5 GESCHÄFTSBERICHT 2021 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Beginn der Pandemie war die Ausstattung von Unterkünften mit WLAN-Anschlüssen als dringlich erkannt worden, da nur wenige ausreichend ausgestattet sind. In vielen Unterkünften waren Geflüchtete auf teure Mobilfunkverträge angewiesen. Kinder und Jugendliche konnten kaum am Homeschooling teilnehmen und wurden so zunehmend von Bildungsprozessen ausgeschlossen. Große Hoffnungen lagen auf der Ende 2020 startenden Impfung gegen COVID-19, welche zu Beginn priorisiert für sog. Risikogruppen wieder eine starke Solidarität von jungen Menschen für die Corona-Maßnahmen abverlangte. Eine Impfung für (ehrenamtliche) Mitarbeitende der Jugendarbeit war erst im Frühsommer 2021 möglich. Junge Menschen mussten nach wie vor mit eingeschränkter Öffnung von Freizeiteinrichtungen und mit digitalen Angeboten leben. Beratungen waren oft die einzige Möglichkeit, für und mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen bzw. zu bleiben. Der Vorstand empfahl sowohl den Ehrenamtlichen als auch den Beschäftigten des KJR, an der Impfung teilzunehmen. Der KJR hatte im Rahmen seiner Möglichkeiten die freiwillige Impfung seiner Beschäftigten unterstützt, z.B. durch die Möglichkeit, diese in der Arbeitszeit zu erhalten. Später im Jahr gab es in KJR-Einrichtungen und der Geschäftsstelle Impfungen in Zusammenarbeit mit der Aicher-Ambulanz. So konnten wohnortnahe Impfangebote gemacht werden, die auch gut angenommen wurden – ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Um erneut auf die schwierige Situation junger Menschen in dieser Zeit aufmerksam zu machen, wurde die KJR-Aktion „Raise your Voice!“, die bereits 2020 Münchner Kindern und Jugendliche eine Stimme gegeben und ihre Meinungen und Bedürfnisse an prominenten Plätzen sichtbar gemacht hatte, im Januar wiederbelebt. Die AG Freiheitsrechte, eine Vorstandsarbeitsgruppe, ging in die nächste Runde und plante verschiedene Aktivitäten, darunter eine Banneraktion und einen Kurzfilm. Mehr auf Seite 13. Im Februar fand ein Gespräch mit Bürgermeisterin Verena Dietl statt. Themen waren u.a. die Interessen von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Stadt, die Perspektiven für Jugendkultur im Sommer 2021, die Aktionsplattform Junges Wohnen und der Wechsel in der Geschäftsführung des KJR. Die Bürgermeisterin hatte starkes Interesses am direkten Dialog mit jungen Menschen in München signalisiert. Kurz darauf fand ein Gespräch mit der Stadtratsfraktion Die Grünen/Rosa Liste statt. Auch hier wurde über die Kampagne „Raise your Voice“, die Situation in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie in der Schulsozialarbeit, aber auch in den Kindertageseinrichtungen informiert. Thematisiert wurde, wie Jugendverbände unter Corona-Bedingungen leiden und kaum noch ihre wertvolle Arbeit ausüben können, sowie über die Bedarfe junger Menschen an Räumen, insbesondere in einer wachsenden Stadt. Weitere Themen des digitalen Austausches waren die Haushaltssituation 2021/2022, Westend 66, die Kooperative Ganztagsbildung und die anstehenden Veränderungen in der KJR-Geschäftsführung. Zum zweiten Mal lud der Vorstand zum Online-Diskussionsformat „Rangezoomt“ ein und tauschte sich mit Vertreter*innen des Stadtrats und aus Jugendverbänden sowie weiteren Gästen zu aktuellen jugendpolitischen Themen aus: Was brauchen Jugendverbände in der Corona-Zeit und danach, Freiräume für Jugendliche auch in Zeiten der Pandemie, Umgang mit der selbsternannten „Querdenker“-Bewegung. Mit mehrsprachigen Plakaten wurden die Impfangebote beworben 200 Banner mit unterschiedlichen Aussagen hingen im Stadtgebiet
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