GESCHÄFTSBERICHT 2021 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 14 für Klima- und Umweltschutz mit der Bitte, die Surfwelle an der Floßlände zu erhalten. Die letzte Jugendbefragung zeigte, jungen Menschen gefallen an München vor allem das viele Grün, die Bademöglichkeiten an der Isar und am Eisbach. Dies sind für sie attraktive Freiräume ohne Konsumzwang, und das ist ihnen an München wichtiger als ein attraktives und sauberes Stadtbild, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten oder Gastronomie. Daher setzte sich der KJR auch dafür ein, dass die aktuell sehr gefährlichen Isarbauwerke an der Marienklause und an der Großhesseloher Brücke kinder- und jugendgerecht umgebaut werden. Jugendkulturelle Angebote im öffentlichen Raum bot die POP UP STAGE, die 2021 zum zweiten Mal stattfand. Mehr dazu auf Seite 32. Daneben unterstützte der KJR die Freiraumdemos der jungen Kollektive und setzte sich mit unterschiedlichen Aktionen für das Recht junger Menschen auf freie Freizeitgestaltung auch unter Pandemiebedingungen ein. München mobil Gute Mobilität für junge Menschen ist im KJR ein Schwerpunktthema. Der KJR vertritt die Interessen junger Menschen in diesem Bereich sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene, in Zusammenarbeit mit dem BJR. Vertreten durch Theresa Baum, wurde der KJR eingeladen, die Interessen junger Menschen im Zukunftsrat ÖPNV des Freistaats zu vertreten. Der Zukunftsrat berät das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr bei der Entwicklung der ÖPNV-Strategie 2030. In den Jugendpolitischen Forderungen zur Kommunalwahl 2020 forderte der KJR mehr Engagement gegen Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt im ÖPNV. Unter anderem wurde eine Aufklärungs- und Präventionskampagne vorgeschlagen. Im September präsentierte der KJR bei der Veranstaltung „Mobilität sicher für alle“ auf dem 1. Mobilitätskongress der LHM seine Arbeit im Bereich Sicherheit und stellte das Kampagnenkonzept vor. Im Dezember reichte der KJR einen KJHA-Antrag ein, der eine umfassende Aufklärungs- und Präventionskampagne zu den Themen sexuelle Gewalt, Sexismus, LGBTIQ*-Feindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus,Ableismus und Islamfeindlichkeit im ÖPNV forderte. Die Behandlung des Antrags steht noch aus. Das „Netzwerk junge Mobilität der Jugendverbände und Jugendorganisationen im BallungsraumMünchen“ ist ein Zusammenschluss von Jugendinteressenvertretungen, die sich gemeinsam und überparteilich für junge Mobilität engagieren. Das Gremium, das bis 2020 unter dem Namen „AK Jugend- und Ausbildungsticket“ aktiv war, gilt als Wegbereiter des 365-Euro-Tickets. Freiräume in München In München existieren zu wenig Freiräume. Platzmangel, ausgelöst durch Gentrifizierungs- und Privatisierungsprozesse, führt zu Verdrängung und immer weniger Orten der jugendlichen Selbstentfaltung. Es bedarf freier und sicherer Räume, in denen junge Menschen autark wirken können. Orte, die mitdefiniert und mitgestaltet werden können. Visionen müssen erfahrbar gemacht werden, damit kreativer, kritischer Wandel geschehen kann. Freiraum muss für alle da sein, nicht nur für die, die es sich leisten können. Polizeieinsätze wegen schlittenfahrender Kinder und auch das im Sommer diskutierte Alkoholverbot für mitgebrachte Getränke im Englischen Garten machen deutlich, wie sehr sich junge Menschen Freiräume erkämpfen müssen. Neben den Forderungen nach konsumfreien Freiräumen, aber auch Treffmöglichkeiten im öffentlichen Raum, war erneut die Isar im Fokus. Die Stadtwerke München planen den Ausbau der Kapazität des Kraftwerks Isar 1. Damit dafür genug Flusswasser zur Verfügung steht, ist im Gespräch, weniger Wasser durch die Floßlände laufen zu lassen. Die Surfwelle würde dann nur noch sehr selten surfbar sein. Der KJR wandte sich mit einem Brief an die Referatsleitung Die Isar ist ein wichtiger Freiraum für junge Menschen
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