Schwerpunkt: KI und Jugendarbeit www.kjr-m.de ■ Ran an die Pompfen! ■ Ein Jahr 9-Punkte-Plan ■ Sing for your Rights! Das Magazin des Kreisjugendring München-Stadt 30. JAHRGANG | AUSGABE 1 | FEBRUAR 2024
| 01 | 2024 2 das war Inhalt 3 kurz & knapp / 23 Impressum / 24 zum Schluss das kommt Je nachdem, wie man KI übersetzt und interpretiert, gibt es das Phänomen schon viele Jahrzehnte oder eben erst nach dem Hype um ChatGPT. Künstliche Intelligenz kann man schon in jeder Suchmaschine entdecken. Andere definieren Künstliche Intelligenz als neuen Standard in der Welt der Pixel und Bytes. Und selbst bei der Bedeutung herrscht Uneinigkeit: KI – der nächste „heiße Scheiß“ oder bloße Reproduktionsmaschine für Stereotype oder doch nur laaangweilig. Dahinter stecken nicht nur Feinheiten einer Definition – diese Herangehensweise begründet auch Ängste oder eben die Lust auf die nächste technische Revolution. Ab Seite 16 Schwerpunkt: KI UND JUGENDARBEIT Fachtag BNE 5 Spaß und Kreativität statt erhobenem Zeigefinger Die LOK Arrival hat ihre Arbeit nach neun Jahren beendet 6 Aus und vorbei, endgültig LGBTQIA*-freundliche Kinder- und Jugendtreffs ausgezeichnet 7 31 mal „Offen für ALLE“ Kös˛k-Neustart in der Schillerstraße 38 7 HallÖchen Baustelle! 2023 wurde Jugger im KJR wiederbelebt 8 Ran an die Pompfen! Schecks im Wert von 17.000 Euro 9 Weihnachtsspenden für „Hilfe für Kids“ KJR Intern 10 Neue Gesichter, neue Ideen, neues Glück Nachrufe 11 Friedhelm Thermann und Olaf (Rolf) Poppinga Rückblick auf das erste Jahr 12 Der 9-Punkte-Plan im KJR (9PP) Osterferienprogramm von „Ferien Extra!“ 15 Nicht nur Ostereier im Korb 35 Jahre Kinderrechte 15 Sing for your Rights! Im Studio 4 produzieren Ingrid Zorn und Frauke Gnadl vom KJR-Referat ÖA Hörbeiträge, die den K3 ergänzen und begleiten. Unterstützt wird das Studio 4 von Wolfgang Haberl (Fachstelle MuT) und dem Café Netzwerk, das die Podcast-Ausstattung zur Verfügung stellt. In dieser Ausgabe: Plausch mit Chat-GPT über Risiken und Möglichkeiten von KI und ob Optimismus die richtige Herangehensweise ans Leben ist. www.kjr-m.de/k3-1-24
| 01 | 2024 3 kurz & knapp Weihnachtsfreude im Altenheim Vorverkauf läuft – Headliner bestätigt! StadtschülerInnenvertretung startet ins Jahr 2024 Am 5. Dezember 2023 startete die SSV mit rekordverdächtig vielen Delegierten der Münchner Schulen die StadtschülerInnen-Konferenz im Pädagogischen Institut. Wenig später ging es direkt zum Einführungsseminar nach Kochel, wo die Schwerpunkte fürs SSV-Jahr 2024 festgelegt wurden. Mental Health, Kulturelle Bildung und der Lehrplan werden im Fokus stehen. Zu Mental Health wurde passend zur dunklen Jahreszeit an 500 Münchner Tram- und Bushaltestellen die größte Öffentlichkeitskampagne ausgespielt, die die Münchner SchülerInnenvertretung je gesehen hat. Ende Dezember und Anfang Januar lautete die Botschaft: Schule kann echt belastend sein, und wer hier einmal nicht klarkommt, ist nicht allein. Der QR-Code auf den Plakaten führte direkt zu Münchner Beratungsangeboten wie jenen des Jugendinformationszentrums JIZ oder zum Zentralen Schulpsychologischen Dienst. Jetzt ist es raus: Headliner des diesjährigen OBEN OHNE Open Air der Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land ist „01099“! Damit präsentiert das Festival die vielleicht populärsten Newcomer der Stunde. Am 14. Februar – passend zum Vorverkaufsstart der OBEN-OHNE-Tickets – spielten sie vor knapp 6.000 Fans in der Zenith Kulturhalle. „01099“, benannt nach der Postleitzahl der Dresdner Neustadt, besteht aus den Jugendfreunden Gustav, Paul und Zachi. Auf den Festivalbühnen setzen sie ein Statement für Individualität, schwenken die Regenbogenfahne und begeistern ihr Publikum. Weitere bislang bestätigte Acts sind BIBIZA, Zimmer90, Esther Graf, Siovo, ELA und fiio. Die Tickets für das OBEN OHNE Open Air sind seit 14. Februar bei Vivenu und MünchenTicket erhältlich. Wer eine bis zum Festivalbeginn gültige Jugendleitercard (Juleica) hat, kann das Ticket bis zum 20. Juni kostenlos bekommen. Ausführlicher Beitrag unter www.kjr-url.de/k3-oo. Weitere Informationen unter www.oben-air.de Foto: Rafael Nabih 75 Jahre Evangelische Jugend München Die Evangelische Jugend München (EJM) feierte am 26. Januar 2024 bei ihrem Jahresempfang in der Jugendkirche ihr 75-jähriges Jubiläum. Gruß- und Dankesworte überbrachten Regionalbischof Thomas Prieto