Schwerpunkt: „So ungerecht!“ www.kjr-m.de Das Magazin des Kreisjugendring München-Stadt 31. JAHRGANG | AUSGABE 2 | MAI 2025 ■ Männlichkeit im Migrationskontext ■ Im Einsatz für die Demokratie ■ Börek und Spiele
das war Inhalt das kommt Je genauer man hinschaut, desto mehr Ungerechtigkeiten scheint es in der Welt zu geben. Warum dürfen junge Menschen beispielsweise erst ab 18 Jahren wählen? Warum müssen „Superreiche“ nicht mehr fürs Gemeinwohl tun? Doch es gab Hoffnung auf mehr Gerechtigkeit. Zum Beispiel das „Chancen-Aufenthaltsrecht“ oder das „Staatsangehörigkeitsrecht“ – zwei gesetzliche Regelungen, bei denen es zuvor erhebliche Zweifel an deren Gerechtigkeit gab und die geändert wurden. Das erste Gesetz sollte Menschen, die mindestens fünf Jahre in Deutschland leben und sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen, schneller die Option auf Einbürgerung geben; das zweite sollte Mehrstaatlichkeit von zugewanderten Personen ermöglichen. Ob diese Gesetze unter der neuen Bundesregierung Bestand haben werden, ist zumindest zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses fraglich ... Ab Seite 22 Schwerpunkt: SO UNGERECHT! 2 | 02 | 2025 3 kurz & knapp / 31 Impressum / 32 zum Schluss K3 als E-Paper Keine Lust mehr auf Papierkram? Den K3 gibt es auch als FlippingBook zum Online-Lesen! Hier abonnieren: k3@kjr-m.de Aktionstag im Haus der Kunst für Kinder von 8 bis 12 5 Superheld*innen gesucht! Capes für mehr Mut und Stärke! Fachgespräch im JIZ 6 Männlichkeit im Migrationskontext Fachgespräch zum 17. Kinder- und Jugendbericht 7 Zuversicht braucht Vertrauen Mehr Kinder als Tatverdächtige 8 Neuer Sicherheitsreport für München erschienen Demokratiemobil unterwegs vor der Bundestagswahl 9 Im Einsatz für die Demokratie Ein Kulturprojekt der anderen Art 10 Flower-Power in der Pinakothek Koreanisches Frühlingskonzert zwischen Breakdance Murals 11 SaRangBang im JTB 13. KJR-Hallenfußballcup! 12 Spannend und fair! One Billion Rising 2025 13 Tanzen für ein Ende der Gewalt 60 Jahre FEZI – Große Geburtstagsfeier in Giesing 14 Börek und Spiele Ein Ort für unvergessliche Erlebnisse und wertvolle Jugendarbeit 18 Das Walchenseecamp Spielangebot in der Erstanlaufstelle bis 2026 finanziert 18 KJR-Spielaktion verlängert Kinderkultur zum Mitmachen bei KiKS 19 Kinder-Kultur-Sommer 2025 Ferien Extra! Pfingsten und Sommer 19 Raus in die Ferne – oder Ferien zuhause Neue Impulse für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung 20 Mehr Inklusion für München 30 Jahre Kids on Stage 20 Nachwuchstalente auf großer Bühne Westend66a 21 „Das Haus soll für den ganzen Stadtteil da sein!“
kurz & knapp 3 | 02 | 2025 KJR bei Kundgebung „Demokratie braucht DICH“ Ein Zeichen für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie setzen, das war das Ziel der Kundgebung „Demokratie braucht DICH“ am Samstag, den 8. Februar. Und das ist mehr als gelungen. Statt der zunächst erwarteten 75.000 kamen nach Angaben der Veranstaltenden mehr als 300.000 Menschen zusammen, es war ein, so die Süddeutsche Zeitung, „eindrückliches Zeichen gegen den Rechtsruck“. Der KJR hatte gemeinsam mit „München ist bunt“ und vielen anderen Organisationen aufgerufen, für ein buntes, solidarisches und demokratisches Miteinander auf die Straße zu gehen, genauer: auf die Theresienwiese. Auch viele KJR-Beschäftigte waren dabei, die sich zuvor an der Geschäftsstelle getroffen und mit KJR-Fahnen ausgestattet hatten. Die Kundgebung war eine der größten Demonstrationen der vergangenen Jahrzehnte in München. Ein Film, der bewegt – Ein Abend, der verbindet Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus fand am 22. März im Laimer Jugendzentrum ein besonderer Filmnachmittag mit anschließendem Fastenbrechen statt. Gezeigt wurde die Dokumentation „Liebe, D-Mark und Tod“ (2022) von Cem Kaya: die bewegende Geschichte der ersten Generation türkischer Gastarbeiter*innen in Deutschland – mit Musik als Ausdruck von Identität, Heimweh und Hoffnung. Nach dem Film gab es eine musikalische Einlage mit einem Stammbesucher des Jugendzentrums, der Gitarre spielte und türkische Lieder vortrug. Anschließend kamen alle beim Fastenbrechen zusammen. Das große Buffet mit selbstgemachten türkischen Speisen fand großen Anklang. In herzlicher und offener Atmosphäre wurde bei Tee, Baklava und türkischer Musik geredet, gelacht – und sogar getanzt. Rund 50 Gäste – Besucher*innen des Jugendzentrums, Familien, Freund*innen und neue Gesichter – kamen ins Gespräch und tauschten sich über den Film und persönliche Erfahrungen aus. Ein Abend voller wertvoller Begegnungen und gemeinsamer Freude! Yetis auf der Suche nach dem Schnee Mitte Januar 2025: auf zum Schneebeben! In München: kein Schnee weit und breit. Auch die Wettervorhersage für unser Ziel im schönen Chiemgau verhieß nichts Gutes. Dennoch begaben sich am sonnigen Freitagnachmittag rund 80 kleine und große Yetis aus mehreren KJR-Einrichtungen zusammen mit dem Tchaka-Team und großem Optimismus auf die Reise. Und was soll ich sagen, wir wurden überrascht! Auf dem Hang vor der Haustür meisterten die Yetis noch in der Dunkelheit die ersten Rutschpartien. Nach einer kleinen Wanderung am Samstag entdeckten wir in höheren Yeti-Gefilden noch mehr von der weißen Pracht und dem Rodelspaß waren keine Grenzen mehr gesetzt. Abgerundet wurde das Wochenende am Sonntag mit dem traditionellen „Capture the Flag – Kinder vs. Betreuer*innen“. Simone Trepl, Oase Neuhausen
