| 05 | 2024 31 Optimismus Schwerpunkt Krachparade vom Mai 2024 – viel Lärm um ein wichtiges Thema. vor einem Jahr mit dem ersten Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz (221 Wohneinheiten) und kann schon in diesem Herbst mit dem bereits bestehenden Wohnheim am Innsbrucker Ring (91 Einheiten) und dem städtischen Neubau an der Radlkoferstraße (56 Einheiten) zwei weitere Wohnheime in seinen Verantwortungsbereich integrieren. Mit dann knapp 370 Appartements befindet sich das AzubiWerk damit auf einem guten Weg, das 2022 formulierte Ziel von 1.000 Wohneinheiten für Azubis bis 2026 zu erreichen. AzubiWerk mit Strahlkraft Im zahlenmäßigen Vergleich dazu sind die geplanten Jugend- wohnungen im Westend66 (10 WG-Appartements, aufgeteilt auf zwei Wohnungen) eher eine Randnotiz. Nichtsdestotrotz wollen wir damit als Träger neue Wege gehen und sehen dies als gute qualitative Möglichkeit, die Förderung von Engagement mit bezahlbarem und gemeinschaftlichem Wohnen in KJR-Trägerschaft zu verknüpfen. Die dafür notwendige Prüfung einer neuen Rechtsform – ähnlich dem AzubiWerk Verein – oder eine neu zu gründende (g)GmbH wurde jüngst bei der Herbstklausur des Vorstands für das kommende Jahr beschlossen. Getreu dem Leonardo da Vinci zugeschriebenen Zitat: „Die kleinen Zimmer oder Behausungen lenken den Geist zum Ziel, die großen lenken ihn ab.“ wollen wir damit als Ergänzung zu bestehenden Angeboten von Wohnheimen und Unterbringungseinrichtungen selbständige Wohnformen mit Engagement-Förderung verknüpfen. Denn durch bezahlbares Wohnen kann jungen Menschen ermöglicht werden, (mehr) Zeit in ein ehrenamtliches Engagement statt in Lohnarbeit zu investieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie sich noch in (Aus-) Bildung befinden. In Kombination mit einer optionalen unterstützenden Begleitung durch die Referentenstelle „Junges Wohnen“ und verschiedenen Anreizkonzepten soll es den Bewohner*innen dadurch attraktiver gemacht werden, sich sowohl im Wohnprojekt als auch darüber hinaus freiwillig zu engagieren. Engagement lohnt sich doppelt Ein weiterer Vorteil einer eigenen Rechtsform für Junges Wohnen ist die Umsetzung einiger Vorhaben aus dem kommunalen Hearing zur Wohnsituation junger Münchner*innen, das im Juli 2024 im Stadtrat beschlossen wurde. So können beispielsweise leerstehende städtische Immobilien zur Zwischennutzung angemietet werden; ein erstes Pilotprojekt in Allach wird derzeit geprüft. Ein weiteres spannendes Projekt aus dem Hearing wird die Begleitung des „Pop-up“-Wohnens sein, bei der modulare und mehrfach umziehbare Holzbauten auf städtische Brachflächen temporär genutzt werden. Diese Form des Wohnens kann in Trägerschaft des AzubiWerks umgesetzt werden. Selbstverständlich tanzen und protestieren wir weiterhin auf den Straßen wie etwa im Mai auf der „Krachparade“ mit dem studentischen AK Wohnen und insgesamt 20.000 jungen Münchner*innen. Zusammen setzen wir uns für mehr „Lärm“ und Freiräume in München sowie mehr Wohnheimplätze und demokratische Mitbestimmung im Studierendenwerk ein. Es bleibt also spannend im Themenfeld und wir arbeiten weiter daran, im Bereich der Interessenvertretung und Vernetzung bzw. in konkreten Projekten die Wohnsituation junger Münchner*innen zu verbessern. CHRIS JONES, Jahrgang 1987 aus Kressbronn, M.A. Politikwissenschaften, B A. Pädagogik, Referent Junges Wohnen, KJR Was lässt Jugendliche optimistisch in die Zukunft blicken? » Die Traditionell-Bürgerlichen blicken im Großen und Ganzen recht optimistisch in die Zukunft. Vor allem der Gedanke an eine eigene Familie gibt ihnen Zuversicht und Halt. […] Sorgen betreffen am ehesten den Übergang in das Berufsleben. (SINUS-Milieu-Studie 2024, S. 66) Warum blickst du positiv in die Zukunft? » Weil ich mehr Motivation dadurch habe, um meine Ziele zu erreichen in der Schule und einen guten Beruf zu bekommen (Resul, 16) Jugendliche sind unterwegs – immer Und es bewegt sich doch! Mobilität ist ein Grundbedürfnis junger Menschen und Basis für die Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben. Zu diesen Aufgaben gehören u.a. schulische bzw. berufliche Qualifizierung oder Selbstpositionierung, die junge Menschen in ihrer Adoleszenz bewältigen müssen. Durch die Verknüpfung zu den Themen Wohnen und Klimagerechtigkeit hat Mobilität in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Der Kreisjugendring beschäftigt sich bereits seit über zehn Jahren schwerpunktmäßig mit Fragen zur Mobilität Jugendlicher in der Stadt. Gemeinsam mit dem Netzwerk Junge Mobilität, in dem sich Vertreter*innen der Jugendorganisationen der Parteien sowie der Jugendverbände für junge Mobilität engagieren, hat er über die Jahre Expertise aufgebaut. Bild: AK Wohnen
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