Peral, Landrat Christoph Göbel und Stadtrat Fabian Ewald. Die EJM bietet für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein breites Spektrum an Veranstaltungen, Gottesdiensten, Freizeiten, Aus- und Fortbildungen und vieles mehr: Neben den Zeltlagern und Konfi-Freizeiten gibt es beispielsweise Weiße-Rose-Workshops oder Kurse für Jugendleiter*innen. Weitere Arbeitsfelder der EJM sind die Werkstatt „FahrRad R18“, die Ausbildungsplätze für Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf bietet, und die Stelle „Freiwillige Soziale Dienste Südbayern“, die die FSJler und Bundesfreiwilligen koordiniert. Mehr unter www.ej-muenchen.de Zwei Tage vor Heiligabend haben Kinder und Jugendliche des Kinder- und Jugendtreffs „frei.raum“ in Trudering 170 liebevoll verpackte Päckchen mit selbstgebackenen Plätzchen samt handgeschriebenen Weihnachtskarten an die Bewohner*innen des Altenheims „Haus Phönix“ in Neuperlach überreicht. Zwei Wochen lang hatten die Jugendlichen eifrig gebacken und gebastelt und eine beeindruckende Vielfalt an Plätzchen und persönlichen Grußkarten kreiert. Frei.raum-Leiter Thao Pham ist stolz auf das Engagement der Jugendlichen: „Sie haben nicht nur Backen, sondern auch Empathie und Fürsorge gelernt.“
| 01 | 2024 4 kurz & knapp Internationale Wochen gegen Rassismus Bei den Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus von 11. bis 24. März ist der KJR mit mehreren Beiträgen dabei. Der Freizeittreff Freimann ist am 14. März beim Stadtteilfest „Freimann leuchtet für Menschenrechte“ auf dem Heidemarkt mit einer KI-Fotoausstellung präsent. Dabei werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Bilder zum Thema Menschen- und Kinderrechte gezeigt, die den „Digital Bias“ deutlich machen – also das Problem, dass KI oft Stereotype und Klischees bedient. Die Fachstelle Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft bietet einen Fach-Input zum Thema „Rassismus und Identität“ und auch das Demokratiemobil ist unterwegs. Die Fachstelle Demokratische Jugendbildung lädt zum Workshop „Die Rückkehr der Namen” ein und das Jugendinformationszentrum JIZ, die Oase Neuhausen und der KHJT Harthof sind dabei. Das gesamte Programm unter www.kjr-url.de/k3-iwgr Abenteuerreise fördert Sozialkompetenz bei Kindern Zur Stärkung der Sozialkompetenzen und des Gruppenzusammenhalts unternahmen 14 Kinder der Mittagsbetreuung des frei. Raum Trudering eine aufregende Abenteuerreise. Die Reise, die sowohl physische als auch geistige Herausforderungen beinhaltete, war konzipiert, um den Kindern wichtige Tipps in Teamarbeit, Kommunikation und Problemlösung zu vermitteln. Auf zwei entlegenen Inseln suchten die Kinder nach Schlüsseln für eine Schatztruhe, wobei sie verschiedene Aufgaben lösten, die vom pädagogischen Team kreativ gestaltet worden waren. Ein Beispiel für die Methoden, die der frei.raum anwendet, um wichtige soziale Fähigkeiten in einer Atmosphäre von Spaß und Abenteuer zu fördern. Kinder entdecken die Welt des Balletts 7. März: Praxistag im KJR München-Land und -Stadt Studierende der Sozialen Arbeit können am 7. März die Arbeit der Kreisjugendringe München-Land und -Stadt aus der Nähe kennenlernen. Beim Praxistag erkunden sie den Kinder- und Jugendtreff Zeugnerhof, die Jugendsozialarbeit am Gymnasium Ottobrunn, die Gebundene Ganztagsschule an der Grundschule Riemerling und den Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen. Der Tag im Rahmen der Praxistage der Hochschuljobbörse bietet den Teilnehmenden einen breit gefächerten Einblick in verschiedene Ausprägungen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, von der Schulsozialarbeit über die Ganztagsschule bis zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen an Franziska Fottner, f.fottner@kjr-ml.de Der Dreikönigstag 2024 wurde für neun Kinder und Jugendliche zu einem Tag voller Tanz und Wunder, dank dem Engagement von KJT frei.raum, Team Junge Kultur und Bayerischem Staatsballett. In den Proberäumen der Profis durften die Kinder nicht nur in die Geheimnisse der Techniken des Balletts eintauchen, sondern auch eine zauberhafte Choreografie aus „Cinderella“ erlernen. Umgeben von Publikum in Abendgarderobe erlebten sie bei der Aufführung in der Bayerischen Staatsoper, wie die Märchengeschichte auf der Bühne zum Leben erweckt wurde. So kann kulturelle Bildung eine bereichernde und unvergessliche Erfahrung sein!
