18 das kommt | 04 | 2024 das war Eine Zusammenfassung der aktuellen SINUS-Jugendstudie Basis der SINUS-Jugendstudien sind jeweils mehrstündige ethnografische Einzelfallstudien, die in allen Teilen der Republik und mit Jugendlichen verschiedenster sozialer Hintergründe durchgeführt werden. Der vorliegende Artikel fasst einige der zentralen Befunde der Studie 2024 zusammen. Sieben Mal Jugend: das SINUS-Modell für jugendliche Lebenswelten Die SINUS-Jugendforschung fokussiert insbesondere die soziokulturelle Unterschiedlichkeit der Teenager in Deutschland und verdichtet diese Vielfalt zu einem wertebasierten Lebensweltenmodell. Die nachstehende Abbildung positioniert die qualitativ-empirisch identifizierten Lebenswelten in einem zweidimensionalen Achsensystem, in dem die vertikale Achse den angestrebten formalen Bildungsgrad und die horizontale Achse die normative Grundorientierung abbildet. Jugendliche sind besorgter denn je, bewahren sich aber Zukunftsoptimismus Die Vielzahl von Krisen und Problemen wie Kriege, Energieknappheit, Inflation oder Klimawandel stimmt die Jugendlichen in ihrem Allgemeinbefinden ernster und besorgter denn je. Auch die Verunsicherung durch die Wie ticken Jugendliche 2024? Die Studienreihe „Wie ticken Jugendliche?“ des SINUS-Instituts liefert seit 2008 alle vier Jahre eine alltagsnahe Bestandsaufnahme der soziokulturellen Verfassung der jungen Generation Abbildung 1: Das SINUS-Modell für jugendliche Lebenswelten u18. Für ein erstes Verständnis der jugendlichen Lebenswelten bietet Abbildung 2 eine Kurzcharakteristik aller jugendlicher Gruppen schwer einzuschätzende Migrationsdynamik und die dadurch angestoßene Zunahme von Rassismus und Diskriminierung unter den Teenagern ist beträchtlich. Und nicht zuletzt ist für viele Jugendliche der Übergang ins Berufs- und Erwachsenenleben aufgrund der unkalkulierbaren gesellschaftlichen Entwicklung angstbesetzt. Abbildung 2: Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen. Neben der Darstellung der soziokulturellen Vielfalt der Jugend in Deutschland beschreibt die Studie auch stets das Alltags(er)leben und die Einstellungen zur Zukunft Die Studie zeigt aber auch, dass der für die junge Generation typische Optimismus noch nicht verloren gegangen ist. Viele bewahren sich eine (zweck)optimistische Grundhaltung und schauen für sich persönlich positiv in die Zukunft. Die Weltsicht der jungen Generation entspricht keineswegs dem Klischee der verwöhnten Jugend, sondern ist von Realis-
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