K3 No. 2 - Mai 2025

10 das kommt | 02 | 2025 das war Ein Kulturprojekt der anderen Art Flower-Power in der Pinakothek Im Rahmen eines Kulturprojekts haben Jugendliche die Ausstellung „Nature Into Art“ in der Alten Pinakothek besucht und sind mit Trockenblumen-Kunst selbst kreativ geworden Die Sonderausstellung „Nature Into Art“ zum Lebenswerk der Malerin Rachel Ruysch lockte von November 2024 bis Mitte März 2025 zahlreiche Besucher*innen in die Alte Pinakothek. Am 17. Februar öffnete das Museum exklusiv für den KJR seine Türen und Jugendliche aus dem Jugendtreff Harthof und der Schulsozialarbeit der Balthasar-Neumann-Realschule hatten die Gelegenheit, die Ausstellung mit Werken der niederländischen Malerin zu besuchen. Dunkle, atmosphärische Räume setzen Ruyschs Blumenstilleben und ihren künstlerischen Werdegang in Szene. Bei einer Führung durch die Ausstellung erfuhren die Jugendlichen mehr über Ruyschs aufregendes und seinerzeit außergewöhnliches Leben sowie ihre besondere Stellung als kunstschaffende Frau im 17. und 18. Jahrhundert. Die floralen Motive begleiteten Ruysch seit ihrer Kindheit: Geboren 1664 in Den Haag kam sie durch ihren Vater, einen Professor für Anatomie und Botanik, früh mit der Malerei und der Botanik in Berührung. Verhältnismäßig spät für die damalige Zeit heiratete Rachel Ruysch mit 31 Jahren und bekam zehn Kinder. Trotz der familiären Verantwortung wollte sie ihrer Arbeit als Künstlerin weiterhin nachgehen und blieb so mit ihrer Kunst die Hauptverdienerin der Familie und eine berühmte Persönlichkeit der Kunstszene. Ihre Leidenschaft für die Malerei blieb bis zu ihrem Tod im Alter von 86 Jahren ungebrochen. Zurück ins 21. Jahrhundert: Nach dem Ausstellungsbesuch wurden die Jugendlichen in einem Workshop mit floraler Kunst selbst kreativ. Angeleitet von den „Münchner Blumenmadl‘n“ konnten sich die Teilnehmenden am Umgang mit Trockenblumen versuchen. Die Workshopleiterinnen des Giesinger Ladens halfen dabei, die verschiedenen Blumenarten zu arrangieren und ein eigenes Farbkonzept zu entwickeln, sodass ganz individuelle Flower-Loops entstanden. Die zusammengestellten Blumenkränze konnten mit nach Hause genommen werden. Im anschließenden Workshop wurden Trockenblumen-Kränze gebunden Die Jugendlichen bekamen eine Führung durch die Ausstellung „Nature Into Art“ Die fertigen Flower-Loops strahlten am Ende des Workshops in ihren vielfältigen Farbkompositionen In der eigenen künstlerischen Auseinandersetzung mit Blumen erlebten die Jugendlichen, dass Kunstwahrnehmung weit mehr ist als nur das Betrachten von Gemälden. Künstlerische Themen können auf viele verschiedene Weisen interpretiert, gestaltet und weitergedacht werden und machen die Kunst zu der facettenreichen Sprache, die sie ist. Der Besuch in der Alten Pinakothek hinterließ großen Eindruck, die Flower-Loops wurden stolz mitgenommen und die Jugendlichen werden die Kunstwerke dieses Münchner Museums zukünftig aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Chiara Jekel, Carolin Ast, Team Junge Kultur, KJR

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