Geschäftsbericht 2020

GESCHÄFTSBERICHT 2020 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 22 Fachliche Entwicklungen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Corona–Herausforderungen Wegen der Ausbreitung des Corona-Virus beschloss der KJR, alle Einrichtungen ab 16. März 2020 vorerst zu schließen. Kurz darauf, am 24. März, trat die Bayerische Verordnung über eine vorläufige Ausgangsbeschränkung in Kraft. Die OKJA stellte dies vor große Herausforderungen. Die Pädagoginnen* und Pädagogen* mussten neue Arbeitsweisen entwickeln. Es galt, den Kontakt zur Zielgruppe trotz der Kontaktbeschränkung nicht zu verlieren. Die OKJA zeigte, dass sie kreativ und flexibel ist, um auch in schwierigen Zeiten für ihre Zielgruppe ansprechbar zu sein. Die Herausforderung, den Kontakt zu den Besucherinnen* und Besuchern* aufrechtzuerhalten und hierfür neue Konzepte und Ideen zu entwickeln, wurde vom KJR gemeinschaftlich angegangen. In regelmäßigen Austauschtreffen, organisiert von der Fachstelle Medien und Technologie, trafen sich die pädagogischen Fachkräfte online, entwickelten gemeinsam Ideen und stellten ihre bereits gemachten Erfahrungen anderen Einrichtungen zur Verfügung. Der Grundstein für den Blog #kjrmiteuch (https://webzweinull.kjr- blog. de) war gelegt. Auf dieser Plattform entstand durch stetigen Input ein Ideenpool. Es wurden Möglichkeiten und Tipps zur Kontaktauf- nahme sowie Angebote gesammelt, um Kinder und Jugendliche zu erreichen. Neben digitalen Angeboten wie einem virtuellen Jugendtreff, gemeinsamem Online-Kochen, Streaming über Twitch oder Online-Beratungsformaten beinhaltete diese Sammlung auch analoge Ideen. Ein Beratungsfenster, Bastelpakete zum Abholen und Spieleverleih standen der Zielgruppe auch während des Betretungsverbots der Häuser zur Verfügung. Es zeigte sich, dass durch den zuvor genannten Blog und die digitalen Angebote eher die Jugendlichen erreicht wurden. Auf Initiative der Kinderbeauftragten und weiterer engagierter KJR- Mitarbeitenden wurde ein zweiter Blog für die jüngere Zielgruppe entwickelt. Auf www.kjr-kinderwelten.de fanden die Kinder viele spannende Anregungen zum Spielen und Kreativsein, interessante Mitmachangebote und Online-Führungen aus Theatern und Museen in München. In der Rubrik Kinderkultur „to go“ konnten die Kinder unterschiedliche Angebote zum Mitnehmen aus den Freizeitstätten in ihrer Nähe entdecken. Und falls es zuhause Probleme gab, nannte der Kinderwelten-Blog Kindern und Eltern Anlaufstellen und Kontakte für Beratungen. Durch Kreativität, Ideenreichtum und Flexibilität konnte der Kontakt zur Zielgruppe aufrechterhalten werden. Nach den eingeschränkten Öffnungen Anfang Juni wurden einige dieser Angebote beibehalten. Aufgrund der sich stetig verändernden Infektionszahlen und der damit einhergehenden Infektionsschutzvorgaben mussten die Ein- richtungen immer wieder neue Hygienekonzepte erarbeiten und ihre Angebote den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Ein Umstand, der den KJR und die OKJA-Einrichtungen bis zum Jahresende und darüber hinaus begleitete. Auch in Corona-Zeiten soll es Orte geben, an denen Jugendliche unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen feiern können – das hatte der Stadtrat beschlossen. Die POP UP STAGE war ein solcher Ort, ein weiterer die BlocParty83 im Ostpark. Für die Umsetzung sorgten fünf Einrichtungen aus Neuperlach: Die beiden KJR- Einrichtungen Come In und der KJT ZeitFrei sowie das Perlacher Herz, Streetwork und KulturBunt. Sie organisierten innerhalb von fünf Wochen ein dreitägiges Jugendfestival im Ostpark, an dem sich auch Jugendliche partizipativ einbringen konnten. Der Bezirksausschuss 16 förderte das Festival finanziell. Es traten viele Neuperlacher Bands auf. Auch Roger Rekless konnte für die Teilnahme gewonnen werden. Abgerundet wurde das Programm täglich mit einer beeindruckenden Feuershow. Konzepte und Standards Das Jahr 2020 war ein Jahr, in dem konzeptionell viel gearbeitet wurde. So konnte der Prozess der Aktualisierung der Empfeh- lungen des BJR für die OKJA abgeschlossen werden. Die BJR- Vollversammlung setzte sie im Oktober in Kraft. Der Blog #kjrmiteuch wurde zum Ideenpool.