K3 No. 2 - Mai 2024

Dachzeile 26 das kommt | 02 | 2024 Gendersensible Jugendarbeit Schwerpunkt Ausgabe 2/2024 | erschienen am 29.4.2024 Verleger: Kreisjugendring München-Stadt des Bayerischen Jugendrings Paul-Heyse-Str. 22, 80336 München Telefon 089 / 51 41 06-978, Fax 089 / 51 41 06-45 E-Mail: info@kjr-m.de, Internet: www.kjr-m.de Verantwortlich: Judith Greil, Vorsitzende Redaktion: Angelika Baumgart-Jena (verantwortlich), Lisa Bommhardt, Lilien Capune, Valeria Dreyer, Michael Graber, Kerstin Hof, Marko Junghänel, Anne Rathjens, Armin Schroth, Birgit Stieler, Gecko Wagner, Ingrid Zorn Unterstützung im Schwerpunktteil durch Katharina Fertl und Bernhard Rutzmoser Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder Titelbild: Soulbrette/GettyImages Verwaltung: Jana Beyreuther Layout: Fa-Ro Marketing, München Druck: Senser-Druck, Augsburg Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Auflage: 2.600 Exemplare Abonnementpreis: Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: 5 Ausgaben jährlich Nächste Ausgabe Erscheinungsdatum: 8.7.2024 Redaktionsschluss: 3.6.2024 Sie erhalten fünfmal jährlich das KJR-Magazin K3. Gerne möchten wir Ihnen unser Magazin weiterhin zusenden. Gemäß der DSGVO informieren wir Sie, dass wir die Adressdaten ausschließlich für den Versand des K3 verwenden, es sei denn, Sie sind bei uns in weiteren Verteilern eingetragen (z.B. für Fachtagungen). Die Daten werden grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben. Sie können das K3-Magazin jederzeit abbestellen bzw. sich aus den Verteilern löschen lassen. Bitte senden Sie dazu eine E-Mail an k3@kjr-m.de Gefördert aus Mitteln der Landeshauptstadt München Hier geht’s zum als FlippingBook: 26 | 02 | 2024 Impressum Gendersensible Reisen Jugendreisen erfüllen in der Regel zwei Funktionen: Sie bilden ein Setting für Bildungsgelegenheiten und die Erweiterung des persönlichen Erfahrungshorizonts. Und die reisenden Kinder bzw. Jugendlichen sollen sich sicher, wertgeschätzt und ernstgenommen fühlen. Das spricht zwingend dafür, Planung und Durchführung einer Jugendreise auch unter einem queersensiblen Blickwinkel zu gestalten. So fließen positives Erleben von Vielfalt und Abbau von Vorurteilen symbiotisch ineinander. Der Deutsche Bundesjugendring, der Hessische Jugendring und das Jugendnetzwerk Lambda haben zu diesem Thema eine Handreichung erstellt, die unter dem Titel „FAQ queersensible Jugendreisen“ Fakten zur gemischtgeschlechtlichen Unterbringung auf Ferienfreizeiten zusammenträgt. Die Informationsbroschüre kann beim DBJR heruntergeladen werden: www.kjr-url.de/k3-qj. Die (außer-)schulische Aufklärung über den Zyklus ist oft unzureichend, was Unsicherheiten in Bezug auf die eigene Menstruation verstärkt. Menstruationsbeschwerden werden normalisiert und von Mediziner*innen häufig nicht ernst genommen. Bei der Berechnung von Sozialhilfeleistungen werden Kosten für Menstruationsprodukte nicht gesondert berücksichtigt. So können sich Menstruierende, die von Armut betroffen sind, oft keine ausreichenden Menstruationsprodukte leisten, was wiederum gesundheitliche Folgen haben kann.3 Als Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit ist es unsere Aufgabe, zur Entstigmatisierung der Menstruation und zur konsequenteren Berücksichtigung der Bedürfnisse junger Menstruierender beizutragen. Beispielsweise können wir unsere eigene Haltung zur Menstruation reflektieren und einen schambefreit(er)en Umgang mit der Periode vorleben. Wir können die Menstruation thematisieren – vor allem im beruflichen Kontext – und sie dabei bei ihrem Namen nennen. Wir können Kinder und Jugendliche aller Geschlechter über den Menstruationszyklus aufklären4. Wir können Menstruationsartikel, Mülleimer, Wärmflaschen und krampflösende Tees bereitstellen. Wir können Schmerzen und Menstruationsbeschwerden ernst nehmen. Wir können das Thema Menstruation in Arbeitskreisen und darüber hinaus auf kommunalpolitischer Ebene einbringen. Damit junge Menschen ihre Menstruation frei(er) und selbstbestimmt(er) erleben können, sind wir alle gefordert – egal ob wir selbst menstruieren oder nicht. Denn: Menstruation matters! VERENA BLUM, Jahrgang 1992 aus Memmingen, Studium Soziale Arbeit, freiberuflich in der Bildungsarbeit 1) Plan International Deutschland e.V. (2022): Menstruation im Fokus. Erfahrungen von Mädchen und Frauen in Deutschland und weltweit. Als PDF online verfügbar und als Lektüre empfehlenswert. 2) Einen spannenden, unterhaltsamen Überblick über die Kultur- und Medizingeschichte der Menstruation bietet das Buch „Periode ist politisch“ von Franka Frei. 3) Die beschriebenen Phänomene sind Erkenntnisse aus meiner Bachelorarbeit. 4) Für die konkrete pädagogische Arbeit bieten Ready for Red www.ready-for-red.at/start) oder Erdbeerwoche (www.erdbeerwoche.com), das Buch „Mut zum Blut“ von Chella Quint oder das Workshopkonzept von Ellas Welt (www.ellas-welt.org) interessante Anregungen. Wie wichtig sind für dich spezielle Angebote „nur“ für Mädchen*? » Gar nicht; es ist unnötig. Ich finde, jeder sollte immer kommen können, wann er will, weil wir sind ja alle untereinander befreundet. (Mädchen*, 14)

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