| 05 | 2024 29 Optimismus Schwerpunkt Erkrankung wahrscheinlicher machen, sind unter anderem: niedrige sozialökonomische Einkommenssituation/Armut, alleinerziehender Elternteil, Aufwachsen in einer Stieffamilie, frühe belastende Situation wie frühe Elternschaft, unerwünschte Schwangerschaft, Familien- und Elternkonflikte, Alkoholkonsum, chronische Erkrankung und psychische Belastung der Eltern sowie Faktoren beim Kind wie Frühgeburt, Opfer von Gewalt, frühe gesundheitliche Probleme. Von Armut betroffene junge Menschen haben somit ein höheres Risiko, psychisch zu erkranken. Besondere Risikogruppe sind Kinder und Jugendliche, deren Eltern selber schwer belastet sind, eine geringere Bildung haben, beengt wohnen und/oder eine Migrationsgeschichte haben. Das bedeutet keineswegs, dass aufgrund äußerer Faktoren ein möglicher Krankheitsverlauf vorausgesagt werden kann. Hier gibt es eine Reihe komplexer Einflussgrößen, die intensiv erforscht und diskutiert werden. Aber: Der Befund weist auf strukturelle Probleme hin, die es unbedingt zu bearbeiten gilt. Zudem wurde nochmals die Rolle der Corona-Pandemie reflektiert. Während vor der Pandemie rund 20 Prozent der jungen Menschen psychisch belastet oder erkrankt waren, gab es in den Pandemiejahren eine Steigerung auf ca. 25 Prozent. Schlussfolgerungen des KJR-Vorstands Aus den Ergebnissen der Diskussion schlussfolgerte der Vorstand, der für die strategische Ausrichtung des Jugendrings zuständig ist, zwei Dinge: Er nahm die Erkenntnisse mit zu Gesprächen mit der politischen Stadtspitze München und machte dort auf die Brisanz aufmerksam. Außerdem soll die Verbesserung der psychischen Gesundheit eine Rolle in den jugendpolitischen Forderungen zu den nächsten Kommunalwahlen, die Anfang 2026 anstehen, spielen. ANNE RATHJENS, Studium Staatswissenschaften (B.A.), Public Policy and Management (M.A.) und Pädagogik mit Schwerpunkt Bildungsforschung und Bildungsmanagement (M.A.), Leitung Referat für Grundsatzfragen der Jugendarbeit und Jugendpolitik, KJR Hilfreiche Beratungsstellen für pädagogisches Fachpersonal und junge Menschen ■ bkejugendberatung.de und bkeelternberatung.de ■ krisenchat.de ■ ich-bin-alles.de (Depression, Kinder und Eltern) ■ starkfamilien.info (Trennung/Scheidung, Kinder und Eltern) ■ Münchner Erziehungsberatungsstellen: https://stadt.muenchen. de/infos/erziehungsberatungsstellen.html ■ Psychotherapeutische Sprechstunde im Jugendinformationszentrum (JIZ): https://jiz-muenchen.de/de/beratung/ psychotherapeutische-sprechstunde/ Awareness – Modethema oder Bereicherung? Hier will und kann ich sein Was ist Awareness und wozu ist es gut, dass es bei vielen Veranstaltungen bereits Awareness-Konzepte gibt? Sicherheit als Qualitätsmerkmal – Awareness-Konzepte greifen auch in der Jugendarbeit Awareness bedeutet aus dem Englischen übersetzt so viel wie Bewusstsein, Achtsamkeit, Wahrnehmung. Der Begriff steht für Anti-Diskriminierungsarbeit und Gewaltprävention, insbesondere im Kontext von Veranstaltungen. Awareness ist dabei ein Konzept, das sich mit respektvollem Verhalten untereinander beschäftigt. Da es keine allgemeingültigen Standards für Awareness-Arbeit und -Konzepte gibt, ist eine polarisierende Diskussion um dieses Thema in der Öffentlichkeit entstanden. Akzeptanz und Zugewandtheit In unserem internen Verständnis bei MoNa (Moderation der Nacht) und AKIM (Allparteiliches Konfliktmanagement in München) verstehen wir unter Awareness, dass wir ein von Achtsamkeit geprägtes Umfeld schaffen, das die individuellen Lebensrealitäten und Grenzen der Mitmenschen kennt und respektiert. Wir wollen damit einen Beitrag zur Verminderung von grenzüberschreitendem und diskriminierendem Was lässt Jugendliche optimistisch in die Zukunft blicken? » Die Adaptiven bewerten die Chancen junger Menschen, erfolgreich mitzugestalten, von allen Gruppen am positivsten. Möglichkeiten sehen sie besonders bei Demonstrationen, aber beispielsweise auch beim Engagement auf Social Media. […] Doch trotz dieser prinzipiell optimistischen Grundeinstellung haben auch in dieser Lebenswelt viele den Eindruck, dass junge Menschen in der politischen Arena weniger ernst genommen werden als Erwachsene. (SINUS-Milieu-Studie 2024, S. 382) Bild: krakenimages auf unsplash.coom
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