5 das kommt | 01 | 2024 das war Fachtag BNE „Wie könnte man den Zusammenhang zwischen der neuen Bikini-Kollektion und dem Lieferkettengesetz in 60 Sekunden pantomimisch darstellen?“ Was sich vollkommen unmöglich anhört, war für die Teilnehmenden des Fachtags BNE am 16. November 2023 im Workshop „Improtheater“ nur eine von vielen Aufgaben. Und mit jeder neuen Herausforderung wuchs die Erkenntnis: einfach mal ausprobieren, Neues wagen und vor allem umdenken! Denn das ist nötig, wenn man junge Menschen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit für nachhaltige Themen und Lebensstile begeistern möchte, auch wenn dieses Thema in deren Familien nicht zu den Alltagsthemen gehört. Der Fachtag wird seit Jahren in Kooperation von Ökoprojekt Mobilspiel und KJR organisiert und durchgeführt. Mitarbeitende des KJR tauschten sich mit Interessierten aus ganz Bayern aus, die es trotz Bahnstreik ins EineWeltHaus geschafft hatten, und kreierten einen Tag voller Inspiration und guter Laune. Spaß und Kreativität statt erhobenem Zeigefinger war die Herangehensweise des Tages. Nach einem bewegenden Grußwort von Katharina Mayer und Alex Rix aus dem KJR-Vorstand wurden drei verschiedene Workshops angeboten: Beim Theaterpädagogen Philipp Boss wurden im Improtheater-Workshop mit etwas Mut und Spontanität Erzähl- und Assoziationsübungen ausprobiert. Im Workshop „Bildende Kunst“ bot Karin Bergdolt als Kunstvermittlerin den Teilnehmenden an, neue Methoden auszuprobieren um mit den Werkzeugen der Kunst eine Meinung kreativ zu äußern. Mit Wolfgang Haberl von der KJR-Fachstelle Medien und Technologie (MuT) war ein spannender Austausch über niederschwellige Projekte zum Thema Natur, Umwelt und Technik möglich. Citizen-Science-Projekte wurden dabei ebenso unter die Lupe genommen wie die generelle Frage, wie Digitalität und Nachhaltigkeit überhaupt sinnvoll verknüpft werden können, um der Lebensrealität von jungen Menschen gerecht zu werden. Der Nachmittag startete nach einem leckeren Mittagessen vom Unverpackt-Laden in Unterföhring mit einer kurzen Präsentation aus den Workshops am Vormittag. So konnten alle einen Einblick bekommen, welche Gedanken und Methoden in den anderen Workshops prägend waren. Anschließend folgte eine Ideen-Börse: Fünf verschiedene Projekte hatten kleine Stände aufgebaut und konnten von den Teilnehmenden im offenen „Speed-Dating-Verfahren“ besucht werden. Dabei konnte man sich Input holen von den Best-Practice-Beispielen vom Klimapuzzle, dem Baumspaziergang vom Spielhaus Sophienstraße, den Stoffgeschichten der Feierwerk Südpolstation sowie den Clean-up-Konzepten von rehab republic und dem Klimaatelier von Ökoprojekt Mobilspiel im Rahmen von Kunst&Krempel. Die Projekte wurden vorgestellt und die Verantwortlichen standen natürlich Rede und Antwort für Fragen oder eine kurze Diskussion. Spaß und Kreativität statt erhobenem Zeigefinger Gute Stimmung im EineWeltHaus: 47 Menschen tauschten sich beim Fachtag BNE über Methoden und Ideen aus, wie man Kinder und Jugendliche zu einem nachhaltigen Leben motivieren kann… Teils ganz leise, aber nicht weniger begeistert – die Teilnehmenden im Workshop Bildende Kunst: Wie gut es tut, mal wieder etwas mit den Händen zu machen! Gelungene Verknüpfung von Digitalität und Nachhaltigkeit: Der Actionbound zum Thema Bäume Fotos: Julia Traxel Das große Angebot an Ideen, wie man Zuversicht wecken kann, und Methoden, wie man partizipative Kommunikation umsetzen kann, führte dazu, dass man bereichert nach Hause ging, mit der Gewissheit, nicht alleine zu sein. „Es ist so toll zu sehen, was schon alles Gutes stattfindet, das macht echt Mut, Neues auszuprobieren…!“, fasste eine Teilnehmerin den Tag zusammen. Julia Traxel, Fachstelle BNE und Nachhaltigkeit, KJR