kurz & knapp | 02 | 2025 4 Praxistag der Kreisjugendringe Im Rahmen des Online-Portals „Hochschuljobbörse“ gab es am 20. Februar einen „Praxistag“ der Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land für (angehende) Studierende der Sozialen Arbeit. Dabei hatten sie die Möglichkeit, unterschiedliche Einrichtungen und Arbeitsfelder in der Praxis kennenzulernen. Zu Beginn des Tages erhielten die Teilnehmenden bei einem gemeinsamen Frühstück im Café Netzwerk einen kurzen Überblick über die zwei Träger. Im Anschluss wurde ihnen von einer pädagogischen Mitarbeiterin die Einrichtung gezeigt und die Arbeit im Café Netzwerk vorgestellt. Dann fuhr die Gruppe nach Pullach, um die Jugendsozialarbeit an der Mittelschule Pullach sowie das Naturerlebniszentrum und Bildungszentrum Burg Schwaneck kennenzulernen. Der abwechslungsreiche Tag wurde im Spiel- und Bildungszentrum Sendling mit weiteren Einblicken in das Arbeitsfeld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beendet. Das Malerprojekt jetzt auch privat beauftragen! Wohnung weißeln? Endlich das Traum-Wandgemälde umsetzen lassen? Bei unserem JAPs-Malerprojekt können junge Menschen unter bester fachlicher und pädagogischer Betreuung ihre Ausbildung zum/zur Maler*in und Lackierer*in absolvieren. Toller Nebeneffekt: Sie halten seit Jahren unsere Einrichtungen und Büros in Schuss! Neuerdings kann das Malerprojekt auch private und externe Aufträge übernehmen! Wir freuen uns auf Anfragen und Werbung an Freunde und Bekannte! Kontakt: Projektleiter Peter Vogl 089 / 82 07 17 69, p.vogl@kjr-m.de Das JiBB hat eine neue Hotline-Nummer! Wegen Umstellung der Telefonanlage ist das JiBB – Jugend in Bildung und Beruf seit 8. April unter einer neuen Nummer zu erreichen: 089/ 233 78 71 00. Das JiBB ist ein Trägerverbund von Jugendhilfe, Agentur für Arbeit und Jobcenter aus Stadt und Landkreis München. Unter anderem für Studienwahl, berufsvorbereitende Sprachkurse, Vermittlung in begleitete Ausbildung, persönliche Krisen, die den Das OBEN OHNE Open Air der Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land ist ausverkauft. Die 23.000 Tickets für den Königsplatz waren rund eine Woche nach der Veröffentlichung der dritten Bandwelle vergriffen. Resale-Plattform fürs ausverkaufte Open Air Zum ersten Mal bietet das OBEN OHNE zusammen mit seinem Ticket- anbieter eine offizielle Resale-Plattform an. Seit 1. April können Tickets unter www.kjr-url.de/oo-resale fair weiterverkauft werden. So wird sichergestellt, dass Ticketbesitzer*innen den vollen Preis von 10 Euro zurückerhalten, gleichzeitig Käufer*innen vor Betrug geschützt sind und keine überhöhten Preise auf inoffiziellen Plattformen zahlen müssen. Das Booking-Team freut sich, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, ein möglichst ausgewogenes Verhältnis von männlichen und weiblichen Acts zu buchen, das die Vielfalt der Musikszene widerspiegelt. Neben dem musikalischen Angebot setzt das OBEN OHNE weiterhin auf den Ausbau umfassender Inklusionsmaßnahmen. Durch den kontinuierlichen Abbau von Barrieren und die Umsetzung eines inklusiven Festival-Erlebnisses soll der Zugang zum Event für alle gewährleistet werden. www.oben-air.de beruflichen Einstieg erschweren, oder grundsätzliche berufliche Orientierung: Junge Menschen bis 25 Jahren, die Unterstützung auf dem Weg in die berufliche Selbständigkeit brauchen, können weiterhin auch ohne Anmeldung zu den Öffnungszeiten in der Kapuzinerstraße 30 vorbeikommen oder sich über die JiBB-Hotline melden! Weitere Infos und Werbematerial gibt es bei Isabel Junges i.junges@kjr-m.de und auf www.jibb-muenchen.de.
5 das kommt | 02 | 2025 das war Aktionstag im Haus der Kunst für Kinder von 8 bis 12 Wie gehst du mit deinen Ängsten um, und was kannst du dagegen tun? Was und wen würdest du schützen, wenn du Superheld*in wärst? Das haben sich am 6. März 50 Kinder aus verschiedenen KJR-Einrichtungen überlegt, diskutiert und erforscht. Und zwar im Haus der Kunst, wo ein Aktionstag nach einer Idee von Rivane Neuenschwader stattfand. Die südamerikanische Künstlerin arbeitet dafür weltweit mit Kindern zusammen und thematisiert deren Ängste. Ihr Konzept, das sie in Museen auf der ganzen Welt umsetzt, heißt „The Name of Fear“. Nach Stationen unter anderem in Rio de Janeiro, im Aargauer Kunsthaus und in der Londoner Tate Gallery kommt sie im Sommer nach München. KInder setzen ihre Ideen um Für den KJR-Aktionstag im Haus der Kunst haben wir die Frage nach der Angst positiv gewendet und wollten wissen, für was und für wen sich die Kinder starkmachen würden, wenn sie Superkräfte und ein Superheld*innen-Cape hätten. Dieses haben die Kinder dann erst entworfen, gemalt und gemeinsam mit den Azubis des Ateliers La Silhouette München genäht, geklebt, getackert und geheftet. Unterstützt auch von den Kunstpädagoginnen im Haus der Kunst und dem dortigen Jugendrat sind einzigartige Werke entstanden. Der partizipative Gedanke des Aktionstages ist immer, dass die Kinder als eigenständige Akteur*innen im Vordergrund stehen und ganz frei und kreativ ihre Ideen und Gedanken dazu umsetzen können. Spannend und neu war diesmal das Zusammenspiel und Voneinander-Lernen mit den jugendlichen Azubis und dem Jugendrat, die die Kinder interviewt und gefilmt haben. Superheld*innen gesucht! Capes für mehr Mut und Stärke! Was würdest du tun, wenn du Superheld*in wärst? Für was, für wen würdest du dich starkmachen? Das erforschten Kinder beim Aktionstag im Haus der Kunst – und fertigten eigene „Superheld*innen-Capes“, die ihnen Schutz und Kraft geben. Einige werden ab Juli dort ausgestellt Als Abschluss zogen die Kinder in einer großen Parade mit ihren bunten und vielfältigen Kostümen durch den Terrassensaal im Haus der Kunst. Mit etwas Glück werden einige der Capes im Sommer in der großen Ausstellung: „Für Kinder. Kunstgeschichte seit 1968 im Haus der Kunst“ zu sehen sein. Künstlerin Neuenschwader wählt dazu aus den Entwürfen der Kinder einige aus und schneidert sie so robust, dass die Besucher*innen der Ausstellung reinschlüpfen und sich etwas von der Stärke der Held*innen „mitnehmen“ können. Wir sind gespannt, was passiert, wenn Künstler*innen Kinder in den Mittelpunkt des Geschehens stellen, und kommen wieder! Danke für diesen großartigen Tag und die tolle Kooperation! Kerstin Hof, Fachstelle Kinder, Kulturelle Bildung mit und von Kindern, KJR Kinder malen, nähen, kleben und heften ihre Superheld*innen-Capes 50 Kinder hatten einen großartigen Tag im Haus der Kunst – und einige ihrer Entwürfe werden vielleicht Teil einer großen Ausstellung!
6 das kommt | 02 | 2025 das war Fachgespräch im JIZ Die Konstruktion von Männlichkeit im Migrationskontext und die Auswirkungen von Fremdzuschreibungen auf das Selbstverständnis junger Männer* ist auch in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ein drängendes Thema. Die KJR-Fachstellen für Interkulturelle Arbeit, Jungen*, junge Männer* und Mädchen*, junge Frauen* und LGBTIQA* haben jetzt die Thematik aufgegriffen und am 28. März zum Fachgespräch ins Jugendinformationszentrum (JIZ) eingeladen. Die gut besuchte Veranstaltung zeigte, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit der komplexen Thematik ist. Den Auftakt machte ein Vortrag von Dr. Paul Scheibelhofer. Der Soziologe forscht an der Universität Innsbruck zu Männlichkeit. Er beschreibt die Konstruktion von Männlichkeit im Migrationskontext als fremd-gemachte Männlichkeit. Dabei wird das Fremde häufig als das gefährliche Andere beschrieben. Dies könne man laut Scheibelhofer zuletzt wieder in der journalistischen Berichterstattung beobachten, wenn über migrantisierte Täter* anders berichtet wird als über weiße1 deutsche Täter*. Diese seit der Kolonialzeit bestehenden Bilder prägen auch das institutionelle Handeln. Jede*r müsse, so der Soziologe, reflektieren, wie das eigene Handeln von diesen stereotypen Bildern geprägt sei. Die Ergebnisse der Männlichkeitsforschung leisten in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag, die Situation von – insbesondere jungen – migrantisierten Männern* differenzierter zu betrachten und besser zu verstehen. Ein zentrales Konzept, das Scheibelhofer in seinem Vortrag anführt, ist das der hegemonialen Männlichkeit. Ursprünglich von der australischen Soziologin und Männlichkeitsforscherin Raewyn Connell entwickelt, beschreibt es, wie innerhalb einer Gesellschaft bestimmte Männlichkeitsvorstellungen als dominant und normgebend gelten, während andere als weniger wert oder untergeordnet wahrgenommen werden. In Bezug auf migrantisierte Männer* würden diese gesellschaftlich gemachten Idealbilder, so Scheibelhofer, dazu verwendet, Männer*, die der hegemonialen Norm nicht entsprächen, abzuwerten. Dies könne dann in der Reaktion dazu führen, dass junge Männlichkeit im Migrationskontext Die öffentliche Debatte über Migration fokussiert oft männliche Migranten* und stellt sie als potenzielle Problemverursacher* dar. Dabei werden ihre vielfältigen Lebensrealitäten häufig ignoriert migrantisierte Männer* versuchen würden, sich durch hyper-maskulines Verhalten – wie etwa durch misogynes oder gewalttätiges Auftreten – Anerkennung und soziale Bestätigung zu verschaffen. Diese Reaktionen entstehen als Folge von Diskriminierung und negativen Zuschreibungen, mit denen sie sich täglich auseinandersetzen müssen. Scheibelhofer schloss seinen Vortrag mit Empfehlungen an die Jugendarbeit. Deren Aufgabe sei es, Männlichkeitsentwürfen intersektional zu begegnen und den Blick statt auf die Essenz (Religion, Kultur) auf den Kontext zu richten. Es brauche Erfahrungsräume, in denen alternative Männlichkeitsentwürfe gestärkt werden, aber auch Diskriminierungserfahrungen eine Sprache gegeben werde. Um gegen die Dominanz der hegemonialen Männlichkeit anzukämpfen, müsse die Jugendarbeit Räume schaffen, in denen junge Männer* neue, selbstbestimmte Männlichkeitsbilder entwickeln können. In der anschließenden Diskussion wurden die Herausforderungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit thematisiert und Erfahrungen aus der Praxis geteilt. Es diskutierten Waseem, Künstler, Aktivist und Jugendarbeiter, zwei Ehrenamtliche aus dem Programm PEERS, das Jungen* und junge Männer* mit zugeschriebenem Migrationshintergrund zu Multiplikatoren* ausbildet, sowie Züleyha Yilmaz, die den Jugendtreff Neuaubing leitet. Auch in der Diskussion zeigte sich, wie sehr migrantisierte Jugendliche mit negativen Zuschreibungen und Diskriminierung konfrontiert sind, wie sich dies auf das Verhalten auswirkt und wie schwierig es ist, sich davon zu befreien. Besonders hervorgehoben wurde auch die Rolle von sozialen Medien, in denen Jugendliche mit einer Vielzahl von Geschlechterbildern konfrontiert sind. Medien prägen Vorstellungen von Männlichkeit maßgeblich mit und tragen dazu bei, normative Erwartungen daran zu vermitteln, wie „Männer*“ zu sein haben. Die Diskutierenden waren sich einig, dass es sichere Räume, Gespräche auf Augenhöhe und langfristige Angebote brauche. Allerdings sei die derzeitige angespannte Haushaltslage auch in diesem Bereich spürbar, berichteten Waseem und die Kollegen* von PEERS, zum Beispiel würden Stellen und Projektmittel gekürzt. Zahlreiche Wortmeldungen aus dem Publikum verdeutlichten das große Interesse und den Wunsch nach einer Weiterführung der fachlichen Auseinandersetzung. Der KJR wird die gewonnenen Impulse und Perspektiven aufgreifen und das Thema an verschiedenen Stellen weiter vertiefen. Bernhard Rutzmoser, Beauftragter für Jungen*, junge Männer* und LGBTIQA*, KJR Zum Weiterlesen Scheibelhofer, Paul Dr.: Der fremd-gemachte Mann. Zur Konstruktion von Männlichkeiten im Migrationskontext. Theunert, Markus; Luterbach, Mathias: Mann sein…?! Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten. 1 Weiß wird kursiv geschrieben, um deutlich zu machen, dass die Zuordnung von Menschen in unterschiedliche „Hautfarben“ eine soziale Konstruktion darstellt, die aus historischen Ungleichheitstheorien resultiert und bis heute weißen Menschen eine dominante und privilegierte Position innerhalb gesellschaftlicher Machtverhältnisse zuweist. Rapper, Künstler, Aktivist und Jugendarbeiter Waseem (re.) berichtet davon, wie sehr migrantisierte Jugendliche mit negativen Zuschreibungen konfrontiert sind www.bpb.de/themen/migration-integration/ kurzdossiers/migration-und-maennlichkeit
7 das kommt | 02 | 2025 das war Fachgespräch zum 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung Der Kinder- und Jugendbericht ist keine Studie, sondern eine Meta-Sammlung von vorhandenem Wissen. Es wurde durch die Sachverständigenkommission darüber hinaus an einigen Stellen auch eigene Expertise in Auftrag gegeben und Kinder und Jugendliche wurden selbst beteiligt. Insgesamt 5400 junge Menschen hatten die Möglichkeit, sich in Form von quantitativen Untersuchungen, Workshops und Hearings einzubringen. Bei einem Fachgespräch am 29. Januar wollte der KJR wissen: Was sind die zentralen Erkenntnisse des Berichts? Und: Welcher Gestaltungs- und Handlungsauftrag ergibt sich daraus für Wissenschaft und Praxis? Nach einer Begrüßung durch KJR-Vorsitzende Judith Greil stellte Prof. Dr. Jörg Fischer – Leiter des Instituts für kommunale Planung und Entwicklung an der FH Erfurt, Mitglied der Sachverständigenkommission des 17. Kinder- und Jugendberichts sowie Berater der Bundesregierung und verschiedener Ministerien – in einem kurzweiligen Vortrag die Ergebnisse vor. Die Sachverständigenkommission bestehend aus 14 Personen hatte dreieinhalb Jahre am Bericht gearbeitet. Der Auftrag lautete, sich mit einer diverser werdenden Jugend zu beschäftigen. Die Kernbotschaften waren unter