Dachzeile 28 das kommt | 02 | 2025 So ungerecht! Schwerpunkt Abneigung gegen das eigene Geschlecht? Vorurteile und weibliche Identität Unsere Sicht auf die Welt wird von vielen Faktoren geprägt. Dabei übernehmen wir auch gesellschaftliche Annahmen – häufig ohne sie bewusst zu hinterfragen. Wie sehr prägen Vorurteile unser Bild von uns selbst und anderen? Welche gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnisse ergeben sich daraus? Dieser Test lädt dich ein, deine eigenen Denkmuster zu hinterfragen. Sei ehrlich zu dir selbst, folge den Pfeilen und nutze die Möglichkeit, dich selbst besser kennenzulernen: „Du bist nicht wie andere Frauen*“ – Kompliment oder Abwertung? Oft als Kompliment formuliert, schwingt hier eine unterschwellige Abwertung anderer Frauen* mit. Sie impliziert, dass andere Frauen* negative Eigenschaften hätten, von denen sich die angesprochene Person positiv abhebt. Frauen* sind keine homogene Gruppe. Jede Frau* hat eine eigene Persönlichkeit mit vielfältigen Interessen, Fähigkeiten und Eigenschaften. Es wird häufig Druck und Konkurrenz zwischen Frauen* hergestellt, anstatt Gemeinsamkeiten oder gegenseitige Unterstützung zu fördern. Was also wie ein Lob klingt, trägt eher dazu bei, Frauen* gegeneinander auszuspielen. „Männer* sind entspannter als Frauen*“ – Was steckt dahinter? Die Aussage verallgemeinert Männer* als gelassen und Frauen* als angespannt. Vorurteile wie diese machen individuelle Unterschiede unsichtbar, indem sie persönliche Charaktereigenschaften und Einflüsse wie Erziehung, Kultur oder Lebensumstände ausblenden; Geschlechterklischees werden reproduziert. Das Bild der „hysterischen“ oder „überemotionalen“ Frau* ist ein altes, abwertendes Klischee, das dazu führt, dass Frauen* oft weniger ernst genommen werden als Männer*. Zudem ignoriert es den Umstand, dass Frauen* häufig mehr mentale Last (z.B. Care-Arbeit, Doppelbelastung Beruf und Familie) haben, was Stress verursachen kann. Frauen*, die keine Kinder möchten – eine Irritation des gängigen Frauen*bilds Die historische Verbindung von Weiblichkeit mit Häuslichkeit und Mutterschaft prägt das Frauen*bild bis heute. Wenn Frauen* sagen, dass sie keine Kinder möchten, stoßen sie darum oft auf Reaktionen, denn sie stellen eine Abweichung von einer gesellschaftlichen Norm dar. Die Idee, dass Mutterschaft der „Natur der Frau*“ entspreche, unterstellt Frauen* eine biologische oder moralische Pflicht, Kinder zu bekommen und eigene Wünsche unterzuordnen. Es schwingt eine Bewertung mit, dass ein erfülltes Leben für Frauen* nur über Mutterschaft möglich ist, während Männern* viele andere Lebenswege offenstehen. So ungerecht, dass … » … es Rassismus gibt (Junge, 13) So ungerecht, dass … » … Jugendliche in Giesing von der Polizei generell unfair behandelt werden (Junge, 14)
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