Broschüre 2020
3 ANGEBOTE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE IM KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Was wird vom Krisenjahr 2020 bleiben? Viele Menschen werden unange- nehme Erinnerungen damit verbinden: Einsamkeit, Kurzarbeit, Existenzangst, Krankheit, aber auch fehlende politische Mitbestimmung, rechte Verschwö- rungsideologien, Homeschooling bzw. den Versuch, Schule digital abzuhalten, Home-Office, Lockdown light und verschärft und stetig die Hoffnung, dass es auch wieder anders werden wird. Doch das Jahr hat noch etwas anderes gezeigt: was Jugendarbeit gemeinsam leisten kann. Wir alle beim Kreisjugendring München-Stadt haben bewiesen, Auch der Klimawandel verursacht Ängste bei jungen Menschen. Gerade erst in den Köpfen von Gesellschaft und Politik durch Fridays for Future angekommen, fiel dieses Bewusstsein jetzt Corona zum Opfer. Und die Uhr tickt …Klimaziele, Umweltschutz – vielleicht im nächsten Jahr wieder? Um in den kommenden Jahren die unvermeidbaren Krisenlasten zu bewältigen, braucht es politischen Weitblick und finanzielle Ressourcen – auch für Kinder und Jugendliche! Wie wäre es beispielsweise mit einem Investitionsprogramm für Jugend und Jugendarbeit?! Denn auch nach Corona brauchen wir eine starke Jugendarbeit, die junge Menschen nicht nur bedarfsgerecht unterstüt- zen kann, sondern auch (Frei)Räume für ihre Entwicklung bietet. Was von den Erfahrungen aus 2020 bleiben wird, haben wir letztlich selbst in der Hand. Als Kreisjugendring stehen wir bereit, hier Verantwortung zu übernehmen, denn wir wissen, dass Jugendarbeit integraler Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft ist – eben systemrelevant! dass wir auch in Ausnahmesituationen in kurzer Zeit neue Möglichkeiten finden, für Kinder und Jugendliche da zu sein. Die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen gestalteten digitale und analoge Angebote und alternative Beratungsformen, organisierten Notbetreuung in den Kitas, hielten in der Schul- sozialarbeit Kontakt, druckten kostenlos Schulunterlagen fürs Homeschooling aus, konnten dank Spendenmitteln Endgeräte an Kinder und Jugendliche für den digitalen Unterricht verteilen und waren einfach da! Auch unsere Münchner Jugendverbände organisierten ihre Gruppenstunden digital, kreierten Podcasts, virtuelle Zeltlager oder Online-Seminare. Von diesem schwierigen Jahr bleibt also auch die Gewissheit, dass Jugendarbeit schnell, innovativ und kreativ auf neue Herausforderungen reagieren kann. Auch in Zukunft wird es eine wirkungsvolle Jugendarbeit brauchen, damit junge Menschen nicht auf der Strecke bleiben. Corona wird weitreichende Folgen für unsere Gesellschaft haben. Entscheidend wird sein, ob wir die Chance nutzen und diese Gesellschaft solidarisch gemeinsam gestalten oder ob die Veränderungen einseitig zulasten einkommensschwacher Bevölkerungsteile und der jungen Generation gehen. Schon vor der Pandemie zeigte die Shell- Jugendstudie von 2019 auf, dass Jugendliche Zukunftsängste haben und viele nicht glauben, dass die Politik sich darum kümmert, was junge Leute denken. Traurige Bestätigung brachte dann die bundesweite Studie „Wie erleben Jugendliche die Corona-Krise?“ der Universität Hildesheim, denn 45 Prozent der befragten jungen Menschen haben den Eindruck, dass ihre Sorgen in der Corona-Krise „gar nicht“ oder „eher nicht“ gehört werden. Und die UN-Kinderrechtskonvention, die umfassende Beteiligungsrechte von Minderjährigen und Beteiligungspflichten des Staates garantieren sollte, schien regelrecht ausgehebelt zu sein! Kann sich eine Demokratie das leisten? Jugendarbeit ist systemrelevant www.kjr-m.de www.facebook.com/kjr.muenchen www.instagram.com/kjr_muenchen Die Angebote können in Zeiten der Corona-Pandemie vom Vorstellungstext abweichen.
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