anderem: Jungsein in einer Demokratie unter Druck Die 22 Mio. jungen Menschen, die in Deutschland leben, bilden die vielfältigste Generation, die es je gab. Konfrontiert sind sie mit komplexen Herausforderungen – u.a. Krisen, Krieg, Falschinformationen, Misstrauen– dies löst Sorgen und Ängste aus. Aber auch Antworten, die für Erwachsene teilweise frappierend seien können. Die Erfahrungen der Pandemie und wie unbedeutend junge Menschen in dieser Zeit für Entscheidungen waren, sitzen tief und die Folgen wirken sich bis heute aus. Gleichzeitig ist festzustellen: Kinder und Jugendliche sind zufrieden und optimistisch, wobei das Zukunftsvertrauen insgesamt gesunken ist. Junge Menschen wünschen sich Vertrauen in Personen und Institutionen, Zuversicht, Optimismus, echte Beteiligungsmöglichkeiten. Themen, die junge Menschen beschäftigen, sind außerdem Familie, Freundschaft, Bildung, psychische Gesundheit, Diskriminierung (v.a. aufgrund der geschlechtlichen Identität), Flucht, Migration und Krisen. Bei einigen Themen wünschte sich der Referent eine bessere Studienlage, zum Beispiel zu den Auswirkungen der Digitalisierung, Wohnsituation junger Menschen und Armut. Hier bräuchte es empirische Untersuchungen. Der Bericht beschäftigte sich nicht nur mit der Situation junger Menschen, sondern auch mit jener der Kinder- und Jugendhilfe. Hier ist nach wie vor der Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe spürbar, was komplexe Ursachen hat: die Demographie, zu wenige Ausbildungsmöglichkeiten, aber auch die Attraktivität der Arbeitsplätze, um Fachkräfte zu halten. Prof. Fischer empfahl, dass die Kinder- und Jugendhilfe konkrete Botschaften senden solle. Bedarfe müssten klar formuliert und adressiert werden. Während die soziale Ungleichheit stagniert, steigt die Kinder- und Jugendarmut in Deutschland an. Einen spannenden Impuls Zuversicht braucht Vertrauen „Die Kinder- und Jugendhilfe ist für alle zuständig, aber nicht für alle gesellschaftlichen Krisen“, so lautet einer der Leitsätze des 17. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung, der auf ca. 500 Seiten die Situation junger Menschen in Deutschland ausführlich beleuchtet und im September 2024 veröffentlicht wurde Prof. Dr. Jörg Fischer, Mitglied der Sachverständigenkommission des 17. Kinder- und Jugendberichts, diskutiert mit KJR-Vorstandsmitglied Svenja Gutzeit, Laura Pulz von der KJR-Fachstelle Demokratische Jugendbildung und dem Leiter des Kinder- und Jugendtreff am Wettersteinplatz FEZI, Michael Jaschkowitz (v.l.), moderiert von KJR-Grundsatzreferentin Anne Rathjens (Mitte)
8 das kommt | 02 | 2025 das war Fachgespräch zum 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung Mehr Kinder als Tatverdächtige Der Rückgang der unter 21-jährigen Tatverdächtigen fiel mit -10,1 % am stärksten aus. Hier spielt auch das Konsumcannabisgesetz eine Rolle: Die Fallzahlen bei Rauschgiftdelikten sind stark rückläufig. Einen leichten Rückgang verzeichnet die Statistik bei häuslicher Gewalt (-3,9 %); einen Anstieg im Bereich Hasskriminalität (+ 2,3 %). Die Anzahl der tatverdächtigen 18- bis 21-Jährigen verringerte sich am deutlichsten und liegt jetzt beim niedrigsten Wert innerhalb der letzten zehn Jahre. Während die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen Neuer Sicherheitsreport für München erschienen Am 24. März 2025 stellte das Polizeipräsidium München die Kriminalstatistik für 2024 vor. Nach einem Anstieg im Vorjahr sind die Zahlen der Gesamt- kriminalität leicht rückläufig. Doch die Zahl tatverdächtiger Kinder steigt etwa auf dem Niveau von vor zehn Jahren liegt, sind im Zehnjahresvergleich mehr Kinder als Tatverdächtige registriert worden. Deutlich ist der Anstieg tatverdächtiger Kinder und Jugendlicher im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzung (insgesamt 324 Tatverdächtige). Hier muss der Fokus auf Ursachenforschung und einem wirksamen Präventionsnetz liegen. für weiterführende Diskussionen setzte Prof. Fischer mit der Frage, ob die Kinder- und Jugendhilfe durch ihre Angebote diese steigende Ungleichheit reproduziert. Was macht die Kinder- und Jugendhilfe vertrauenswürdig? Kinder- und Jugendhilfe muss gesellschaftliche Probleme verstehen, aber nicht die Lösung dieser Probleme herbeiführen. Sie muss für ein gewaltfreies Aufwachsen einstehen – hier zeigt sich bereits eine umfassende empirische Wirkung auf Eltern. Sie muss sich einsetzen für Partizipation, junges Engagement und für verlässliche Infrastruktur. Sie muss attraktive Arbeitgeberin sein und dafür vielfältige Wege gehen. Und sie muss wissenschaftsbasiert handeln, demokratiefördernde Interessensvertretung sein und an Klimagerechtigkeit mitwirken. Der Referent stellte auch klar: Kinder- und Jugendhilfe kann und muss nicht politisch neutral sein! Das Eintreten für die Demokratie sei immer parteilich, zum Beispiel in Hinblick auf bestimmte Werte, die vertreten und vermittelt werden. In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurden die vorgestellten Erkenntnisse mit Erfahrungen aus der Praxis abgeglichen. Svenja Gutzeit (KJR-Vorstandsmitglied und Gemeinde-Jugendreferentin, Planegg), Laura Pulz (Fachstelle Demokratische Jugendbildung, KJR) und Michael Jaschkowitz (Leitung Offene und schulbezogene Kinder- und Jugendarbeit, FEZI – Kinder- und Jugendtreff am Wettersteinplatz, KJR) bestätigten die zentralen Erkenntnisse im Abgleich mit ihrer Arbeit. Aspekte der Diskussion waren weiterhin das Schaffen von Vertrauen; vielfältige Anforderungen an die Fachkräfte in der Praxis; politische Bildung in der Jugendarbeit und an Schule; echte und gelebte Partizipation; eigene konzeptionelle Ideen von OKJA ohne Schule; zeitgemäße Konzepte und wie OKJA sich politisches Gehör verschaffen kann. Zum Abschluss der Podiumsdiskussion war angesichts der allgemeinen krisenbehafteten Lage noch Platz für Hoffnung, ganz nach dem Motto des Jugendberichts: „Was lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken?“ Anne Rathjens, Grundsatzreferentin, KJR 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, abrufbar unter www.kjr-url.de/k3-kjb1 [letzter Abruf am 26.02.2025.] Zusammenfassung des 17. Kinder- und Jugendberichts in jugendgerechter Sprache und von einer Jugendredaktion verfasst, abrufbar unter: www.kjr-url.de/k3-kjb2 [letzter Abruf am 26.02.2025.] Prof. Dr. Jörg Fischer stellt die Ergebnisse des 17. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung vor www.polizei.bayern. de/kriminalitaet/statistik/006991/index.html