6 das kommt | 01 | 2024 das war Die LOK Arrival hat ihre Arbeit nach neun Jahren beendet 2013 brach die Familie von Ali aus Afghanistan auf. Mehr als ein Jahr dauerte ihre Flucht über die Türkei, Griechenland, Nordmazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich nach Deutschland. Die letzten zwei Monate war er, als ältester Sohn, neunjährig, getrennt von seiner Familie unterwegs. Erst in der Münchner Bayernkaserne sah er seine Eltern und Geschwister wieder – sie waren 2014 die ersten Geflüchteten hier. Und heute sind sie die letzten. Etwa zu der Zeit, als Ali hier ankommt, beginnt auch die LOK Arrival mit ihrer Arbeit. Eine Freizeitstätte für geflüchtete Kinder und Jugendliche, direkt auf dem Gelände einer Geflüchtetenunterkunft, das war deutschlandweit einmalig und ist es bis heute. Die Kids rennen dem Team die Türen ein, hier gibt es, was nach Unterkunft, Verpflegung und medizinischer Versorgung am wichtigsten ist: Spiel, Spaß, Entspannung, Gleichaltrige aus aller Welt und mehr Platz als in den engen Unterkünften. In der „Halle 2“ locken Kicker, Billard, Tischtennis und Soccerplatz, hier gibt es Deutschkurse zusammen mit dem Goethe-Institut, es gibt Konzerte, Sporttage und Feiern, zum Zuckerfest 2016 kommen fast 1000 Gäste und übers Jahr 30.000 Kinder und Jugendliche. 2017 sollte Schluss sein, doch der Bedarf ist einfach zu groß, die Stadt verlängert bis 2018, dann bis 2021, dann nochmals bis 2023. Eigentlich sollten längst keine Familien mehr hier in der Bayernkaserne sein, die meisten haben inzwischen tatsächlich eine andere Bleibe gefunden. Doch längst nicht alle, Ali und seine Familie sind ein Beispiel von vielen. Am letzten Novembertag hatte das Arrival-Team um Leiterin Mira Walter zum Flohmarkt geladen, die Kinder konnten sich die verbliebenen Spielsachen der LOK Arrival kaufen, „mit Konfetti als Zahlungsmittel“, wie Walter erzählt. Jetzt, einen Tag später, begrüßt sie zwei Dutzend Gäste zum offiziellen Abschied. Denn die Stadt hat entschieden: Ende des Jahres ist endgültig Schluss. Mit Julia Schmitt-Thiel, Lars Mentrup, Lena Odell und Marion Lüttig sind fünf Prozent des Stadtrats dabei, auch Patric Wolf, der Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses nimmt Abschied. Lena Odell erinnert an die unglaubliche Aufbruchsstimmung, die sich in München und auch hier gezeigt hat. „Was waren wir stolz 2014, 2015 über unsere Vorbildrolle! Wir konnten zeigen, ‚best practice‘ können wir!“ Und sie bringt die Emotionen von damals zurück in den Raum, als sie schwärmt von den „Bildern aus München, die um die Welt gegangen sind!“ Sie dankt dem Team und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft, „die geht ja weiter, wenn auch an anderen Orten.“ Denn die vier Pädagoginnen und Pädagogen bleiben beim KJR und werden in anderen Freizeitstätten eingesetzt. Alexander Rix, noch ganz frisch im KJR-Vorstand, merkt sarkastisch an, dass er sich für seine erste Rede als Vorstandsmitglied keine Trauerrede vorgestellt hatte. Er stimmt lieber feierliche Töne an, „was Ihr hier geleistet habt, ist vielmehr zum Jubeln, besonders auch eure Beharrlichkeit“, lobt er das Team. „Ich melde mich schon mal an, falls es eine Wiedereröffnung gibt“, sagt er, Stadträtin Odell setzte spontan ein „ich auch!“ nach. Tatsächlich hatte der Bezirksausschuss gefordert, die reiche Erfahrung und das gut vernetzte Team gleich für die ohnehin geplante Freizeitstätte einzusetzen. Denn wo die Bayernkaserne stand, entsteht in den nächsten Jahren der neue Stadtteil Neufreimann, die ersten Familien ziehen schon 2024 ein. Doch noch während der Feier unter dem Motto „Jetzt ist erst mal Schluss“ sickert durch: Das Jugendamt sieht keinen Bedarf, es wird keine Wiedereröffnung geben. Ob es eine Dokumentation der Arbeit in der LOK Arrival gibt, fragt Julia Schmitt-Thiel, die auch Leiterin des Kulturzentrums Mohr-Villa ist. „Das Projekt ist so einmalig, das wollen wir festhalten, es sollte ins Stadtarchiv und in die Stadtgeschichte eingehen“, sagt sie. Auf Zuruf verständigt sie sich mit ihren Stadtrats-Kolleg*innen und dem BA-Vorsitzenden Wolf, sich um Zuschüsse für eine Dokumentation zu bemühen. Mira Walter ist vom Zuspruch bewegt, „ich dachte nicht, dass ich so gerührt bin“, und zeigt schnell einen Film mit Impressionen aus neun Jahren Arbeit. Die Bilder sind mit dem Song „Eine Welt, eine Heimat“ von Adel Tawil unterlegt, er singt „da ist eine Tür, die aus der Hölle führt, hinter dieser Tür liegt ein Weg aus Stein und dieser Weg bringt dich zum Paradies.