Dachzeile 24 das kommt | 05 | 2024 Optimismus Schwerpunkt zuletzt weltweite Kriege. Diese Themen sind entscheidend in ihrer Wahrnehmung gesellschaftlicher Herausforderungen. Jugendliche setzen sich zudem aktiv für den Umweltschutz ein und fordern innovative Lösungsansätze für den Klimawandel – deutliche Hinweise darauf finden sich in den Umfrageergebnissen von Greenpeace Jugend 2024. Insgesamt bleibt festzustellen, dass Jugendliche im Jahr 2024 einerseits mit alten und neuen Herausforderungen konfrontiert sind und sich andererseits durch eine bemerkenswerte Resilienz und Innovationskraft auszeichnen. Sie navigieren durch eine Welt, die von Digitalisierung und Globalisierung geprägt ist, und beweisen dabei ein starkes Verantwortungsbewusstsein gegenüber sozialen und ökologischen Fragen. Dies spiegelt sich auch in ihrer Unterstützung für Bewegungen wider, die sich für Diversität, Klima- und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Viele Jugendliche engagieren sich aktiv, sei es durch Proteste, digitale Kampagnen oder Freiwilligenarbeit in ihren Gemeinden. Keine Politikverdrossenheit Ihre Erwartungen an Politik und die politische Landschaft spiegeln eine tiefe Sehnsucht nach Authentizität und starken moralischen Werten wider. Junge Menschen fordern eine Politik, die nicht nur verspricht, sondern handelt und Lösungen für die drängendsten Probleme unserer Zeit bietet. Dieses Engagement zeigt, dass die Jugend nicht apathisch, sondern nachweislich am demokratischen Prozess interessiert ist. Die Ergebnisse der Shell-Jugendstudie von 2024 unterstreichen dabei, dass Jugendliche optimistischer sind als oft vermutet. Trotz der Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, blicken viele zuversichtlich in die Zukunft. Sie glauben an ihre Fähigkeit, Veränderungen herbeizuführen und sind bereit, für ihre Werte einzustehen. Die Studie stellt auch heraus, dass Jugendliche dazu neigen, neue Wege zu erkunden, um ihre Ziele zu erreichen, und dabei technologische Fortschritte aktiv nutzen. In der Diskussion um die Rolle von Jugendlichen in unserer Gesellschaft zeigt sich, dass ihre Stimmen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Sie inspirieren ältere Generationen durch ihre Unbekümmertheit und ihren Willen, bestehende Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Ihre Anliegen und Sorgen sind elementare Bausteine für die Gestaltung einer gerechteren und nachhaltigeren Welt. Insgesamt verdeutlicht die Betrachtung der Jugendlichen im Jahr 2024, dass sie die Herausforderungen unserer Zeit mit Mut und Innovationsgeist angehen. Sie sind nicht bloße Zuschauer*innen, sondern aktive Gestalter*innen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Diese Generation ist eine Quelle der Hoffnung und des positiven Wandels in einer Zeit, in der wir genau dies dringend benötigen. Während wir auf die Zukunft blicken, können wir uns darauf verlassen, dass die Jugend ihre Rolle als Katalysator für Veränderungen weiterhin übernehmen wird. MARKO JUNGHÄNEL aus Lichtenstein, Jahrgang 1968, Kommunikationswissenschaftler und Politologe, seit 2010 Mitglied der Redaktion des „K3“ Quellen: ■ Bertelsmann Stiftung ■ Bundesregierung: Drogen- und Suchtbericht 2023 ■ Friedrich-Ebert-Stiftung: Deutschland-Barometer Sicherheit ■ Hochschulrektorenkonferenz ■ KFN-Jahresbericht 2023 ■ Shell-Jugendstudie 2024 ■ Statista 2023 Optimistischer Blick auf das Thema Nachhaltigkeit Des pack ma scho … Hochwasser, Klimawandel, Plastikmüll im Meer … Eine Hiobsbotschaft jagt die andere und der Eindruck entsteht, dass alles nichts bringt. Auf zwei Rädern durch die Stadt in Richtung Zukunft – Radl-Demo in München Ist es wirklich so schlimm? Nein! Es gibt berechtigte Gründe für Optimismus in Bezug auf Klimawandel und Nachhaltigkeit. Sich auf gefährliche Situationen zu fokussieren, war früher für den Menschen (über-)lebenswichtig; die Evolution hat den Homo sapiens so geprägt. Wer sich auf den Säbelzahntiger konzentrierte, hatte bessere Chancen als diejenigen, die sich während der Jagd am hübschen Blümlein am Wegesrand erfreuten. In der globalisierten Welt zwischen Social Media und Alltagsstress wirkt diese steinzeitliche Prägung noch immer: Wir konzentrieren uns oft zu sehr auf die schlechten Nachrichten. In Bezug auf Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren jedoch sehr viel passiert. Schon viel erreicht Für einen neutralen Blick auf das Thema ist es sinnvoll, sich auf die positiven Nachrichten zu fokussieren. Ein paar Beispiele: In München eröffnete im April das „Haus der Kost“. Dieses Beratungszentrum für nachhaltige Ernährung soll zur Drehscheibe der Münchner Ernährungswende werden. Ziel ist es dabei, den Anteil an regionalen, saisonalen und frischen Bio-Produkten in der Außerhausverpflegung zu steigern – zugunsten der Gesundheit, des Klimas, der Umwelt und der regionalen Wirtschaft. Am Programm vom „Haus der Kost“ können Küchenteams der Außerhausverpflegung teilnehmen, die in Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Betriebsrestaurants oder auch in Wirtshäusern oder Imbissbuden kochen. Die Workshop-Themen in der Schulungsküche reichen von Hülsenfrüchten und Getreide über saisonale Speiseplangestaltung bis dahin, keine Lebensmittel zu verschwenden. München wird „Zero-Waste-Stadt“ und setzt das kommunale Einwegplastikverbot um, das für alle Veranstaltungen auf städtischem Grund gilt. Das bedeutet: auch bei allen Veranstaltungen in KJR-EinWarum blickst du positiv in die Zukunft? » Guten Beruf finden, der mir Spaß macht (Alia, 15) Bild: KJR, Julia Traxel
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