Geschäftsbericht 2021

33 GESCHÄFTSBERICHT 2021 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Fachveranstaltungen Leider nicht in der Jugendkirche auf dem Campus der Katholischen Stiftungshochschule (KSH), sondern ganz coronakonform via Zoom ging es bei „Zum Glück Jugendarbeit“ um nichts weniger als um die Frage, ob am Wesen der Jugendarbeit die soziale Arbeit genesen kann. Der KJR und die KSH hatten anlässlich ihrer Jubiläen (75/50 Jahre) zu der Veranstaltung eingeladen. Die Diskutierenden verdeutlichten, dass Jugendarbeit ein Ort der Zugehörigkeit und der Möglichkeiten ist, der ihnen selbst viel mit auf den Weg gegeben hat, z.B. Geduld und Verhandlungsgeschick, Organisationstalent und Selbstbewusstsein. Gerade in der aktuellen Situation – hier waren sich alle einig – brauchen junge Menschen den Freiraum der Jugendarbeit, wo sie frei sind von Leistungsanforderungen, sie die Möglichkeit bekommen sich auszuprobieren und auch mal zu scheitern und wo sie Hilfestellung erhalten – vorurteilsfrei, ohne sich aufzudrängen. Die Prinzipien der Jugendarbeit – Offenheit, Freiwilligkeit, Partizipation, Subjektorientierung und Sozialraumorientierung – bergen ein großes Potenzial für die Soziale Arbeit insgesamt. Am Ende der Veranstaltung stand das Plädoyer, die Vereinzelung von Trägern und Angebotsformen zu durchbrechen und das Subjekt wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Fast eineinhalb Jahre nach Pandemiebeginn und in der Hoffnung, in nicht allzu ferner Zukunft Jugendarbeit ohne Hygienekonzepte, Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln etc. machen zu können, beschäftigten sich Mitarbeitende aus OKJA-Einrichtungen, von Fach- und Projektstellen und aus der Jugendverbandsarbeit mit der Frage „Jugendarbeit nach Corona“. Es wurde dabei deutlich, dass digitale Formen nicht mehr wegzudenken sind, dass diese aber nicht mal so nebenbei laufen können, sondern eigene Ressourcen benötigen. Die Berücksichtigung der Bedarfe junger Menschen in der Pandemie, aber auch in Phasen der Lockerung braucht Flexibilität in den Angebotsformen und den zeitlichen und personellen Ressourcen. Diese Flexibilität muss auch von Seiten der Fachsteuerung gegeben sein. Die Jugendarbeit ist gerade in solchen Zeiten aufgerufen, die Anliegen und Interessen junger Menschen zu vertreten und sich zum Kern von Jugendarbeit (Lebensweltbezug, Selbstorganisation, Partizipation…) zu bekennen. Zeitgleich mit der Klimakonferenz in Glasgow haben 33 Teilnehmende des BNE-Fachtags Lasst uns die Zukunft fairhandeln?! Ideen entwickelt, wie Klimagerechtigkeit in der OKJA umgesetzt werden kann. Den Staaten des globalen Südens stehen Fairness und Schutz zu – auch die Perspektive und die Bedürfnisse zukünftiger Generationen müssen mitgedacht werden, wenn es um die konsequente Bekämpfung des Klimawandels geht. Der Blick auf die kommenden Generationen stand im Fokus des Fachtags. In den verschiedenenWorkshops ging es um inspirierende Geschichten, die globale Finanzmacht oder auch ganz praktische Ideen, wie das Thema „Klimagerechtigkeit“ mit Kindern und Jugendl ichen angegangen werden kann. Am Nachmittag wurden in einem Open Space Fragen wie „Wie machtkritisch kann Soziale Arbeit sein?“, „Wie erreichen wir die ganze Zielgruppe?“ oder „Wie können wir die Dringlichkeit des Klimawandels vermitteln, ohne die Alltagsrealität der Jugendlichen zu übersehen?“ diskutiert. Es zeigte sich, dass es wenig „fertige Lösungen“ gibt, sondern Klimagerechtigkeit auch immer sehr viel mit der Vorbildfunktion der pädagogischen Fachkräfte zu tun hat. Und dass es sich lohnt, sich „auf denWeg zu machen“, auch wenn er oft lang und schwierig erscheint. Jubiläen und Jubilarsehrung Pandemie und Jubiläen, wie geht das zusammen? Es ging fast immer! Dreizehn KJR-Einrichtungen hatten 2021 einen Geburtstag zu feiern und den allermeisten gelang es, mit ungewohnten Formaten, Kreativität und Engagement ihr Fest durchzuführen. Das RIVA NORD feierte sein 20-Jähriges, der Freizeittreff Freimann und der Zeugnerhof ihr 40-Jähriges und in Neuhausen konnten der Kindergarten seinen 50. und der Hort seinen 10. Geburtstag feiern. Das Come In in Neuperlach konnte auf 20 Jahre zurückbl icken, der Kindertreff Der ABIX konnte seinen 50. Geburtstag feiern

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