K3 No. 3 - Mai 2024

| 03 | 2024 23 Politische Bildung und Rechtsruck in der Gesellschaft Schwerpunkt Kleine Dinge – große Wirkung Augen auf! Das „Dumme“ an der Demokratie ist: Sie ist nicht per se genetisch angelegt oder wird von einer Generation zur nächsten vererbt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich jede Generation ihre Positionen und Haltungen zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bzw. ihre Verortung in der demokratisch organisierten Zivilgesellschaft selbst erarbeiten muss. der Klimawandel, soziale Ungleichheit und Rechtsextremismus sind Themen. Parteipolitisch neutral ausgerichtet und gleichzeitig entschieden gegen Diskriminierung. Teilnehmende werden dazu ermutigt, ihr Stimmrecht wahrzunehmen. Raum für offenen Austausch wird geboten und so das Verständnis für demokratische Prozesse und die Bedeutung von Toleranz und Vielfalt in einer pluralistischen Gesellschaft gefördert. Mehr Infos unter www.demokratiemobil.de Ulrike Ahnert, Demokratiemobil, KJR Viele (scheinbar) kleine Dinge können oft Großes bewirken Die gute Nachricht dabei ist aber, dass niemand alleingelassen wird in diesem Prozess. Es gibt zahlreiche Initiativen, Projekte und Ansprechpersonen, die oft im Kleinen Dinge im Sinne der Demokratie anstoßen und bewegen wollen. Eine „Koalition der Vernünftigen“ gewissermaßen, auf die man trifft, wenn man sich einbringen und an einer Vision einer Gesellschaft mitwirken will, die frei von Rassismus und Benachteiligung, Hass und Hetze bzw. Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist. Es liegt also nicht daran, dass man nicht wissen würde, welcher Weg der richtige ist – die Angebote liegen auf dem Tisch. Es ist an euch, etwas daraus zu machen. Wir haben – ganz ohne Anspruch auf Vollständigkeit – im Folgenden einige dieser Leuchttürme zusammengetragen. Kleine Dinge – große Wirkung: Demokratiemobil Demokratie to go „Ich bin für das Wahlrecht ab 16.“ Bei der letzten Tour der Demokratie-Feuerwehr 2023 positionierten sich 250 Münchner*innen mit einem klaren Ja; gegen das Wählen ab 16 sprachen sich 187 Personen aus. Am Stimmungsbarometer waren alle zu einer Entscheidung über solche Aussagen aufgefordert. Die Repräsentation der Jugend in der Politik und das Zutrauen gegenüber jungen Menschen stehen defizitären Perspektiven gegenüber. Jung und Alt bemängeln die schlechte politische Bildung für Jugendliche in Schulen und Co. Einige Jugendliche fühlen sich nicht ausreichend auf ihren Lebensweg vorbereitet. Menschen auf spielerische Weise mit politischer Bildung in Kontakt zu bringen, scheint vielversprechend, fernab von Schule – im Alltag. So arbeitet das DEMOKRATIEMOBIL, ein wegweisendes Projekt des KJR. Es setzt auf niedrigschwellige Mitmachaktionen, um Menschen jeden Alters anzusprechen und für Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte zu sensibilisieren. Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Demokratie mobil und to go ... Kleine Dinge – große Wirkung: RISE Jugendliche gegen extremistische Ansprachen stärken Die Stärke von Projekten im gesellschaftspolitischen und insbesondere im sozialen Bereich liegt immer in einem interdisziplinären Ansatz und dem Wissens- und Erkenntnistransfer zwischen Theorie und Praxis. Genau dieses Konzept verfolgt das Peer-to-Peer-Projekt RISE. 2020 unter dem Titel „RISE – Jugendkulturelle Antworten auf islamistischen Extremismus“ gestartet, verbirgt sich hinter RISE heute ein Projekt von, mit und für Jugendliche und junge Erwachsene sowie pädagogische Fachkräfte, das sich an der Schnittstelle von Medienpädagogik, politischer Bildung und universeller Präventionsarbeit bewegt und Jugendliche dabei begleitet, eigene Positionen und Perspektiven auf jedweden Extremismus zu finden. Alle Aspekte, die innerhalb von RISE bearbeitet werden, sind jeweils phänomenübergreifend angelegt. Theoretischer Input und medienpädagogische Praxis greifen bei den Themenkomplexen Gender, Pluralismus, Werte & Religion, Rassismus und Gesellschaftskritik unmittelbar ineinander und richten den Blick jeweils darauf, wie in der Behandlung einzelner Themen Demokratie und Zivilgesellschaft gestärkt werden können. Dabei sind vor allem Beiträge und Wortmeldungen junger Menschen gefragt bzw. das Projekt begleitet sie in der Positionierung und Selbstvergewisserung in der Auseinandersetzung mit demokratieschädlichen Entwicklungen. Weitere Infos unter www.rise-jugendkultur.de Marko Junghänel Foto: Alexa auf Pixabay

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