K3 No. 5 - Dezember 2024

Dachzeile 32 das kommt | 05 | 2024 Optimismus Schwerpunkt die U-Bahnsteige hochgeklappt. Ab 2025 sollen an Wochenenden und vor Feiertagen auch in den Nachtstunden die U-Bahnen weiterfahren, wie es in einer Großstadt üblich sein sollte. Der Fahrplan sieht einen aufeinander abgestimmten 30-Minuten-Takt vor. Das Vorhaben wurde von der Pandemie und ihren Folgen ausgebremst und nun endlich vom Stadtrat wiederaufgenommen und beschlossen. Viele junge Menschen, die nachts günstig, schnell und sicher mobil sein möchten, werden von dem neuen Nachtfahrplan der Münchner U-Bahnen profitieren. Sicher durch die Nacht Daten zum Mobilitätsverhalten junger Menschen in München sind rar. Allgemeine Mobilitätsumfragen splitten einige Ergebnisse zwar nach Alter auf, eine umfassende Erhebung ausschließlich zu jungen Menschen gibt es jedoch nicht. Der Kreisjugendring vertritt junge Menschen im Bereich Mobilität in diversen Gremien, wie dem MVV-Fahrgastbeirat, und bringt als Interessenvertretung die Belange junger Menschen in die Kommunalpolitik ein. Daher beschloss der Jugendring, eine eigene Studie zu Junger Mobilität in München in Auftrag zu geben. Inhaltlich sollen junge Menschen, aber auch langjährige Netzwerkpartner*innen aus Politik und Verwaltung miteinbezogen werden. Anfang dieses Jahres wurden erste inhaltliche Grundpfeiler erarbeitet. Anschließend präsentierte das Netzwerk das Vorhaben in einem Fachforum Junge Mobilität Mitarbeitenden der städtischen Verwaltung, der Verkehrsunternehmen sowie Mitgliedern des Stadtrats. Das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt zeigte großes Interesse an dem Vorhaben und wird die Studie mit 25.000 Euro unterstützen. Für den KJR wird es dank der Zuwendung möglich sein, das Projekt in die Tat umzusetzen. So wird es voraussichtlich bereits 2025 umfangreiche Daten zur Mobilität junger Menschen geben, mit denen politisch und planerisch gearbeitet werden kann. Theresa Baum, Referentin Junge Politik, KJR Sicher durch die Nacht – mit dem Taxi-Gutschein für Frauen. Dauerthema mit langem Atem Meist bedeutet, sich für junge Mobilität zu engagieren, einen langen Atem zu brauchen, denn viele Verbesserungswünsche brauchen Jahre, bis sie Wirklichkeit werden, oder sie werden nie Realität; manchmal gelingt es aber. Das aktuellste Beispiel ist das 365-Euro-Ticket, das nicht zuletzt durch das langjährige Hinwirken des Netzwerks Junge Mobilität zustande kam. In den letzten Jahren und Monaten gab es weitere positive Entwicklungen im Bereich junge Mobilität. Seit 2020 vergibt die Landeshauptstadt die sogenannten „Frauen*-Nacht-Taxi“-Gutscheine an Frauen*. Mit dem Gutschein übernimmt die Stadt einen Teil der Kosten einer Taxifahrt, die zwischen 22 und 6 Uhr gebucht wird. Der Gutschein gilt für Frauen*, die allein oder in einer Gruppe von Frauen* oder mit ihren Kindern (unter 18 Jahren) unterwegs sind. Anfangs hatte ein Gutschein einen Wert von 5 Euro, nach einer Erhöhung in diesem Jahr sind es sogar 10 Euro pro Fahrt. Durch die Gutscheine möchte die Stadt dem Phänomen entgegenwirken, dass sich Frauen* nachts aufgrund eines Gefühls von Unsicherheit aus dem öffentlichen Raum zurückziehen. Das Angebot leistet grundsätzlich einen sinnvollen und pragmatischen Beitrag zur sicheren Mobilität von Frauen*. Gleichzeitig bleibt jedoch aus der Perspektive junger Menschen anzumerken, dass diese generell kaum Taxis nutzen, sondern eher im ÖPNV oder zu Fuß unterwegs sind, weil auch eine um 10 Euro vergünstigte Taxifahrt in München noch eine teure Taxifahrt ist. Ein weiteres Thema, das den Stadtrat bereits seit 2020 beschäftigt, wird im kommenden Jahr zu einem hoffentlich positiven Abschluss kommen. Endlich werden in der Landeshauptstadt nachts nicht mehr Warum blickst du positiv in die Zukunft? » Weil ich mir nur positive Dinge in der Zukunft wünsche (Delyan, 16) Bild: pixabay.com

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