9 das kommt | 02 | 2025 das war Demokratiemobil unterwegs vor der Bundestagswahl Nach dem Bruch der Ampel-Koalition kamen mit der vorgezogenen Neuwahl des Bundestags nicht nur die Parteien ins Schwitzen, auch das Demokratiemobil wollte wieder auf die Straße und musste das in Windeseile vorbereiten. Also rollte im Februar 2025 kurzerhand ein auffälliger Feuerwehr-Oldtimer mit der neuen Projektleitung Pia Helmel und neuem Logo „Für die Demokratie im Einsatz“ durch München. Gewohnte Bildungsräume verlassen und zu den Menschen in den öffentlichen Raum kommen – dazu hat das Demokratiemobil vom 4. bis zum 22. Februar an sechs Orten für elf Einsätze Station gemacht: in Freimann, in Riem, am Hauptbahnhof, in Pasing, im Hasenbergl und in Moosach. Ziel ist es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, über demokratische Prozesse zu informieren und Möglichkeiten der politischen Partizipation aufzuzeigen. Das Angebot des Demokratiemobils ist dabei bewusst niedrigschwellig gestaltet und richtet sich an alle Altersgruppen. Durch interaktive Mitmachaktionen wie ein Stimmungsbarometer, eine Wahlkabine zum Üben oder ein Quiz in Geldkassetten sollen Bürger*innen spielerisch an politische Themen herangeführt werden. Beim Stimmungsbarometer diskutierten wir Fragen zur Meinungsfreiheit, Beeinflussbarkeit und Transparenz der Politik sowie einen Wunsch nach Wandel. Die Geldkassetten laden ein, sich mit Fragen auseinanderzusetzten, die aus den Themenbereichen kommen, die in Umfragen als wahlentscheidend angegeben wurde. Besonders diese zwei Methoden laden zum Gespräch mit den EhrenIm Einsatz für die Demokratie Auch im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl ist das Demokratiemobil durch München getourt und hat mit niederschwelligen Methoden unterschiedlichste Menschen erreicht amtlichen vor Ort ein, die ein offenes Ohr für die Menschen haben, aber auch versuchen, Einstellungen und Aussagen auf den Grund zu gehen. Die Stimmung war sehr gut, viele Menschen waren neugierig auf unsere Methoden, aber auch darauf, wer hinter dem Demokratiemobil steht. Besonders bewegt haben die Menschen die Themen Migration, niedrige Renten und Einkommen sowie Wohnen. Viele Sorgen drehen sich um essentielle Themen des Lebens und einer Suche nach Gründen dafür. Einige Besucher*innen nutzten die Gelegenheit, um persönlich Geschichten zu teilen und Lösungen auf politischer Ebene zu diskutieren. Abschließend bleibt uns nur Danke zu sagen an die vielen helfenden Hände, ohne die eine Umsetzung des Demokratiemobils unmöglich gewesen wäre. Danke, liebe Ehrenamtliche für euren unermüdlichen und geduldigen Einsatz. Außerdem an die Menschen aus den Fachstellen, die sich am Mobil beteiligt haben und nicht zuletzt an die Bezirksausschüsse, die die Einsätze durch ihr Engagement und ihre finanzielle Unterstützung mittragen. Pia Helmel, Demokratiemobil, KJR Fotos: Michael Reich Demokratie zum Ausprobieren und Mitmachen: Das Demokratiemobil bot elf Mal Information, Gedankenanstöße und Raum für Diskussionen rund um Politik und Demokratie
10 das kommt | 02 | 2025 das war Ein Kulturprojekt der anderen Art Flower-Power in der Pinakothek Im Rahmen eines Kulturprojekts haben Jugendliche die Ausstellung „Nature Into Art“ in der Alten Pinakothek besucht und sind mit Trockenblumen-Kunst selbst kreativ geworden Die Sonderausstellung „Nature Into Art“ zum Lebenswerk der Malerin Rachel Ruysch lockte von November 2024 bis Mitte März 2025 zahlreiche Besucher*innen in die Alte Pinakothek. Am 17. Februar öffnete das Museum exklusiv für den KJR seine Türen und Jugendliche aus dem Jugendtreff Harthof und der Schulsozialarbeit der Balthasar-Neumann-Realschule hatten die Gelegenheit, die Ausstellung mit Werken der niederländischen Malerin zu besuchen. Dunkle, atmosphärische Räume setzen Ruyschs Blumenstilleben und ihren künstlerischen Werdegang in Szene. Bei einer Führung durch die Ausstellung erfuhren die Jugendlichen mehr über Ruyschs aufregendes und seinerzeit außergewöhnliches Leben sowie ihre besondere Stellung als kunstschaffende Frau im 17. und 18. Jahrhundert. Die floralen Motive begleiteten Ruysch seit ihrer Kindheit: Geboren 1664 in Den Haag kam sie durch ihren Vater, einen Professor für Anatomie und Botanik, früh mit der Malerei und der Botanik in Berührung. Verhältnismäßig spät für die damalige Zeit heiratete Rachel Ruysch mit 31 Jahren und bekam zehn Kinder. Trotz der familiären Verantwortung wollte sie ihrer Arbeit als Künstlerin weiterhin nachgehen und blieb so mit ihrer Kunst die Hauptverdienerin der Familie und eine berühmte Persönlichkeit der Kunstszene. Ihre Leidenschaft für die Malerei blieb bis zu ihrem Tod im Alter von 86 Jahren ungebrochen. Zurück ins 21. Jahrhundert: Nach dem Ausstellungsbesuch wurden die Jugendlichen in einem Workshop mit floraler Kunst selbst kreativ. Angeleitet von den „Münchner Blumenmadl‘n“ konnten sich die Teilnehmenden am Umgang mit Trockenblumen versuchen. Die Workshopleiterinnen des Giesinger Ladens halfen dabei, die verschiedenen Blumenarten zu arrangieren und ein eigenes Farbkonzept zu entwickeln, sodass ganz individuelle Flower-Loops entstanden. Die zusammengestellten Blumenkränze konnten mit nach Hause genommen werden. Im anschließenden Workshop wurden Trockenblumen-Kränze gebunden Die Jugendlichen bekamen eine Führung durch die Ausstellung „Nature Into Art“ Die fertigen Flower-Loops strahlten am Ende des Workshops in ihren vielfältigen Farbkompositionen In der eigenen künstlerischen Auseinandersetzung mit Blumen erlebten die Jugendlichen, dass Kunstwahrnehmung weit mehr ist als nur das Betrachten von Gemälden. Künstlerische Themen können auf viele verschiedene Weisen interpretiert, gestaltet und weitergedacht werden und machen die Kunst zu der facettenreichen Sprache, die sie ist. Der Besuch in der Alten Pinakothek hinterließ großen Eindruck, die Flower-Loops wurden stolz mitgenommen und die Jugendlichen werden die Kunstwerke dieses Münchner Museums zukünftig aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Chiara Jekel, Carolin Ast, Team Junge Kultur, KJR
11 das kommt | 02 | 2025 das war Koreanisches Frühlingskonzert zwischen Breakdance Murals SaRangBang im JTB „SaRangBang“ ist eine alte koreanische Tradition, die Menschen zusammenführt. Tanz, Musik, Rituale von Freude, Lust und Leid werden in einem familiären Lebensraum, in einem „Wohnzimmer“, aufgeführt Am 15. März verwandelte sich der Saal des Jugendtreff am Biederstein (JTB) in einen generationen- und kulturübergreifenden Begegnungs- und Erlebnisort. Das Publikum, überwiegend noch nie zuvor in einem Jugendtreff gewesen, war begeistert. Die Jugendlichen andächtig überwältigt. Die Gruppe „MuaK“ aus Berlin reiste mit der Bahn um 10 Uhr an. Jede Künstlerin bepackt mit mehreren Koffern – mit der kostbaren Tracht und den traditionellen Instrumenten. Jin-Seon Park, Professorin für die Gayageum, ist Initiatorin der Veranstaltung. Sie begleitete mit ihrem Instrument den „Koreanischen Frauenchor München“ anlässlich der Jubiläumsfeier zum 70-jährigen Bestehen des JTB. 1953 – das Gründungsjahr des JTB durch die amerikanischen GIs – war auch das Ende des Korea-Kriegs. Der Korea-Krieg hat das Land geteilt, Menschen und ihre Traditionen auseinandergerissen. Ähnlich zur Geschichte Deutschlands. In den Jahren danach kamen viele koreanische Fachkräfte nach Deutschland, die vor allem in medizinischen Berufen tätig waren und hier eine neue Heimat gefunden haben. Jin-Seon Park war seit dem Jubiläums begeistert vom „Spirit“ des JTB. Sie hatte die Idee, den Saal zu nutzen, um eine neue Etablierung der Tradition des „SaRangBang“ in Deutschland zu starten. Nicht zuletzt