Lang ist´s her - läuft bei mir
36 Wann warst Du das erste Mal in der Einrichtung? Ich glaube 2007, da war ich 17 Jahre alt. Welche Angebote des MKJZ haben Dir besonders geholfen? Das waren einige. 2007 nahmen ich und meine Girl-Band „Black Key Sis“ an einem Projekt für Mädchen teil, bei dem wir im Rahmen eines Workshops im MKJZ einWochenende lang an unserem Gesang und Songwriting feilten. Das hat unserer Gruppe am Anfang sehr geholfen. Dann haben wir und das MKJZ vom Kinderkanal KIKA dieAuszeichnung „Platz für Helden“ erhalten. Wir wurden dabei für unsere musikalische Arbeit und für die Vorbildfunktion, die wir für jüngere Kinder hatten, ausgezeichnet. Es hat super viel Spaß gemacht, und es war schön zu merken, dass unsere Arbeit anerkannt wird. Danach gab es auch noch ein Projekt, das zwischen der Caritas und demMKJZ entstanden ist. In dem Projekt ging es um „Respekt“. Für die gleichnamige Veranstaltung habe ich damals extra einen Song namens „Ladies respect yourselves“ komponiert. Mit diesem Song sind wir auch dort aufgetreten. Ich habe durch das MKJZ auch die Möglichkeit bekommen, in der Einrichtung Gesangsunterricht von der Opernsängerin Kristina Šop zu erhalten. Sie ist Gesangslehrerin an der „Musikschule am Gollierplatz“ imWestend. Kristina hat mir sehr geholfen, meine Stimme unter Kontrolle zu bekommen und besser zu verstehen.Außerdem erhielten wir über das MKJZ viele Möglichkeiten für öf- fentlicheAuftritte, z.B. auf demTollwood oder auf Sommerfesten imWestend. Wie lange hast Du die Einrichtung besucht? Ich besuche die Einrichtung immer noch. Doch nicht nur, um etwas zu be- kommen,sondern auch um etwas zurückzugeben.Ich unterrichte HipHop-Tanz für jüngere Mädchen. Ab und zu benutze ich auch privat die Fitness- räume vom MKJZ oder ich bereite mich mit meinen Background-Tänzerinnen für eine Show vor. Welche derAngebote hast Du genutzt? Außer den oben genann- ten Angeboten hat mir noch die Theater- und Mu- sical-Gruppe sehr gefallen. Dort haben wir, mit der Hilfe zweier Schauspielerinnen, ein Musical auf die Beine gestellt. WENN ICH HIER BIN, DENKE ICH DARAN, WAS ICH SCHON ALLES GESCHAFFT HABE!“ EDITE (29) war Besucherin im Multikulturellen Jugendzentrum Westend (MKJZ). Gab es Ansprechpersonen, die für Dich besonders wichtig waren? Eigentlich waren alle vom Team wichtige Ansprechpersonen für mich. Ismail knüpfte für uns viele Kontakte im Bereich der Musik und bemühte sich, uns Auftritte zu verschaffen. Von Sultana fühlte man sich besonders als Frau immer verstanden und man wusste, dass alles, was man erzählte, bei ihr blieb. Andre und Sakis waren auch immer super nett zu uns und standen uns bei allen Fragen zur Seite. Gibt es Dinge, an die Du heute immer noch denkst bzw. die Du berücksichtigst? Ja, alle Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe, ob persönlich oder karrieretechnisch.Wenn ich hier bin, erinnert es mich oft daran, was ich schon alles geschafft habe. Was machst Du heute? Heute bin ich erstens Sängerin, zweitens arbeite ich in einer Musikagentur und drittens bin ich HipHop-Tanzlehrerin für Kinder. Ich bin Afrostyle- & Pop-Sängerin. Warum diese Kombi? Ich bin hier in Deutschland geboren, aber meine Eltern kommen aus Angola, Afrika. Das heißt, ich bin mit zwei Kulturen aufgewachsen, und das wollte ich in meiner Musik und in meiner Darstellung als Künstlerin verbinden. Also mixe ich afrikanische Beats mit europäischen Beats, weil genau das präsentiert, wer ich bin. Wie ich zur Musik gekommen bin? Ich liebte es schon damals, mit meiner Band „Black Key Sis“ zu singen. Als wir einen kleinen Plattenvertrag erhielten, wurde ich ehrgeiziger und wollte mehr erreichen. Als wir uns dann mit 18 Jahren nicht mehr so gut mit der Plattenfirma verstanden, zerbrach der Plattenvertrag und auch die Gruppe. Von da an begann ich, selbst Musik zu machen. So habe ich unter anderem bei „Jugend musiziert“ hier in München mitgemacht und den ersten Platz in der Kategorie „Pop-Gesang“ gewonnen. Dadurch bin ich noch selbstsicherer geworden und habe angefangen, meine eigenen Lieder zu schreiben, meine eigenen Shows zusammenzustellen und zusammen mit meinen Background-Tänzerinnen neue Choreografien zu erstellen.AmAnfang war das alles noch relativ klein.Doch das MKJZ hat mir geholfen,durchAuftritte in die Öffentlichkeit zu rücken und meinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Ich entschloss mich, das Ganze professionell zu machen. Das heißt, ich habe neue Songs aufgenommen, einen Videoclip gemacht und noch vieles mehr. Zudem habe ich mir ein eigenes Team zusammengestellt, bestehend aus einem Kamerateam, Tänzerinnen, Musikern, Produzenten und Stylisten. So begann mein Weg. Hast Du immer noch einen Bezug zu den Leuten von früher? Ja, natürlich habe ich noch Kontakt und hoffe, dass dieser auch immer be- stehen bleibt.
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