Geschäftsbericht 2020

33 GESCHÄFTSBERICHT 2020 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT views bereits Anfang 2019 stattgefunden, in einer Zeit, als die Möglichkeit einer Pandemie mit ihren Folgen keine Rolle spielte. Gleichzeitig machen die Ergebnisse deutlich, was der jungen Ge- neration grundsätzlich wichtig ist und wie sie sich über die letzten 15 bis 20 Jahre entwickelt hat. Die Grundhaltung ist weiterhin eine pragmatische, bei Entweder-oder-Fragestellungen erhält man von ihnen eine Sowohl-als-auch-Antwort. Ängste haben sich deutlich verschoben, weg von persönlichen Ängsten hin zu gesellschafts- bezogenen wie Klimawandel. Die Politikverdrossenheit stagniert auf einem hohen Niveau. So stimmen rund 70 Prozent der Aussage (mehr oder weniger) zu „Ich glaube nicht, dass sich Politiker darum kümmern, was Leute wie ich denken“. Zum Schluss warf der Referent noch die Frage auf, wie es mit der Generation in der „neuen Normalität“ weitergehen wird. Zentral ist sicher: aktuell ist nicht mal eine Fahrt auf Sicht mög- lich, was massive Verunsicherung bedeutet, wie es im eigenen Leben unmittelbar weitergehen wird; je nach sozialer Herkunft werden Un- terschiede in der Bewältigung deutlich sichtbar. Täglich sieht man auf den Münchner Straßen weggeworfene Einweg-Gesichtsmasken. Wie passend, dass sich der diesjährige Nachhaltig- keitsfachtag mit dem Jahresthema 2021 Zero Waste beschäftigte. Am 21. Oktober fanden sich 38 Interessierte im digitalen Raum zusammen, um Müll neu zu denken. Es wurde philosophiert über die Frage, wann Abfall zu Müll wird. Wann hat Abfall einen Wert, ist also ein Wertstoff? Es wurden Ideen ausgetauscht über Müll-Vermeidung, Reparieren und Recycling. Frederic Weihberg vom Abfallwirtschaftsbetrieb München klärte über weitverbreitete Müllmärchen auf. Von Rehab Republic gab es viele Informationen über Plastik und Biokunststoff und Ideen für Aktionen mit Kindern und Jugendlichen, z.B. Anleitungen, wie man Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik selbst herstellen kann. So konnte dieser spannende Fachtag si- cherlich dazu anregen, passend zum Jahresthema Zero Waste aktiv zu werden. Der Fachtag fand in Kooperation mit Ökoprojekt Mobilspiel e.V. statt. Knapp 70 Teilnehmende haben sich am 23. Oktober 2020 zum virtuellen Fachtag Partizipation in der OKJA auf Zoom einge- funden. Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker referierte zum Thema: Wie setzt man den Auftrag der Subjekt- und Demokratiebildung konkret imAlltag der OKJA um? Ausgehend von den Aufgaben der OKJA, über die Haltung der Bildungsassistenz und Ermöglichung von Partizipation, stellte er die strukturierte methodische Arbeits- weise der GEBe-Methode (Methode zur Förderung gesellschaftlich demokratischen Engagements von Kindern und Jugendlichen) exemplarisch dar. Der Vortrag fand großen Anklang beim Publikum, das interessierte Nachfragen stellte. Die Eindrücke vom Fachtag hallten bei vielen Teilnehmenden noch lange nach und inspirierten, mit der GEBe-Methode weiterzuarbeiten. Jubiläen Ganz ungewöhnlich bei so einem großen Träger, aber 2020 fand kein einziges Einrichtungsjubiläum statt – und daran war nicht Corona schuld. Geburtstag hatte allerdings der KJR selbst, seinen 75. am 5. Dezember, gerne hätten wir in diesem Geschäftsbericht von unseren vielen Bausteinen zum Jubiläum berichtet. Nichts konnte stattfinden, aber man kann ja auch nachfeiern und vielleicht haben wir 2021 ein bisschen mehr Glück. Arbeit, sogar Jugendarbeit, geht auch digital, das hat Corona gelehrt. Dass auch Feiern und Ratschen erstaunlich gut online klappt, war die Erkenntnis der diesjährigen Jubilarsehrung. Statt in einen großen Saal lud der KJR am 27. Oktober zur geselligen Veranstaltung in Zoom ein. Mehr als 40 Mitarbeitende wollten sich das Dankeschön von Vorstand, Geschäftsführung und Personalrat „Müll neu denken” war der Auftakt zu „Zero Waste” – dem Jahresthema 2021.

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