für die große Anzahl unserer jugendlichen K-Pop-Fans – die nicht „nur“ Fans der weltumfassenden Jugendkultur, sondern auch begeistert von Tradition und Leben in Südkorea sind. Sie bereisen das Land und absolvieren dort Studiensemester. Freiwillig lernen sie neben den Schulpflichtfächern koreanisch. Hwa-Ran Pfahl-Kim, Leiterin des Frauenchors, unterrichtet jeden Freitagabend im JTB Koreanisch. Seit 2011 ist der JTB im Fokus jugendlicher K-Pop-Fans unterschiedlicher nationaler Herkunft. Es war eine besondere Freude und Bereicherung, unseren jugendkulturellen HotSpot zum Austragungsort für traditionelle koreanische Kultur zu machen. Eine besondere Mixtur von Menschen, die einst ihr Land verlassen mussten, und der jungen Generation, die das Land neu lieben und schätzen. Alle zusammen haben an diesem Abend ein neues gemeinsames „Wohnzimmer“ gestaltet. Patricia Herzog, Jugendtreff am Biederstein, KJR Auch junge ukrainische K-Pop-Fans erlebten das SaRangBang Mehrere Nachrichtenportale und Zeitungen der koreanischen Diaspora berichteten über SaRangBang im Jugendtreff am Biederstein Alte koreanische Tradition vor Breakdance-Wandbildern
12 das kommt | 02 | 2025 das war 13. KJR-Hallenfußballcup! Die Stimmung in der Halle war noch nie so gut. Dies lag zum einen an der lautstarken Unterstützung der zahlreichen Fans, die ihre Teams nach vorne peitschten. Zum anderen war die Spielweise und auch das Verhalten auf und neben dem Platz durchwegs fair, was es dem Schiedsrichterteam nicht leichtmachte, die Fair-Play-Trophäen zu verleihen. So fiel die Wahl schlussendlich auf die „Abenteuerkids“ aus Gern (U11) und auf die „Sendlinger Kickers“ aus dem SBZ Valley (U14). Auch wenn das Rahmenprogramm mit Tischtennis und Kicker viel zu bieten hatte, lag der Fokus selbstverständlich auf den Spielen in der Dreifachsporthalle. In einem spannenden Am letzten März-Wochenende traten acht Teams aus Münchner Freizeiteinrichtungen in der Spielklasse U11 und fünf Teams in der U14 bei der 13. Auflage des KJR-Hallenfußballcups gegeneinander an! Spannend und fair! Elfmeterschießen krönten sich „We are blue“ von der Kooperativen Ganztagstagsbildung aus der Gustl-Bayrhammer-Straße zum Sieger des U11-Turniers. Nach den Gruppenspielen, Halbfinals und Endspielen ergaben sich folgende weitere Platzierungen: 2. Platz: „KUBU 2“ aus dem Kinder- & Jungendhaus Kunterbunt, 3. Platz: „FC Rumfordschlössl“, 4. Platz: „Abenteuerkids“ aus Gern, 5. Platz: „LH Orange“ vom KoGa Gustl-Bayrhammer-Straße, 6. Platz: „Kicker aus dem Norden“ von den Nordstern KIDDIES, 7. Platz: „LOK United Minis“ aus der gastgebenden LOK Freimann und 8. Platz der „FC Abix 2“. In der Spielklasse U14 konnte nach einem spannenden Ligamodus mit Hin- und Rückrunde das Team „FZT Freimann“ seinen dritten Turniersieg in Folge klarmachen und die begehrte Glasfußballkugel in die Höhe stemmen. Die Teams „KUBU 1“, „Sendlinger Kickers“, „LOK United“ und „Team Abix 1“ folgten auf den Plätzen zwei bis fünf. Das Team der LOK Freimann, dreimaliger Ausrichter des Turniers in der benachbarten Willy-Brandt-Gesamtschule, freut sich, wenn im Frühjahr 2026 der Futsal-Ball wieder rollt, beim 14. KJR-Hallenfußballcup! Florian Lachner, LOK Freimann, KJR Dritter Turniersieg in Folge: Das Team „FZT Freimann“ errang erneut den 1. Platz der Spielklasse U14 Entscheidung im Elfmeterschießen: „We are blue“ vom Kooperativen Ganztag in der Gustl-Bayrhammer-Straße jubelt über den Sieg in der Spielklasse U11
13 | 02 | 2025 d adsa sk owmamr t One Billion Rising 2025 Tanzen für ein Ende der Gewalt Am 14. Februar 2025 fand der jährliche Aktionstag für ein Ende der Gewalt an Mädchen, Frauen und weiblich gelesenen Personen statt. Überschattet von den Ereignissen des Vortags setzen viele ein deutliches und wichtiges Zeichen Zum 13. Mal fand in München die Aktion „One Billion Rising“ statt, an der sich mehr als 150 Länder weltweit beteiligen. Leider geschah dies im Schatten des Anschlages auf die Besucher*innen der Verdi-Streikkundgebung am Vortag und war deshalb deutlich reduziert. So wurde auf den geplanten Umzug mit Stationen an mehreren öffentlichen Plätzen verzichtet und die Kundgebung verblieb am Karl-Stützel-Platz am Alten Botanischen Garten. Umso stolzer sind wir auf alle, die am 14. Februar bei One Billion Rising München vor Ort waren und mit uns unter dem Motto #RiseForEmpathy ein deutliches und wichtiges Zeichen für ein Ende der Gewalt und für VIELFALT IST UNSERE STÄRKE! Komm zu uns, als KINDERPFLEGER*IN, ERZIEHER*IN, SOZIALPÄDAGOG*IN oder als MITARBEITER*IN IN VERWALTUNG, HAUSWIRTSCHAFT und REINIGUNG. www.kjr-m.de www.instagram.com/kjr_muenchen ARBEITEN BEIM KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, Frieden und Sicherheit setzen konnten. Schön war auch der direkte Live-Stream nach Berlin zu One Billion Rising am Brandenburger Tor, der uns zeigte: Wir sind nicht allein! Organisiert wurde der Aktionstag von One Billion Rising München e.V. und dem Spielhaus Sophienstraße des KJR, beteiligt waren weitere KJR-Einrichtungen, darunter die Oase Neuhausen mit ihrer Siebdruckwerkstatt sowie das Luisengymnasium. One Billion Rising ist die weltweit größte Aktion für die Beendigung von Gewalt an Mädchen, Frauen und weiblich gelesenen Personen, von denen nach einer UN-Statistik jede Dritte in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer Körperverletzung wird. Wir danken herzlich allen Beteiligten, die uns so tatkräftig unterstützt, teilgenommen und mitgetanzt haben und aufgestanden sind. Danke auch an das Kreisverwaltungsreferat der Stadt München und die Sicherheitskräfte vor Ort, die zu einer Veranstaltung beigetragen haben, bei der sich alle sicher fühlten. Video-Impressionen dieses Tages sind auf httFotos: Erika Hennig Kerstin Hof (Mitte) vom Spielhaus Sophienstraße koordiniert die KJR-Aktionen zu OBR Laut für ein Ende der Gewalt: Der Aktionstag „One Billion Rising“ am Karl-Stützel-Platz ps://vimeo.com/1060089864 zu sehen. Kerstin Hof, Spielhaus Sophienstraße
14 das kommt | 02 | 2025 das war 60 Jahre FEZI – Große Geburtstagsfeier in Giesing Auch wer das FEZI anlässlich des runden Geburtstags zum ersten Mal besucht, hat keine Mühe den richtigen Ort zu finden. Schon von weitem ist zu sehen und zu hören, dass hier richtig groß gefeiert wird. Mitten auf der Straße steht eine riesige Hüpfburg mit Parcours und Kicker. Ein Stück weiter ist der Asphalt fürs Sumo-Ringen mit Folie und Matten belegt. Und überall Kinder – kleinere und größere, manche mit ihren Eltern. Ein Ort zum Wohlfühlen Gegen 17:30 Uhr geht das Spielfest zu Ende, die Hüpfburg sinkt schon langsam in sich zusammen. FEZI-Leiter Michael Jaschkowitz erinnert an die große Verlosung, deren Ziehung in Kürze stattfinden soll. Große Aufregung im jungen Publikum, als Glücksfee Michaela das erste Los zieht, denn der erste Gewinner oder die Gewinnerin hat die volle Auswahl aus allen Preisen, darunter Fanartikel vom FC Bayern und Kinogutscheine. „Nur wer da ist, kann gewinnen“, kommentiert Jaschkowitz, als sich beim ersten vorgelesenen Namen niemand meldet. Doch schließlich sind alle Preise verteilt. Dann geht es im Haus mit dem offiziellen Teil der Feier weiter. Michael Jaschkowitz begrüßt alle Gäste herzlich und kündigt zwei Rednerinnen an. Stadträtin Anja Berger ist Börek und Spiele Am 28. März feierte der Kinder- und Jugendtreff am Wettersteinplatz FEZI sein 60-jähriges Bestehen mit einem bunten Programm für die zahlreichen kleinen und großen Gäste die erste und überbringt das Grußwort der Landeshauptstadt München. Berger kennt das FEZI schon lange – u.a. aus Erzählungen von Jugendlichen. Sie war früher Lehrerin und montags wurde oft von den Wochenenderlebnissen im FEZI berichtet. Da habe sie schon erkannt, welche Bedeutung die Freizeitstätte für junge Menschen hat. „Und auch als Stadträtin weiß ich, was hier geleistet wird. Bitte machen Sie weiter so!