“ Für Ali, heute 20 Jahre alt, war der Weg von Afghanistan hierher lang und steinig. Aber er hat das Paradies gefunden. Er erzählt von Ausflügen in die Therme Erding und zum Wandern, schwärmt, dass auch die, die aus der Bayernkaserne weggezogen waren „immer trotzdem wiederkommen durften“, er lächelt und strahlt das Team an und wendet sich an die, die am längsten dabei und zuletzt auch die Verantwortliche war: „Mira war immer für uns da. Sie ist die tollste Betreuerin, die es gibt!“ Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Aus und vorbei, endgültig Sentimental ja, Trauer nein: Zur Auflösung der LOK Arrival danken Stadträte und Stadträtinnen dem Team und dem KJR für neun Jahre Pionierarbeit. Doch am bewegendsten spricht Ali aus Afghanistan Sagten Danke und Auf Wiedersehen: Patric Wolf (BA-Vorsitzender), Lars Mentrup (Stadtrat) Alexander Rix (KJR-Vorstand), Caroline Rapp (Geschäftsführerin Trägerschaften, KJR), LOK-Arrival-Leiterin Mira Walter, die Stadträtinnen Lena Odell, Julia Schmitt-Thiel und Marion Lüttig und Martin Weszycki (Abteilungsleiter OKJA N/O, KJR; v.l.n.r.) Der 20-jährige Ali schwärmt von der Zeit in der LOK Arrival
7 das kommt | 01 | 2024 das war LGBTQIA*-freundliche Kinder- und Jugendtreffs ausgezeichnet Stadträtin Marion Lüttig vergab die Urkunden im Feierwerk TRAFIXX an elf Kinder- und Jugendtreffs. Erstmals ausgezeichnet wurde der Mädchen*treff Blumenau. Das Zertifikat „Offen für ALLE zeigt, dass hier die Lebenssituation und die Bedürfnisse von LGBTQIA*1-Jugendlichen besonders berücksichtigt werden und dass die Räume, Angebote und pädagogischen Maßnahmen bewusst auch für die Gruppe der jungen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Queeren, Agender, Transgender und Inter-Personen offenstehen. Die Auszeichnung wird stets nur für vier Jahre verliehen. Folgende bereits in den letzten Jahren ausgezeichneten zehn Freizeitstätten hatten sich erfolgreich qualifiziert und dürfen auch weiterhin das Siegel „Offen für ALLE“ tragen: Jugendinformationszentrum (JIZ), Freizeittreff Freimann, Intermezzo, Das Laimer, Kinder- und Jugendtreff Mooskito, Oase Neuhausen, Kinder- und Jugendtreff Schäferwiese, Café Netzwerk, Feierwerk TRAFIXX, Kinder- und Jugendtreff 2Club. Seit 2015 wurden damit bereits 31 Einrichtungen der Offenen Kinder- und 31 mal „Offen für ALLE“ Am 21. November konnte das Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“ wieder das Siegel „Offen für ALLE“ verleihen Stadträtin Marion Lüttig (vorne Mitte) hat im Namen der Stadt elf LGBTQIA*-freundliche Einrichtungen für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet. Jugendarbeit ausgezeichnet. Das Siegel „Offen für ALLE“ macht das nach außen und innen sichtbar. Einen ausführlicheren Bericht gibt es unter www.kjr-url.de/k3-ofa Bernhard Rutzmoser, Beauftragter für Jungen*, junge Männer* und LGBTQIA*, KJR Kös˛k-Neustart in der Schillerstraße 38 Kurz vor dem Umzug erreichte uns eine sehr schöne Nachricht: Per Stadtratsbeschluss Ende Oktober 2023 und dank der dauerhaften Mietkostenübernahme des Jugendkulturwerks München und des Sozialreferats der LH München ist das Kös˛k nun kein Zwischennutzungsprojekt der Färberei mehr, sondern eine verstetigte Einrichtung des Kreisjugendring München-Stadt! Doch ganz ist das Kös˛k den Interimsstatus noch nicht los. Der gesamte Gebäudekomplex wird saniert und umgebaut, so auch das neue Kös˛k im Erdgeschoss des Vordergebäudes. Der Zeitplan dafür steht noch nicht fest, eine HallÖchen Baustelle! 8. November 2023, ein voll beladener LKW rangiert rückwärts in die Einfahrt zum Innenhof der Schillerstraße 38 – ganz langsam und vorsichtig, denn nach oben hin zur Decke ist nur wenig Platz. Endlich ist es so weit, das Kös˛k bezieht sein neues Zuhause! alle Interessierten waren zu den ersten beiden „HallÖchen“ eingeladen, weitere werden folgen. In den nächsten Monaten ist also Spontaneität und Improvisation gefragt – wir freuen uns drauf! Das Kös˛k-Team richtet sich ein 1) LGBTQIA*: Lesbian, Gay, Bisexual, Trans*, Queer, Inter*, Asexual/Agender Programmplanung ist deshalb nicht möglich. Aber ein abgespecktes Programm und spontane Aktionen gab es in den ersten Wochen und wird es auch weiterhin und trotz Baustelle geben. Montags z.B. trifft sich das Community Music Orchester zum offenen gemeinsamen Musizieren, dienstags probt der Kös˛k-Chor (bei beiden ist der Einstieg jederzeit möglich), das städtisch organisierte Programm „Gegen das Vergessen“ war mit einem Künstlergespräch zu Gast und die Nachbarschaft und
