Infoflyer auf Ukrainisch und Russisch in den Unterbringungseinrichtungen und Erstanlaufstellen verteilt. In der Anfangsphase waren über 1000 Kinder auf dem Messegelände München untergebracht, und es gab nur wenig Beschäftigungsmöglichkeiten für sie. Ab April 2022 wurde dort deshalb mit weiteren Partner*innen ein Spiel- und Sportangebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche angeboten. Im KJHA am 24.05.2022 wurden dem KJR finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um das Spielangebot für zunächst 76 Tage durchzuführen. Der KJR ermöglicht den Kindern und Jugendlichen gem. Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention ihr Recht auf Spielen. Für die Zielgruppe ist das Spielangebot ein Highlight, beim Spielen, Sporteln, Bauen und Basteln können sie gemeinsam mit den überwiegend ehrenamtlichen Betreuer*innen unbeschwert sein und erhalten somit ein wenig Normalität und Auszeit vom erlebten Fluchtalltag. Die Stadt München schätzt das Engagement und die Angebote des KJR für die ukrainischen Geflüchteten. Sie geht inzwischen davon aus, dass diese noch eine ganze Weile notwendig sein werden. Daher hat der Stadtrat für die Jahre 2023 und 2024 weitere finanzielle Mittel für die Fortführung des Spielangebots in der Erstanlaufstelle bewilligt. Mit Hilfe dieser Mittel lebt die Spielaktion ganz wesentlich von den Ehrenamtlichen, ohne die die meisten Angebote nicht möglich wären. Im August 2022 ist das Spielangebot in die Dachauer Straße (Erstanlaufstelle für ukrainische Geflüchtete) umgezogen. Das Angebot ist seit dem Januar 2023 der OKJA-Abteilung Mitte zugeordnet. Ziel ist es auch, den jungen Geflüchteten die OKJA und ihre regionalen Angebote bekannt zu machen. STEP2040 Jugenddialog – Münchens Zukunft mitplanen Alle jungen Münchner*innen von 12 bis 24 Jahren waren 2022 eingeladen, den Stadtentwicklungsplan STEP2040 zu diskutieren. Dazu organisierte das Referat für Stadtplanung und Bauordnung gemeinsam mit dem KJR den STEP2040-Jugenddialog. „STEP2040 unterwegs” machte im Mai Station in vier KJR-Freizeittreffs: COSI – Jugendtreff Cosimapark, Kinder- und Jugendtreff Come In, Jugendtreff Neuaubing, Kinder- und Jugendtreff Schäwie (Mädchen*-Workshop). An den Aktionsnachmittagen konnten sich die Jugendlichen über die Inhalte des STEP2040 informieren und ihre Vorstellungen vom Leben im Jahr 2040 und die Zukunft ihrer Stadt im Trickfilm oder im Modellbau umsetzen. Aus dem Material entstand der Film „STEP2040 – unterwegs in Münchner Stadtteilen“. An der folgenden Jugendwerkstatt nahmen zwölf Jugendliche und junge Erwachsene teil und arbeiteten in zwei Gruppen an jeweils zwei STEP-Themen. Abschließend formulierten sie zehn „Verbindende Leitgedanken”, die bei der Konferenz der Stadtmacher*innen am 7. und 8. Juli vorgestellt wurden. Beim STEP2040-Jugenddialog ist es gelungen, junge Münchner*innen in die Diskussion zur Stadtentwicklungsplanung einzubeziehen und eine Fülle an Themen, die Jugendliche für die Zukunft ihrer Stadt wichtig finden, in den STEP2040-Dialog einzubringen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Der Ergebnisbericht, der Film „STEP2040 – unterwegs in Münchner Stadtteilen“ und weitere Infos zum STEP2040-Jugenddialog sind unter muenchen.de/ stepmuenchen.de/stepjugend abrufbar. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hat damit begonnen, alle Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung zum STEP2040, also der Online-Beteiligung, des Bürgerrats, einiger Workshops und eben auch des Jugenddialogs, systematisch in den STEP2040 einzuarbeiten. Der KJR würde sich freuen, wenn möglichst viele „junge“ Themen Berücksichtigung fänden. Der Stadtrat wird sich voraussichtlich im Frühjahr 2023 mit der überarbeiteten Fassung beschäftigen.

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