Geschäftsbericht 2020
GESCHÄFTSBERICHT 2020 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 10 Junge Menschen sind von den Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in vielen Bereichen stärker betroffen als Erwachsene. Der KJR als Vertretung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in München hat im Mai aus den Erfahrungen der vorangegangenenWochen das Positionspapier „Kinder und Jugendliche auch in Krisenzeiten nicht vergessen“ entwickelt, das jungen Menschen und ihren Bedarfen und berechtigten Interes- sen Gehör verschaffen soll. Der KJR fordert darin, Diskussionen um Strategien und Abwägungsprozesse zu Einschränkungen oder Lo- ckerungen mit allen gesellschaftlichen Akteurinnen* und Akteuren*, auch jungen Menschen, zu führen, in den Medien ein ausgewogenes Bild von jungen Menschen zu veröffentlichen, sichtbare Perspektiven für junge Menschen zu schaffen, andere gesellschaftlich wichtige Themen wie den Klimawandel nicht hintanzustellen und nach der Pandemie eine Evaluation aller Maßnahmen und deren Auswir- kungen vorzunehmen. Der KJR erteilt in diesem Positionspapier auch Verschwörungstheorien und Fake News eine klare Absage und distanziert sich von solchen Positionen und Gruppen. Gemeinsam mit den Vorsitzenden anderer großer Jugendringe in Bayern unterzeichnete die KJR-Vorsitzende den Appell Auch in Krisenzeiten gilt: Keine gemeinsamen Demos mit Rechts- radikalen , in dem deutlich gemacht wird, dass Verunsicherungen, Ängste oder auch Kritik an Pandemie-Maßnahmen keine Begrün- dung dafür sein dürfen, gemeinsam mit Rechtsradikalen auf die Straße zu gehen. Die Jugendringe haben seit 1945 den Auftrag zur Demokratisierung der Gesellschaft und setzen sich seither für die Wahrung der Menschenrechte ein. Deswegen werden junge Men- schen dazu aufgerufen, sich in Jugendverbänden, Gewerkschaften oder demokratischen Parteien zu engagieren, um solidarisch die Pandemie zu bewältigen. Nachdem die Frühjahrsvollversammlung des KJR zunächst verschoben worden war, wurde schließlich auch der geplante Ersatztermin abgesagt, weil eine satzungskonforme Vollversamm- lung zu diesem Zeitpunkt digital nicht zulässig war. Der BJR hatte seinen Gliederungen aber die Möglichkeit eingeräumt, im Jahr 2020 nur eine Vollversammlung abzuhalten. Am geplanten Termin fand stattdessen die Online-Diskussionsveranstaltung rangezoomt statt. (S. 17). Die KJR- Herbstvollversammlung wurde am 17. November online durchgeführt. Der BJR hatte erst kurz zuvor die nötigen Beschlüsse gefasst, die ein Online-Format satzungskonform ermöglichten. Die Abteilung Junges Engagement baute ein Studio im Café Netzwerk auf, wo es viel Platz und ausreichend Räume für Vorstandsmitglieder, Team und Technik gab. Die Online-Vollversammlung war zu jeder Zeit beschlussfähig und bei allen Abstimmungen waren immer rund 100 Delegierte dabei. Als Gäste begrüßte die Vorsitzende Judith Greil die Stadträtinnen Lena Odell und Nimet Gökmenoglu sowie Jugendamtsleiterin Esther Maffei. Die dringend notwendigen Haushaltsbe- schlüsse (Jahresrechnung 2019 und Wirtschaftsplan 2021) nahmen viel Raum ein, stellten aber sicher, dass der Jugendring handlungsfähig bleibt. Judith Greil machte deutlich, dass Jugendverbandsarbeit, Offene Kinder- und Ju- gendarbeit und der KJR anpassungsfähig und für junge Menschen gerade in schwierigen Zeiten ein Anker sind. Die gesetzten Ziele zu den unterschiedlichen Themen wie Mobilität,Wohnen, Klimaschutz und auch die Digitalisierungsstrategie würden auch in schwierigen Zeiten weiterverfolgt werden. Herbstvollversammlung aus dem Studio Café-Netzwerk. Als neuen Verband nahmen die Delegierten mit großer Mehrheit den Verein „Das Münchner Haus der Schüler*innen e.V.“ im KJR auf (hier liegt seit Februar 2021 auch der entsprechende BJR- Beschluss vor). Für den langjährigen KJR-Geschäftsführer Franz Schnitzlbaumer war es nach geschätzt 50 Vollversammlungen seine letzte. Er scheidet zum 31. Mai 2021 als Geschäftsführer aus.
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