8 das kommt | 01 | 2024 das war 2023 wurde Jugger im KJR wiederbelebt Vier „Jugger Jams“ veranstaltete der KJR, bis die Einschränkungen der Pandemie den kreativen Sport einschlafen ließen. Doch 2023 griffen die Jugendlichen wieder zu den Pompfen, trainierten in mehreren Einrichtungen und trafen sich am 1. Juli zur 5. KJR-„Jugger Jam“. Pompfen? Selbst gebastelt! Doch was ist Jugger eigentlich? Es handelt sich um einen Trendsport, der seit Beginn der 2000er hauptsächlich in Deutschland betrieben wird und bei dem Elemente des Fechtens mit Teamsport verbunden werden. Fünf Spieler*innen pro Team stehen sich gegenüber, mit dem Ziel einen kleinen Ball, genannt Jugg, in ein kleines Tor, genannt Mal, zu tragen. Doch dieser Jugg darf nur von einem*r Spieler*in, genannt Läufer*in, getragen werden. Alle anderen sind sogenannte Pompfer*innen, ausgestattet mit schaumstoffgepolsterten Schlägern, mit denen sie gegeneinander fechten. Ihre Mission ist es, einen Weg zum gegnerischen Mal zu sichern, damit der*die Läufer*in einen Punkt erzielen kann. Das Spiel wird von einem Trommeltakt begleitet, wer von einer Pompfe getroffen wurde, scheidet für fünf Trommelschläge aus. Dabei kommt es aufgrund des leichten Gewichts der Pompfen überwiegend auf Schnelligkeit und Geschick an, wer zu viel Kraft verwendet, steht sich damit meist selbst im Weg. Jugger schläft nicht! Dieser rasante Action-Sport wurde in mehreren Einrichtungen wieder verstärkt trainiert, im Laimer Jugendzentrum hat sich ein Team gefunden, das sich jede Woche zum Training trifft. Ebenso wurde unter anderem in der LOK Freimann, der Aubinger Tenne und dem Cafe Netzwerk fleißig gejuggert. Doch bevor es mit dem Training losgehen konnte, mussten erst einmal Pompfen her. Auch hier waren die Jugendlichen fleißig. In mehreren Workshops und Bastel-Sessions wurden die Sportgeräte selbst hergestellt. Mit GFK-Rohren, Rohrisolierung und Unmengen an Klebeband bewaffnet, produzierten und verzierten die Jugendlichen Ran an die Pompfen! Vor den Lockdowns der letzten Jahre wurde in mehreren KJR-Einrichtung fleißig gepompft und gejuggert … mehrere Sets Pompfen, teilweise auch häuserübergreifend wie im gemeinsamen Workshop von Aubinger Tenne und Laimer Jugendzentrum. Und so gipfelten die Arbeit und das Training im Sommer in der 5. KJR-„Jugger Jam“. Auf dem Außengelände des Käthe-Kollwitz-Gymnasium juggerten bei perfektem Wetter 27 Jugendliche, davon zehn Mädchen, aus der LOK Arrival und dem Laimer Jugendzentrum. Nach einem gemeinsamen Aufwärmprogramm wurde eine Partie „LOK vs. Laimer“ gespielt, bevor es mit einem Bändchenturnier über vier Runden weiterging. Krönender Abschluss war die Siegerehrung, nach der alle 1. und 2. Plätze gemeinsam ein Team der anwesenden Pädagog*innen herausforderten. Auch im Herbst und Winter schläft Jugger zumindest im Laimer Jugendzentrum nicht. In der Halle der nahegelegenen Fürstenrieder Schule bereiten sich die Jugendlichen mit ihrem wöchentlichen Training auf die nächste Jugger Jam vor. Dabei freuen sie sich immer über Besuch von anderen Einrichtungen. Bei Interesse einfach Kontakt aufnehmen: c.langley@kjr-m.de. Colin Langley, Das Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz, KJR Endlich wieder Jugger! Ihre Sportgeräte – die Pompfen – haben die Jugendlichen in Workshops und Bastel-Sessions selbst hergestellt Bei Jugger kommt es auf Schnelligkeit und Geschick an
