Lang ist´s her - läuft bei mir
31 Mein Name ist Emel und das erste Mal war ich im Frühjahr 1991 in der Ein- richtung, damals war ich 15. Bis zum Abi habe ich die Einrichtung besucht, mal häufiger, mal weniger häufig. Von den Angeboten habe ich die Disco dienstags und freitags geliebt. An- sonsten habe ich auch gerne an Basketball- und Volleyball-Turnieren teilge- nommen oder gekocht. Ich war auch häufig bei Ausflügen mit Sylvia und den „Mädels“ (Musicals etc.) dabei.Die Jugendlichen sind untereinander und auch den Pädagogen gegenüber immer mit Respekt umgegangen, ich habe mich dort wirklich sehr wohl gefühlt und bin gerne hingegangen. Von den Pädagogen waren mir Sylvia, Rizk und Mehmet (je nach Thema) glei- chermaßen wichtig.Mit Rizk undMehmet habe ich oftTavla oder Okey gespielt. Alle Pädagogen hatten immer ein offenes Ohr für uns. Ich erinnere mich an einen „Stalker“, der mich erst in Ruhe gelassen hat, nachdem Mehmet ihn sich vorgeknöpft hat. :) Jetzt, wo ich selbst Kinder habe, gibt es viele Sachen von damals, die ich heute beherzige: mit Verboten kommt man nicht weit … die Kids machen es ja doch, zur Not heimlich (bestes Beispiel: rauchen). Wichtig ist es, offen mit den Kindern zu sprechen und sie nicht zu bevormunden. Heute bin ich technische Redakteurin und arbeite für einen großen Automo- bilhersteller; ich erstelle Betriebsanleitungen etc. Mein Abi habe ich übrigens über einen „Umweg“ gemacht, weil man mir die Realschule empfohlen hatte. Ich habe dann Sprachwissenschaften in Heidelberg studiert. Mein Rat an Jugendliche: Lasst Euch bitte nix einreden! Wie Eure Zukunft auszusehen hat, bestimmt Ihr allein! Meine besten Freunde von damals sind fast ausschließlich jene aus dem SBZ, d.h. der Kontakt ist nie abgerissen. Wir treffen uns regelmäßig und fahren auch gemeinsam in Urlaub. Manchmal frage ich mich, was der Rest der Leute von damals macht … Ich bin froh, damals im SBZ „aufgewachsen“ zu sein. Ich hatte viel Spaß im „Valley“. Ich habe dort viel fürs Leben gelernt und wunderbare Menschen kennengelernt, die mich seitdem in meinem Leben begleiten. ICH BIN FROH, DAMALS IM SBZ „AUF- GEWACHSEN“ ZU SEIN EMEL (43) besuchte mit 15 Jahren zum ersten Mal das SBZ Sendling.
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