“ Es folgt ein Video mit Impressionen vom Nachmittag – „für alle, die nicht dabei sein konnten“. Dann kündigt Jaschkowitz KJR-Vorsitzende Judith Greil an. Er freue sich besonders, dass sie die Vorstandsvertretung übernommen habe. Zehn Jahre zuvor hatte sie, neu im Vorstand, ihre erste Rede im FEZI gehalten – zu dessen 50. Geburtstag. „Und heute ist es wahrscheinlich meine letzte Rede in dieser Funktion“, sagt Greil in ihrem Grußwort, denn sie werde im Sommer bei den Vorstandsneuwahlen nicht mehr kandidieren. Auch sie lobt die pädagogische Arbeit des FEZI-Teams, das den Heranwachsenden stets einen Ort biete, an dem sie sich frei entfalten und so sein können, wie sie sind bzw. auch sein wollen. „Und so wie ich das Team um Michael Jaschkowitz und die Kinder und Jugendlichen hier kenne, wird euch auch in Zukunft eine Menge einfallen, um das FEZI stets attraktiv zu gestalten und einen Ort zu bieten, an dem sich junge Menschen wohl und zu Hause fühlen.“ Als Dankeschön vom Vorstand hat sie einen neuen Satz Billardkugeln und zwei Billard-Queues mitgebracht. Fotos aus sechs Jahrzehnten Michael Jaschkowitz bedankt sich abschließend auch bei der Elterninitiative und den Ehrenamtlichen, die das FEZI unterstützen. Und er weist auf die ausgelegten Fotos aus sechs Jahrzehnten hin, die auch mitgenommen werden dürfen, „auch für Freunde, Oma, Opa, wenn ihr wen erkennt“. Denn „wir hatten während Corona viel Zeit zum Digitalisieren“. Dann erklärt er das Buffet für eröffnet: eine leckere Auswahl an unterschiedlich gefüllten Börek; und Panna Cotta zum Dessert – ein köstlicher Beitrag der Elterninitiative. Für Stimmung auf dem Dancefloor sorgt für den Rest des Abends DJ Monaco Fiasko. Richtig schön war’s! Mehr Fotos sind unter www.kjr-url.de/k3-fezi60 zu sehen Aileen Haller, Ingrid Zorn, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Ein Satz Billardkugeln und zwei Queues: Mit diesem Geschenk des Vorstands gratuliert KJR-Vorsitzende Judith Greil (li.) dem FEZI-Team zum 60. Jubiläum
15 | 02 | 2025 EUTRAL Klimafreundliche Aktionen in der Geschäftsstelle Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTR auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANE auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMA Klimamythos aufgeräumt: Klimaschutz ist teuer! Fakt ist: Die Maßnahmen zur Vermeidung und Eindämmung des Klimawandels sind deutlich billiger und angenehmer als seine Folgen. Forschende der Denkfabrik Climate Policy Initiative (CPI) beziffern den Nutzen von Klimaschutz und Klimawandelanpassung ... Neue Blickrichtung Kein Bock auf Veränderungen? Es soll alles so bleiben wie es ist? Das hat sich der Verein der Kutscher bei der Einführung der ersten Automobile sicher auch gedacht, oder alle Buchhändler*innen bei der Einführung des Internets. Wenn wir wollen, dass sich in Zukunft möglichst wenig verändert, dann müssen wir jetzt viel und flott anders machen. Wenn wir jetzt nichts oder zu wenig tun, wird sich alles ändern, in eine Richtung, die wir nicht erleben wollen! In jedem K3 ein Tipp zu klimagerechtem Leben Das Tauschregal im Eingangsbereich ist gut bekannt. Die beiden Mitarbeiterinnen, die es betreuen, hatten zwischenzeitlich den Eindruck, dass wenig getauscht wird. Eine Liste mit Ein- und Ausgang brachte die Erkenntnis: Die spannenden Dinge liegen oft nur wenige Stunden da und finden meist noch am gleichen Tag neue Besitzer*innen. Doch in den letzten Jahren haben das Team Orga und das Team General Service reichlich weitere Ideen umgesetzt und es so allen Kolleg*innen einfach gemacht, klimafreundlicher zu handeln: Das KJR-Tauschregal im Eingangsbereich der Geschäftsstelle Julia Traxel, Beauftragte Nachhaltigkeit, KJR Quelle: www.quarks.de/umwelt/klimawandel/ so-teuer-werden-die-folgen-des-klimawandels 3x...höher als ihre Kosten. Das läuft schon im KJR … Für Veränderungen braucht es Vordenkerinnen, Ausprobierer und Menschen, die gerne Dinge hinterfragen Egal, ob es um Konzepte für Kleidertauschpartys, Bauanleitungen für Handy-Solarladestationen oder die besten Gemüsesorten fürs Hochbeet geht: Im KJR ist viel Wissen und Erfahrung da, wichtig ist daher der Austausch und die Vernetzung unter den Mitarbeitenden. Das geschieht sowohl live im AK Nachhaltigkeit, wo neues ausprobiert und angedacht wird, und auch online auf den „Concept „Kleinvieh macht auch Mist“! Auch Alt-Handys wurden gesammelt und beim Wertstoffhof für den Sozialbetrieb Weißer Rabe abgegeben. Ebenso werden Briefmarken und Wachsreste gesammelt und gesammelte Lebensmittel dem Foodsharing-Regal im EineWeltHaus zugeführt. Es wurden Mehrwegboxen angeschafft, die von allen genutzt werden können, um sich darin das Mittagessen von einem der umliegenden Gastro-Anbieter zu holen. Im Eingangsbereich wurde ein Bewegungsmelder eingebaut und im restlichen Haus auf LED-Lampen umgestellt, außerdem gibt es endlich eine eigene Altglas-Tonne! Damit die Zigarettenkippen nicht …und ändert das Bewusstsein! Man könnte sagen, dass das alles selbstverständlich ist im Jahr 2025. In der Realität braucht es aber für jede noch so kleine Veränderung Mitarbeitende, die bereit sind, Neues auszuprobieren und Zeit zu investieren, um Veränderungen voranzutreiben, zu bewerben und die Strukturen für die Umsetzung zu schaffen. Das ist in der Geschäftsstelle genauso wie in den Teams, die täglich mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten. auf der Straße oder im Hinterhof landen, wurden Mini-Kippendosen angeboten mit der Hintergrundinfo dazu, was herumliegende Zigarettenkippen ökologisch anrichten können. „Bitte keine Werbung“-Aufkleber wurden verteilt und die Repaircafe-Termine beworben. Statt der Anschaffung neuer Batterien wurde auf wiederaufladbare Akkus umgerüstet und bei den Zeitungen wurde von Printversionen auf online umgestellt. Wenn Mitarbeitende ein Diensthandy benötigen, gibt es nur noch recycelte Handyhüllen aus Filz statt Plastik und in der Kaffeemaschine kann man demnächst seinen Cappuccino auch mit Hafermilch genießen. Boards“ wo Know-how und Ideen im Rahmen des 9-Punkte-Plans gebündelt und getauscht werden. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle Kolleg*innen, die, egal wo im KJR, das Thema voranbringen und sich in vielen kleinen, oft mühsamen Schritten für mehr Klimafreundlichkeit einsetzen!