9 das kommt | 01 | 2024 das war Schecks im Wert von 17.000 Euro (v.l.n.r.) J. Zimpelmann, E. Gümüs˛, C. Driehaus, S. Gutzeit (Vorstand KJR), P. Agustsson, F. Gnadl (Hilfe für Kids) Dem Unternehmen gominga eServices GmbH war es ein Anliegen, anstatt Weihnachtsgeschenke für Kunden zu kaufen, lieber eine Spende an eine soziale Organisation auf den Weg zu bringen. Entschieden haben sie sich für „Hilfe für Kids“ und so freuen wir uns über 2.500 Euro. Weihnachtsspenden für „Hilfe für Kids“ Wir freuen uns, dass viele Unternehmen Weihnachten zum Anlass genommen haben, das Projekt „Hilfe für Kids“ finanziell zu unterstützen. Für einige Spenden gab es offizielle Scheckübergaben mit schönen Begegnungen Team Proxora mit Jan Tchinitchian (4. von rechts), und Frauke Gnadl, Projektleitung „Hilfe für Kids“ Jan Tchinitchian, Geschäftsführer der Proxora GmbH, hat sein Team wie auch schon in den letzten Jahren gebeten, zu Weihnachten eine Spende an Hilfe für Kid sauf den Weg zu bringen. Es kamen beachtliche 2.475 Euro dabei zusammen, die vom Unternehmen um 5.025 Euro vervielfacht wurden. Wir freuen uns sehr über die großartige Gesamtspende von 7.500 Euro. Mark-Community und Frauke Gnadl, Projektleitung Hilfe für Kids Am 12.12.2023 lud das MARK München die ganze MARK-Community (= Mieter der Büroflächen) zu einem Weihnachtsumtrunk in die Lobby ein – eine gute Gelegenheit, in gemütlicher Atmosphäre zusammenzukommen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Dank der Spendenbereitschaft der Community und einer kleinen Verlosung kam eine Spende in Höhe von 1.000 Euro zusammen. Herzlichen Dank! Die Scheckübergabe fand am 24. Januar statt. (v.l.n.r.) F. Gnadl (Hilfe für Kids), M. Kleemann (KJR-Vorstand), A. Schumann und B. Draack Ein herzliches Dankeschön an Anabel Schumann und Bennet Draack vom Unternehmen QBS Software GmbH, die uns am 14. Dezember noch mit einem Spendenscheck besuchten. Wir freuen uns über die Unterstützung. (v.l.n.r.) W. Haberl (Fachstelle MuT, KJR), K. Köbelin und U. Schmidt (Trend Micro), M. Kleemann (KJR-Vorstand), F. Gnadl (Hilfe für Kids) Kristin Köbelin vom Unternehmen Trend Micro ist begeisterte Läuferin und konnte viele Kolleg*innen motivieren, mit ihr beim München Marathon 2023 für den guten Zweck zu starten. Jeder Kilometer brachte 10 Euro und – schwups – freuen wir uns über die großartige Spende von 4.860 Euro. Das Geld soll wunschgemäß für medienpädagogische Angebote verwendet werden. (v.l.n.r.) R. Weidemann, S. Trapp, M. Kleemann, F. Gnadl Rico Weidemann und Sara Trapp von der Quirin Privatbank, Niederlassung München, überreichten am 30. November einen Spendenscheck über 1.000 Euro an Michaela Kleemann, KJR-Vorstandsmitglied, und Frauke Gnadl (Hilfe für Kids). Herzlichen Dank, wir freuen uns!
KJR INTERN | 01 | 2024 10 Bei der Begrüßungsveranstaltung am 23. November 2023 konnte der KJR wieder 47 neue Mitarbeitende willkommen heißen. Sie hatten hier die Gelegenheit, den KJR mit seinem breiten und vielfältigen Angebot kennenzulernen, Fragen zu stellen und sich mit Kolleg*innen auszutauschen. Herzlich willkommen, einen erfolgreichen Start und viel Freude bei der Arbeit im KJR! Neue Gesichter, neue Ideen, neues Glück Praktikant*innen-Veranstaltung Am 30. Januar wurde die Auszubildende Donjeta in der KJR-Geschäftsstelle verabschiedet. Zweieinhalb Jahre absolvierte sie die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und organisierte unter anderem das Teambuilding der Azubis oder die Weihnachtsfeier der Geschäftsstelle. Bei der Verabschiedung waren zahlreiche Mitarbeiter*innen erschienen, um ihr „Viel Erfolg“ für den Start ins Berufsleben zu wünschen. Besonders schön war die Rede der Azubis, welche die besten Momente mit ihr aufgegriffen hat – von den Marshmallows am Lagerfeuer nach der Weihnachtsfeier bis zu ihrer Ausdauer am Schokobrunnen beim KJR-Herbstfest! Ein Mehr an Kindertageseinrichtungen führt zu mehr Arbeit! In Kürze eröffnet im Neubau des aqu@riums in Pasing ein zweigruppiger Hort und im September übernimmt der KJR das Haus für Kinder am Hans-ClarinWeg. Künftig teilen sich deshalb zwei Abteilungsleiterinnen die vielfältigen Aufgaben. Neben Petra Kutzner, die die Abteilung KitaE seit 2013 leitet, kommt die ehemalige Abteilungsleiterin OKJA N/W, Birgit Stieler