Geschäftsbericht 2022

GESCHÄFTSBERICHT 2022 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 12 Wohnen in München Die Münchner Jugendbefragungen haben deutlich gemacht: Junge Menschen lieben ihre Heimatstadt. Aber die hohen Kosten in den Bereichen Wohnen und Mobilität trüben ihr positives Bild der Stadt erheblich. Es ist für junge Menschen in München sehr schwer, auf eigenen Beinen zu stehen, einen eigenen Hausstand zu gründen und somit selbständig und erwachsen zu werden. Daher freuten sich DGB-Jugend und KJR sehr über die Gründung vom AzubiWerk München und wirken nun an dessen Ausgestaltung als institutionelle Vorstandsmitglieder mit. Die Schwerpunkte sind vor allem die Stärkung der Selbstorganisation der Bewohner*innen und die Entwicklung jugendgerechter Wohnformen im Rahmen des AzubiWerks. Mit dem AzubiWerk wollen KJR und DGB-Jugend auch ein Zeichen über die Stadtgrenzen hinaus setzen: es soll anderen Kommunen als Vorbild dienen – und so jungen Menschen auch anderswo zu einer erschwinglichen Bleibe verhelfen. München sozial gerecht Armut in München ist und bleibt ein Dauerthema in der Stadtgesellschaft. In diesem Jahr erschien zum achten Mal seit 1987 der Münchner Armutsbericht. Das Ergebnis zeichnet ein ernüchterndes Bild: Kinder- und Jugendarmut stagniert seit Jahren und besonders in München ist die Schere zwischen Arm und Reich sehr groß. Der KJR tritt auch 2022 dafür ein, dass Kinder- und Jugendarmut präsent in der politischen Landschaft bleibt und die Interessen junger Menschen verstärkt sichtbar werden. Eine Kurzvorstellung der Ergebnisse reichte dem KJR nicht, es soll 2023 eine KHJA-Sitzung geben, die sich hauptsächlich mit der Lage armutsgefährdeter junger Menschen beschäftigt. Diskussionsimpulse zur Partizipation junger Menschen Der Münchner Stadtrat hatte 2019 – auf Initiative der Jugendverbände, des Münchner Trichters und des KJR – die Erstellung eines Rahmenkonzepts Kinder- und Jugendbeteiligung beschlossen. Der Bearbeitungsprozess geriet jedoch aus unterschiedlichen Gründen, nicht zuletzt aufgrund der Pandemie, ins Stocken. Im Herbst hatte die Fachstelle Demokratische Jugendbildung eine Tagungsgruppe aus Jugendringen aus ganz Deutschland zu Gast, die auch zu historisch-politischer Jugendbildung arbeiten. Neben Themen an historischen Orten und einem Besuch des NSDokumentationszentrums befassten sich die 20 Teilnehmenden begeistert mit Konzept und Angeboten des Demokratiemobils sowie des Münchner Haus der Schüler*innen und mittels des Dokumentarfilms „Erinnern heißt kämpfen“ der DGB-Jugend München und der neuen Outdoor-Ausstellung am Wiesn-Eingang mit der Entwicklung der Gedenkkultur an das Oktoberfest-Attentat 1980. Wie jedes Jahr beteiligte sich der KJR an den Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Attentats am Olympia-Einkaufszentrum 2016, des Oktoberfest-Attentats 1980 und der Reichspogromnacht am 9. November 1938 und auch an verschiedenen Demonstrationen gegen Corona-Leugner*innen bzw. Anhänger*innen von Verschwörungsmythen. AzubiWerk-Gründung: Fürs Foto auf den Rathausbalkon

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