K3 No. 1 - Februar 2025

Dachzeile 26 das kommt | 01 | 2025 Schutz vor (sexualisierter) Gewalt Schwerpunkt Junge Menschen sind in ihrer Lebenswelt immer wieder mit unterschiedlichen Formen sexualisierter Gewalt konfrontiert. Als Fachkräfte nehmen wir ihre Anliegen ernst, hören zu, bieten ihnen Schutz und Unterstützung. Wir wollen sie stärken und ermutigen, sich abzugrenzen, NEIN zu sagen, sich Hilfe zu holen und darüber zu sprechen. Eine Form davon kann z.B. die kreative und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema sein, wie bei unserem aktuellen Kinderrechte-Projekt: „Sing for your Rights“ mit dem Song „Schutz vor Gewalt“ von Kindern aus dem Rumfördschlössl. des Angebots: eine Frau* muss keine Gewalt erlebt haben, um eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Vielmehr arbeiten wir unter dem Schlagwort „Präventive Intervention“ auch mit Klientinnen*, die beispielsweise ihre Gruppe oder Wertsachen verloren haben, die ggf. aus dem Ausland kommen und sich in München nicht auskennen und deren Eigenschutzfähigkeiten in dieser Situation stark eingeschränkt sind. Mit diesen Mädchen* und Frauen* wird dann vor allem geklärt, wie sie wieder Kontakt zu ihrer Gruppe bekommen und wie sie sicher nach Hause kommen können. Dies erfordert oft viel Recherche, auch in Bezug auf die Möglichkeiten, um die Klientinnen* gut nach Hause begleiten zu können (z.B. über die Kooperation mit einem Taxi-Unternehmen oder auch mit Hilfe unseres Dienstwagens). Wenn Mädchen* und Frauen* zu uns kommen (bzw. über Koop-Partner*innen wie die Polizei oder die Erste Hilfe vermittelt werden), die sexualisierte Gewalt erlebt haben, beraten wir ergebnisoffen zum Thema Anzeigeerstattung. Wenn eine Klientin* dies wünscht, begleiten Fachberaterinnen* sie zur Polizei oder auch zur Spurensicherung in die Klinik. Insbesondere bei Mädchen* und Frauen* aus Deutschland gelingt oft eine längerfristige Anbindung an Fachberatungsstellen – bei Touristinnen* ist dieser dritte Baustein Nachsorge oft schwer in die Wege zu leiten. Mit diesen drei Facetten bietet die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*“ eine in dieser Größenordnung wohl deutschlandweit einmalige Anlaufstelle für Klient*innen in Not. Wir freuen uns darüber, dass es auf anderen Großveranstaltungen vermehrt ähnliche Projekte gibt, um Mädchen* und Frauen* zu unterstützen. LISA LÖFFLER, Studium der Sozialen Arbeit (M.A.), außerdem Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, Leitung des Safe Space auf dem Oktoberfest, Beratungsstelle Frauen*notruf München

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy