K3 No. 5 - Dezember 2024

Dachzeile 28 das kommt | 05 | 2024 Optimismus Schwerpunkt Kommunale Beteiligungsmöglichkeiten – eine Auswahl Stadtweite Formate Beim Kinder- und Jugendforum im Rathaus (seit 1990) bringen Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahre zwei Mal im Jahr Ideen zur Veränderung ihres Lebensumfelds im Rathaus vor, diskutieren mit anderen jungen Münchner*innen, stellen Anträge und stimmen darüber ab. Stadträt*innen und Expert*innen aus der Verwaltung übernehmen die Patenschaften zur Umsetzung der Anliegen, Pädagog*innen aus dem AK Kinder- und Jugendbeteiligung unterstützen und moderieren bei Terminen vor Ort und haken nach (kinderforum-muenchen.de). Die Mädchenkonferenz (seit 2019), die vom Fachforum Mädchenarbeit und der Gleichstellungsstelle für Frauen organisiert wird, findet alle zwei Jahre im Rathaus statt und orientiert sich im Wesentlichen am Ablauf der Kinder- und Jugendforen (fachforum-maedchenarbeit.de). Das Kinder- und Jugendrathaus (seit Oktober 2023) ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Ideen, Anregungen oder Probleme haben. Sprechstunde mit dem Team der 3. Bürgermeisterin ist jeweils Dienstag bis Donnerstag zwischen 14 und 16.30 Uhr im Rathaus (kinderrathaus@muenchen.de / jugendrathaus@muenchen.de). Junge Mikroprojekte – Geld für junge Ideen (seit 2018). Jugendliche von 14 bis 25 Jahre, die eine Aktion mit Freund*innen starten möchten, können Geld für Projekte in der ganzen Stadt beantragen (bis max. 500 Euro pro Projekt) – vom Skate-Workshop bis zum K-Pop-Event (muenchen-ideen.de). Formate in den Stadtteilen Ran an die Stadtteilkoffer! Kinder von 3 bis 14 Jahre erkunden und erforschen ihren Stadtteil (derzeit in einem von 25 Stadtbezirken pro Jahr). Mit den Materialien aus dem Kinder-Aktions-Koffer (seit 1999) und dem Kita-Stadtteilkoffer (seit 2019), die sich Fachkräfte aus einem Stadtbezirk innerhalb eines Zeitraums von ca. drei Monaten ausleihen können, nehmen Kinder ihre Gegend unter die Lupe und halten fest, was aus ihrer Sicht verändert und verbessert werden muss. Nach der Bedarfserhebungsphase stellen sie ihre Forderungen im Rahmen einer Kinder- und Jugendversammlung öffentlich vor. Kinder- und Jugendversammlungen in den Stadtteilen gibt es derzeit in sechs von 25 Münchner Stadtbezirken. Sie werden u.a. von den ehrenamtlichen Kinder- und Jugendbeauftragten der Bezirksausschüsse organisiert. Damit künftig weitere Stadtteile Versammlungen organisieren, unterstützt das Kinder- und Jugendrathaus. Lasst uns mal ran! Geld für Kinder- und Jugendideen in Aubing und Sendling. In Aubing (seit 2011) und Sendling (seit 2018) gibt es vom Bezirksausschuss Geld (5.000 bis 7.500 Euro jährlich) für junge Menschen im Alter von 8 bis 18 Jahre, die ihre Umgebung mit Projekten nach eigenen Vorstellungen verändern möchten. Eine Kinder- und Jugendjury entscheidet über die Vergabe der Gelder (bis zu 500 Euro pro Projekt). Bei Bedarf werden die Jugendprojekte von Akteuren aus dem Stadtteil unterstützt (www.lasstunsmalran.de). Ausführlichere Version des Artikels unter www.kjr-url.de/k3-kijube MARION SCHÄFER, Jahrgang 1962 aus Coburg, Dipl. Soz.-Päd. und Trainerin für Prozessmoderator*innen zur Kinder- und Jugendbeteiligung, Mitarbeiterin und Vorstand von Kultur&Spielraum e.V., Mitglied im AK Kinder- und Jugendbeteiligung Was hat psychische Gesundheit mit Optimismus zu tun? Wie geht es euch? Wenn man sich mit dem Thema Optimismus auseinandersetzt, liegt die Frage nahe, was junge Menschen stark und widerstandsfähig macht. Stark sein – widerstandsfähig sein können: Jugendarbeit unterstützt Heranwachsende dabei, resilienter zu werden. Sowohl wissenschaftliche Daten, wie beispielsweise die COPSY Studie, als auch Stimmen aus der pädagogischen Praxis mahnen seit einigen Jahren an, dass sich die psychische Gesundheit junger Menschen massiv verschlechtert hat. Dies nahm der Ausschuss für fachliche Fragen der Kinder- und Jugendarbeit (Fachausschuss) des KJR im Juli 2024 zum Anlass, sich mit der psychischen Gesundheit junger Menschen zu beschäftigen. Zu Gast war Dr. Bernhard Kühnl, Psychologe und Leiter der städtischen Erziehungsberatungsstellen, und referierte zu den Fragen „Wie geht es Kindern und Jugendlichen heute? Was weiß man über Störungen?“ Was macht junge Menschen resilient? Resilienz bedeutet psychische Widerstandsfähigkeit und Befähigung, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu meistern. Es handelt sich um einen Begriff aus der Psychologie, mit dem Schutzfaktoren beschrieben werden, die Menschen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit psychisch erkranken lassen. Folgende Schutzfaktoren hat die Forschung bereits identifiziert: Personale Faktoren wie Selbstwirksamkeit, Selbstwert, Optimismus und Kohärenzsinn (= stimmige Verbundenheit mit sich selbst und dem sozialen Gefüge) sowie familiäre Schutzfaktoren wie ein positives Familienklima und elterliche Unterstützung und schließlich soziale Schutzfaktoren wie soziale Unterstützung und Peer-Kompetenz. Wer positiv in die Zukunft blickt, ist widerstandsfähiger Eine gute Nachricht für den sozialen Bereich: Wichtige Schutzfaktoren wie Selbstwirksamkeit, Selbstwert und Optimismus können auch in sozialen Einrichtungen wie Kindertageseinrichtungen oder der Offenen Kinder- und Jugendarbeit erlernt werden. Das Gegenteil von Resilienz ist die sogenannte Vulnerabilität. Hiermit im Zusammenhang stehende Risikofaktoren, die eine psychische Warum blickst du positiv in die Zukunft? » Ich will etwas in dieser Welt hinterlassen (Victor, 18) Bild: Wolfgang Eckert auf Pixabay.com

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