Geschäftsbericht 2020

GESCHÄFTSBERICHT 2020 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 16 München mobil Das Jahr 2020 war im Bereich Mobilität durch Veränderung und Wandel gekennzeichnet. Zunächst stand im Frühjahr die quasi als sicher geltende Entscheidung für eine Einführung des 365-Euro- Tickets wieder auf der Kippe, da ein Verbundlandkreis seine Zustimmung verweigern wollte. Der KJR München-Stadt reagierte unmittelbar, gemeinsam mit dem Netzwerk Junge Mobilität und den anderen Jugendringen imMVV-Verbundraum. Dank zahlreicher Hintergrundgespräche und verstärkter Öffentlichkeitsarbeit wurde dem Ticket zuletzt doch zugestimmt und seit dem 1. August 2020 können Schüler*innen, Azubis und viele mehr für umgerechnet einen Euro am Tag im ganzen MVV-Gebiet den ÖPNV nutzen. Der KJR begleitete die Einführung des Tickets in Kooperation mit der StadtschülerInnenvertretung mit einer Werbekampagne und einem Gewinnspiel. Nach diesem jugendpolitischen Erfolg arbeitete der AK Jugend- & Ausbildungsticket nahtlos weiter an neuen Themen aus dem Be- reich junge Mobilität – im Zuge der thematischen Neuorientierung seit Juni 2020 unter dem neuen Namen „Netzwerk junge Mobilität der Jugendverbände und Jugendorganisationen im Ballungsraum München“ (kurz: „Netzwerk junge Mobilität“). Auch die regelmä- ßigen Runden mit Verkehrsbetrieben, Politik und Verwaltung werden als „Fachforum Junge Mobilität“ weitergeführt. München gegen Rechts Die 2019 eingerichtete AG gegen Rechts versorgte die KJR- Mitarbeitenden mit regelmäßigen Updates zu rechtsgerichteten Aktivitäten in München. Sie begleitete kritisch den Kommunal- wahlkampf und setzte sich mit den Herausforderungen nach der Wahl auseinander, beispielsweise mit einer ergänzenden Handreichung für die KJR-Einrichtungen zu Raumüberlassungen und Online-Infoveranstaltungen über Verschwörungsideologien und die sogenannten „Querdenker“. Am 6. März 2020, neun Tage vor den Kommunalwahlen in Bayern, konnten Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren wählen gehen. Auch einige Münchner Freizeitstätten fungierten als Wahllokale. In acht KJR-Freizeitstätten wurden U18-Wahllokale eingerichtet. Dort konnten die Kinder und Jugendlichen sich bereits in den Tagen vor der U18-Wahl eine Meinung über die OB-Kandidierenden bilden und sich über die Wahlprogramme der Parteien informieren. In diesem Zusammenhang wurde eine pädagogische Handreichung zu Hintergrundinformationen bezüglich rechtsextremer Parteien und Listen erarbeitet. Auch über den Ablauf der Wahl und die Aufgaben von Kommunalpolitik wur- den Informationen zur Verfügung gestel lt. Insgesamt 558 Kin- der und Jugendliche haben in München an den U18-Wahlen teilgenommen. Auch das Come In war bei der U-18-Wahl dabei. Auch das Demokratiemobil war vor der Kommunalwahl wieder in München unterwegs. Die Einsätze fanden in den Stadtteilen Au- Haidhausen, Neuhausen, Moosach und Feldmoching-Hasenbergl statt. Zwei geplante Einsatztage in der Schwanthalerhöhe Mitte März wurden wegen des Infektionsgeschehens abgesagt. Dennoch konnten mit einemTeam von insgesamt 27 Betreuerinnen* und Be- treuern* rund 1900 Menschen als Teilnehmende an den Angeboten des Mobils erreicht werden. Besonders gut kamen Angebote an, die das Kommunalwahlsystem verständlicher machten. Aber auch Informationen darüber, mit welchen Themen die Kommunalpolitik sich eigentlich beschäftigt, waren beliebt. Als eine der wenigen Veranstaltungen, die 2020 in Präsenz mög- lich waren, konnte sommer.dok mit Sondergenehmigung und Auflagen für zwei Tage auf dem Königplatz ein attraktives Programm rund um das Thema „In welcher Welt wollen wir leben?“ anbieten und über 200 Jugendliche und junge Erwachsene erreichen. Zum 40-jährigen Gedenken an das Oktoberfest-Attentat unterstützte der KJR das Dokumentarfilm-Projekt der DGB-Jugend München, das unter www.erinnernheisstkaempfen.de zu sehen ist. Nach den offiziellen Gedenkfeierlichkeiten am 26. September beteiligte sich der KJR als Mitveranstalter am Abendprogramm der Fach- stelle für Demokratie mit einem Podiumsgespräch im Rathaus zu Kontinuitäten rechtsterroristischer Netzwerke.

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