GESCHÄFTSBERICHT 2022 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 10 Im Oktober wurde den Mitgliedern des KJHA der Steuerungsbericht des Sozialreferats vorgelegt. Darin werden der knappe bezahlbare Wohnraum und die personelle Unterbesetzung als zwei der wesentlichen Herausforderungen für die nächsten Jahre benannt. Die Sozialreferentin berichtete, dass an die freien Träger 2022 Mittel in Höhe von 259.524.00,00 Euro ausgehändigt worden seien – 2023 soll die Summe auf 280.000.000,00 Euro ansteigen. Darüber hinaus beschloss der KJHA einstimmig, dass in den Einrichtungen der OKJA künftig kostenlos Menstruationsartikel zur Verfügung gestellt werden und die Finanzierung aus dem städtischen Haushalt erfolgt. Für die Schulen ist eine ähnliche Regelung geplant. Hinsichtlich der OKJA-Einrichtung im Neubaugebiet Dreilingsweg bemängelten die freien Träger, dass sie erneut viel zu spät in das Planungsverfahren einbezogen worden seien. Man hätte sonst vermeiden können, dass Räume weniger gut für eine spätere Nutzung geeignet sind. Das Thema Inklusion stand im Mittelpunkt der Sitzung im November. Bei der Neuordnung von Schulbegleitung wird künftig auf PoolLösungen gesetzt. Diese Variante ist auch dem Personalmangel geschuldet – kann aber verhindern, dass einzelne Betroffene durch eine individuelle Betreuung/Begleitung stigmatisiert werden. Die freien Träger hatten Bedenken geäußert, stimmten dem pragmatischen Antrag jedoch zu. In seiner letzten Sitzung im Dezember 2022 befasst sich der KJHA mit dem Münchner Armutsbericht 2022. Darin wurde deutlich, dass es in der Stadt ein Problem mit Altersarmut unter Bürger*innen mit migrantischen Biografien gibt. Armutsgefährdet sind auch Kinder und Jugendliche aus diesen Milieus. Die Stadtpolitik setze sich zwar konsequent für ein soziales München ein, dem Bericht fehle jedoch ein ganzheitlicher Blick und Visionen für Kinder und Jugendliche bzw. deren Armutsgefährdung. Die freien Träger forderten in dem Zusammenhang auch eine unverzügliche Weiterarbeit am Rahmenkonzept zur Kinder- und Jugendpartizipation. Der KJHA befasst sich zudem mit der Errichtung eines Neubaus für die offene Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Freiham. Dort wird nun die räumliche Situation in und um das Haus großzügiger gestaltet. Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte war der Entwurf des Mehrjahresinvestitionsprogramms 2022 bis 2026. Der Entwurf sieht eine Steigerung der Zuschüsse an die freien Träger von 5,6 Prozent vor, was möglicherweise durch Inflation und allgemeine Kostensteigerung im Personalbereich unzureichend sei. Im Vollzug des Haushaltsplans werden verschiedenen freien Trägern weiter Sondermittel zugewiesen – u.a. für Maßnahmen zur Gewaltprävention. Der KJHA beschloss zudem, dass die Schulsozialarbeit weiter finanziell gestärkt werden soll. Das betrifft vor allem Maßnahmen zur Digitalisierung der Angebote. Als weiteren Punkt befasste sich der KJHA mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Ein wesentlicher Aspekt bei der Umsetzung der Novelle sind die Mitarbeitenden in Einrichtungen – diese gilt es zu stärken, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Schließlich wurde der TOP Kinder- und Jugendkulturarbeit in München aufgerufen. Die Ausweitung der Stellen sei unbedingt zu begrüßen, um die Arbeitsfähigkeit der Initiativen zu sichern. Partizipation war im KJHA, aber auch auf den KJR-Vollversammlungen immer wieder Thema.
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