KJR INTERN | 02 | 2025 16 Neuer Azubi: Hi, ich bin Luca! Soultana Riga: Abschied vom Westend Am 12. März fand die Begrüßung neuer Mitarbeitender statt. Der KJR hieß neue Kolleginnen* und Kollegen* aus den Bereichen Pädagogik, Hauswirtschaft, Verwaltung sowie kaufmännische Auszubildende herzlich willkommen. Mit einer informativen Präsentation erhielten sie einen kurzen Einblick in die Geschichte der Organisation und einen Überblick über die verschiedenen KJR-Referate und -Abteilungen sowie den Personalrat. Im Anschluss hatten alle die Gelegenheit, sich bei einem gemeinsamen Mittagessen besser kennenzulernen. Die lockere AtmosphäWillkommen beim KJR! Nach über 33-jähriger Tätigkeit beim KJR – im Kinderhaus Wolkerweg, im JT Harthof und zuletzt im Multikulturellen Jugendzentrum Westend (MKJZ) – feierte Soultana Riga am 28. März ihren Abschied in den Ruhestand. Im MKJZ setzte sie sich als einzige Frau 17 Jahre lang in einem Team mit drei Kollegen standhaft und erfolgreich für Mädchen- und Frauenthemen ein und führte dazu unzählige Projekte im Westend durch. Bemerkenswert waren dabei ihre vielfältigen außenwirksamen und kreativen Fähigkeiten. Zur Feier kamen Kolleg*innen, Ehemalige, Vertreter*innen aus dem BA 8 sowie zwei Stadträtinnen aus dem Westend. Herausragend war das außerordentlich schmackhafte und vielfältige griechische Buffet, das Soultana selbst drei Tage lang zubereitet hatte. Wir danken Soultana für ihren unermüdlichen Einsatz, ihr großes Engagement, ihre Empathie und ihr Herzblut für die Kinder und Jugendlichen im Westend! Ich bin 18 Jahre alt und seit dem 1. März Azubi zum Veranstaltungskaufmann. Ich freue mich total darauf, spannende Events mitzuplanen und zu erleben. Außerdem freue ich mich drauf, hinter die Kulissen der Veranstaltungswelt zu schauen. – vor allem, weil ich es liebe, wenn Menschen zusammenkommen und gemeinsam besondere Momente schaffen. In meiner Freizeit trifft man mich oft mit Freunden beim Kaffee trinken, in Kunstausstellungen oder im Theater. Ich mag es einfach, neue Eindrücke zu sammeln und mich inspirieren zu lassen. Außerdem bin ich Vorstand von Pride Memmingen und engagiere mich auch darüber hinaus politisch, vor allem für Themen, die mir persönlich wichtig sind. Ich bin ein sehr offener und sozialer Mensch und freue mich darauf, in meiner Ausbildunsgszeit neue Leute kennenzulernen, viel zu lernen und mich neuen Herausforderungen zu stellen. re ermöglichte es, Kontakte zu knüpfen und Telefonnummern auszutauschen. So wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt, die den Austausch und die Erreichung gemeinsamer Ziele fördert. Die Begrüßungsveranstaltung erstreckte sich – zumindest für das pädagogische Personal – erstmals über zwei Tage. Und für alle gab es mehr Arbeit in Kleingruppen, was mehr aktive Teilnahme ermöglichte.
| 01 | 2024 KJR INTERN | 02 | 2025 17 Von 14. bis 16. März fand die Frühjahrsklausur des Vorstands in Herrsching statt. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildete die Vorbereitung der Jugendpolitischen Forderungen zur Kommunalwahl 2026. Hierzu befasste sich der Vorstand zusammen mit den Mitgliedern der hauptamtlichen Leitungsrunde zunächst mit den Ergebnissen aktueller Jugendstudien sowie der 4. Münchner Online-Jugendbefragung. Ausgehend davon wurden konkrete Forderungen zu neun Themenbereichen (u.a. Wohnen, Mobilität, Kinder- und Jugendbeteiligung, Diskriminierung und Ausgrenzung) entwickelt und Tandems aus Vorstand und KJR-Hauptamtlichen zur Weiterarbeit an den jeweiligen Forderungen gebildet. Weitere Themen der Klausur waren u.a. die anstehenden Vorstandswahlen im Frühsommer sowie der Jahresabschluss und Haushalt des KJR. Zum Abschluss der Klausur beschäftigte sich der Vorstand mit der Frage, welche Maßnahmen er im Rahmen des 9-PunktePlans für Klimaneutralität des KJR zur Umsetzung des gewählten Schwerpunkts Mobilität in der eigenen Arbeit ergreifen kann. Frühjahrsklausur des KJR-Vorstands Wie sieht es im Großen Sitzungssaal im Münchner Rathaus aus? Wo sitzen die Fraktionen? Wie läuft das mit den Ausschüssen? Auf all diese Fragen gab es Antworten von Cumali Naz – KJR-Fachbeauftragter Interkult und SPD-Stadtrat –, der am 7. Februar Auszubildende und Ausbilder*innen des KJR durchs Münchner Rathaus führte. Er berichtete lebendig, wie die Debatten ablaufen und dass beispielsweise die Hochhausdiskussionen immer wieder aufregend seien, ebenso wie die Standpunkte für oder gegen eine Bewerbung von München für die Olympischen Spiele. Besonders spannend war die Einsicht, wie diese Entscheidungen die Stadt langfristig prägen. Cumali Naz stellte die Verbindung zwischen dem KJR und der Stadtpolitik her, indem er auf den Kinder- und Jugendhilfeausschuss verwies, in dem der KJR vertreten ist. So konnten wir erkennen, wie wichtig es ist, dass auch junge Stimmen gehört werden. Spannende Einblicke ins Münchner Rathaus „Wenn Ihr in die Politik möchtet, engagiert Euch in Beiräten oder in den Jugendorganisationen der Parteien“, so seine motivierenden Worte. Wir durften auch „FC-Bayern-München-Flair“ auf dem berühmten Balkon des Rathauses schnuppern – einzig mit dem Unterschied, dass nicht so viele Fans jubelten, was den Moment jedoch nicht weniger beeindruckend machte. Der Ausblick und die Atmosphäre machten den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Eine insgesamt tolle Erfahrung, die uns gelebte Demokratie und die Bedeutung der Mitbestimmung in der Politik näherbrachte. Zum krönenden Abschluss ging es ganz nach oben auf den Turm des Rathauses. Zwar war es sehr kalt und viele Wolken verhüllten den Blick, aber wir konnten einen beeindruckenden Ausblick auf München genießen. Vielen Dank, Cumali!!!
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