K3 No. 5 - Dezember 2024

| 05 | 2024 25 Optimismus Schwerpunkt richtungen (deren Gebäude fast alle der Landeshauptstadt gehören) dürfen Speisen und Getränke nur in wiederverwendbaren Verpackungen und Behältnissen sowie mit Mehrwegbesteck ausgegeben werden. Mehrweg ist dabei nicht mit wiederverwertbar, also recyclingfähig, zu verwechseln. Es ist ein echter Schritt zu Mehrweg statt Einweg. Nach Angaben des UN-Umweltprogramms haben weltweit bereits 61 Staaten die Herstellung und den Import von Plastiktüten gänzlich verboten. Auch beim Thema Mobilität tut sich etwas: Der Radentscheid München wurde bereits 2019 beschlossen. Seitdem wurden einige wichtige Schritte umgesetzt oder zumindest eingeleitet: Der fahrradfreundliche Umbau der Lindwurmstraße ist beschlossen, die StVO-Reform zur leichteren Einrichtung von Tempo-30-Zonen ist in Kraft getreten und die Polizei empfiehlt die www.weg.li-Website, auf der „Gehweg-Parker“ einfach angezeigt werden können. Im großen Stil umgesetzt ist der beschlossene Radentscheid jedoch noch nicht. Es bleibt noch einiges zu tun – zum Beispiel der Ausbau des Radwege-Vorrangnetzes. Positive Veränderungen werden sichtbar 2023 stammten 60 Prozent des Strombedarfs in Deutschland aus regenerativen Energien. Ein Wert, den vor wenigen Jahren selbst Expert*innen für unrealistisch hielten. Im Jahr 2022 hat Deutschland im Vergleich zu 1990 fast 390 Milliarden Tonnen CO2 weniger emittiert. Das ist immerhin ein Minus von 37 Prozent. Selbst die USA haben ihre Emissionen im Vergleich zu 1990 um ein Prozent gesenkt. Von allen in 2024 entstehenden Solar- und Windenergieanlagen baut allein China 64 Prozent – fast doppelt so viel, wie alle anderen Länder zusammen. Es gäbe zudem einige leicht umsetzbare Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland, die in anderen Ländern selbstverständlich sind. Laut der Zeitschrift „Auto Motor Sport“ ist es ein weltweites Alleinstellungsmerkmal, dass Deutschland bisher kein generelles Tempolimit eingeführt hat. Dieser Optimismus darf nicht dazu führen, dass wir uns zurücklehnen. Er muss Motivation sein, weiter dran zu bleiben. Es sind jedoch Beispiele, die zeigen, dass die Welt verändert werden kann. Denken und Handeln verändern sich weiter: vegetarische Gerichte sind auf Speisekarten keine Seltenheit mehr und wenn jemand vom „Verkehr“ spricht, ist in immer mehr Köpfen nicht nur ein E-Auto, sondern auch ein Radl gemeint. Viele kleine Schritte führen zu mehr Nachhaltigkeit und verdienen unsere Aufmerksamkeit. Die Transformation ist in vollem Gange. Wir müssen am Thema „Nachhaltigkeit“ dranbleiben. Wir sollten dafür sorgen, den positiven Blick und den Spaß daran nicht zu verlieren. Das sind wir auch der jungen Generation schuldig. Oder, wie es Theodor Heuss ausgedrückt hat: Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist. Julia Traxel, Fachstelle Nachhaltigkeit und BNE, KJR Warum engagieren sich junge Menschen im Jugendverband? Das Gute weitertragen Als ich Anfang Oktober dieses Jahres mit dem Studium begann, war ich gleich am ersten Wochenende Gast einer Veranstaltung mit Pfadfinder*innen aus dem gesamten Landesverband. Hier entstehen Freundschaften fürs Leben – hier ist das Leben! Eine Kommilitonin fragte mich neugierig: „Was macht ihr denn da eigentlich bei den Pfadfindern und seit wann bist du dabei?“ Ich bin vor 14 Jahren eingestiegen und trage seit sieben Jahren aktiv Verantwortung in meinem Stamm, also der Ortsgruppe. Es hat mir von Beginn an Spaß gemacht, gemeinsam mit Gleichaltrigen unter dem Leitsatz „Jugend leitet Jugend“ zu lernen und auszuprobieren, wie das funktioniert. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir als Jugendliche so früh eigene Ansätze und Ideen einbringen und mitbestimmen dürfen, auf welche Weise wir in der Gruppe zusammenleben wollen. Vorbild sein Im jungen Alter bringen wir den Kindern bei, sich in einer Gemeinschaft zurechtzufinden, andere Menschen mit ihren persönlichen Geschichten und Charakterzügen zu respektieren, Freundschaften zu schließen sowie spielerisch soziale Kompetenzen und ethische Grundsätze zu erlernen. In den älteren Stufen beschäftigen wir uns mit aktuellen Themen, die die Welt und die Jugendlichen selbst betreffen und beschäftigen. Dabei legen wir viel Wert darauf, in den DiskussiWas lässt Jugendliche optimistisch in die Zukunft blicken? » Die bildungsfernen Jugendlichen sind vor allem im Hinblick auf mögliche finanzielle Schwierigkeiten in der Zukunft besorgt. In der Gruppe der Prekären äußert sich dies auch in Form existenzieller Sorgen, beispielsweise Wohnkosten nicht tragen zu können. Die Konsum-Materialisten stimmt eher der Gedanke pessimistisch, ihre ausgeprägten Konsumwünsche aufgrund finanzieller Probleme nicht angemessen befriedigen zu können. Angst, dass Grundbedürfnisse nicht gedeckt werden können – wie von den prekären Jugendlichen geschildert –, haben sie eher weniger. (SINUS-Milieu-Studie 2024, S. 203) Bild: Laura Otýpková auf Pixabay.com

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