9 das kommt | 02 | 2024 das war tungsprogramme, die der Pandemie zum Opfer gefallen waren, wiederzubeleben. Lasst es leuchten Gefragt nach Forderungen an Politik und Gesellschaft, formulierte u.a. Leonardo Cocco, dass insbesondere die Akteur*innen der Jugendhilfe und der Bildung das vorherrschende Männlichkeitsbild dekonstruieren müssten. Es könne nicht sein, dass Haftstrafen und das Tragen von Waffen als cool unter Jugendlichen gelten. Nina Diemer ergänzte, dass man offen und neugierig auf Jugendliche zugehen müsse, denn sie seien Expert*innen in eigener Sache. Sie benötigten nicht zuletzt unpädagogisierte Räume. Einen allgemeinen Alarmismus beim Thema Jugendgewalt lehnte sie auch ab. Kinder, Jugendliche und Heranwachsende müssen sich in der Stadt gesehen, willkommen und sicher fühlen. Das wären die wirksamsten Ansätze in der Bekämpfung von Gewalt. Mitunter genüge dazu schon, die Aufenthaltsqualität an den Gesellungsorten der Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Die Langversion des Beitrags gibt es unter www.kjr-url.de/k3-fgj Marko Junghänel – nein Internationale Wochen gegen Rassismus Jugendliche spüren den Biografien Münchner NS-Opfer nach, gestalten eine Fotoausstellung zu Stereotypen in KI-generierten Fotos, laden zu Filmen und Gesprächen über Flucht und Migration ein und zeigen im Wortsinn Flagge gegen Rassismus: Mit diesen und weiteren Aktionen haben sich KJR-Freizeitstätten und Projektstellen an den Internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligt. Das Spiel- und Bildungszentrum Sendling beispielsweise hatte gleich zu einer ganzen Aktionswoche eingeladen. Mit selbst entworfenen Phantasie-Flaggen zeigten Kinder und Jugendliche, wie vielfältig das SBZ und seine Besuchenden sind. Kurzfilme regten zum Nachdenken an und wurden äußerst positiv aufgenommen. Zum Programm gehörten auch internationales Kochen mit vielen, noch unentdeckten Leckereien, ein Jungs*nachmittag mit der Aktion „Bilder im Kopf“, einem Selbsttest zu allseits bekannten Vorurteilen sowie ein mit Begeisterung aufgenommenes Anti-Rassismus-Turnier zum Abschluss der Woche. So wurden Kinder und Jugendliche ermutigt, über Vielfalt nachzudenken und ihre Sichtweise zu reflektieren. Der Freizeittreff Freimann und die Fachstelle Demokratische Jugendbildung waren am Stadtteilfest „Freimann leuchtet für Menschenrechte“ dabei. Eine im Freizeittreff entstandene Fotoausstellung zeigte, wie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Bilder oft Stereotype und Klischees bedienen. Viele Besucher*innen nahmen die Einladung an, solidarisch zu sein mit Menschen, die es gerade schwer haben – sei es, weil sie Streit haben, sie einsam sind oder sich aus anderen Gründen nicht gut fühlen. Auf bunte Seiten schrieben sie aufmunternde Anregungen, Kommentare und andere Botschaften, die – ähnlich den Abreißzetteln bei Verkaufsanzeigen oder Wohnungsgesuchen – abgetrennt und mitgenommen werden konnten. Eine kleine, aber feine Geste gelebter Solidarität. Weitere Veranstaltungen waren unter anderem die Geschichtswerkstatt zum Aktionstag „Die Rückkehr der Namen“ des Bayerischen Rundfunks, bei der sich Jugendliche und junge Erwachsene auf die Spur von Münchner*innen begaben, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden. Ihre Ergebnisse wurden im Rahmen des BR-Aktionstags am 11. April auf dem Königsplatz präsentiert. Auch beim HipHop- & Poetry-Slam-Wochenende „Word UP!“, bei der Fotoausstellung „tuku tikanga“ von Kinderhaus und Jugendtreff Harthof, bei Workshops in der Oase Neuhausen oder beim Dokumentarfilm-Abend des Jugendinformationszentrums drehte sich alles um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Mit Phantasie gegen Rassismus Viele Freizeitstätten und Projektstellen haben die diesjährigen Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus von 11. bis 24. März mit eigenen Aktionen bereichert Positive Botschaften als Zeichen der Solidarität auf dem Stadtteilfest Freimann SBZ Sendling: Mit bunten Phantasie- Flaggen gegen Schwarz-Weiß-Denken Alarmismus ist bei aller Ernsthaftigkeit des Themas Kinder- und Jugendgewalt fehl am Platz, so die einhellige Einschätzung der Teilnehmenden der Diskussionsrunde
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