dazu. Sie übernahm zum 1. Januar die neu geschaffene Abteilung KoGa/KitaE. Damit wechselt die Steuerung der Kooperativen Ganztagsbildung an der Gustl-Bayrhammer-Straße zu einer Abteilungsleitung. Die Einrichtung, die anfänglich Projektstatus hatte und bei der Geschäftsführung Trägerschaften angesiedelt war, ist seit Juli 2022 ganz offiziell im Regelbetrieb und kein Projekt mehr. Außerdem entlastet Birgit Stieler Petra Kutzner indem sie drei ihrer Einrichtungen übernimmt und sich um die Übernahme vom Haus für Kinder am Hans-Clarin-Weg kümmert. So wird insgesamt mehr Zeit für fachliche Herausforderungen zur Verfügung stehen. Als Nachfolger für die vakante Stelle der Abteilungsleitung OKJA N/W konnte der KJR Georg Staudacher gewinnen. Der Diplom-Pädagoge kommt von Spielratz e.V., wo er zuletzt Geschäftsführer war. Neue Abteilungsleitungen im KJR Erfolgreicher Start ins Berufsleben Birgit Stieler Georg Staudacher Mitte Dezember waren die aktuellen Hochschul-Praktikant*innen in die KJR-Geschäftsstelle eingeladen. Der Tag startete mit einem leckeren Frühstück und einer Vorstellungsrunde. Nach einer kurzen Präsentation über den KJR wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen aufgeteilt und durften im Rahmen eines Action Bounds die unterschiedlichen Referate und Bereiche der Geschäftsstelle kennenlernen. Im Anschluss fuhr die eine Gruppe ins Laimer und die andere in die Oase Neuhausen, um ihren Action Bound weiterzuführen. Sie besichtigten die Einrichtung und lernten deren Schwerpunkte kennen. Der Tag endete im Musischen Zentrum, wo die Teilnehmer*innen nach einem gemeinsamen Pizzaessen die Erkenntnisse und Erlebnisse ihres Tages den anderen präsentieren konnten. Die Stimmung über den ganzen Tag war geprägt von Interesse und Sympathie, so dass sich die Praktikant*innen entschieden, eine „WhatsApp-Gruppe“ zu gründen, um sich über Projekte auszutauschen und ggf. beieinander zu hospitieren.
11 das kommt | 01 | 2024 das war Schon gehört? Nachrufe Friedhelm Thermann: Ein großer Geschichtenerzähler ist gegangen hensweise, aber auch seine Konsensfähigkeit zeichneten ihn als Mitarbeiter des KJR aus. Stets streitbar und zielgerichtet setzte er sich für übergeordnete Perspektiven von Jugendarbeit ein. Mit der Gründung des Tchaka vor über 25 Jahren hat er einen großen beruflichen Traum realisieren können. Für seine wertvolle Aufbauarbeit danken wir ihm von ganzen Herzen, denn dieser Traum lebt in seinem Sinne weiter und entlässt immer wieder glückliche, inspirierte und mutige Kinder und Jugendliche in die Welt. Daher sagen wir zum Abschied „Tchaka, Olaf!“ Die Urnenbeisetzung findet am Donnerstag, 7. März, 9 Uhr auf dem Friedhof in Obermenzing (Bergsonstr. 32) statt. Hörbeiträge aus dem Studio 4 Im 4. OG der Geschäftsstelle gibt es seit Januar 2023 das Studio 4. Hier produzieren Ingrid Zorn und Frauke Gnadl vom Referat ÖA für jede Ausgabe des K3 Hörbeiträge, die das Magazin ergänzen und begleiten. Den einen oder anderen Beitrag nicht mitgekriegt? Hörbeiträge – noch nie davon gehört? Kein Problem, nachstehend eine Übersicht mit den entsprechenden Links: ▲ K3 1/2023: Sylvia Holhut, Fachstelle Demokratische Jugendbildung, hält Rückschau auf ihr Berufsleben und lässt uns an den Plänen für ihren Ruhestand teilhaben. www.kjr-url.de/k3-1-23-sh ▲ K3 2/2023: Tom Droste, Leiter RIVA NORD, gibt einen Einblick ins Systemische Konsensieren. www.kjr-url.de/k3-sk Julia Traxel, KJR-Beauftragte für Nachhaltigkeit, erzählt, mit welcher Begeisterung Nachhaltigkeit auch in ihrer Familie gelebt wird, warum Olching eigentlich München ist und dass immer alles mit kleinen Schritten beginnt, Hauptsache, man macht was. www.kjr-url.de/k3-jt ▲ K3 3/2023: Von der KJR-Referentin für Personalgewinnung Carolin Redl erfahren wir, was sie bereits alles in die Wege geleitet hat, um neue Mitarbeitende für den KJR zu gewinnen, und warum sie bei Wind und Wetter, ob mit oder ohne Lust, abends an der Floßlände anzutreffen ist. www.kjr-url.de/k3-cr ▲ K3 4/2023: Interview mit Edit Nemeth, Leitung The Tent, über die Anfänge, die Veränderungen, Herausforderungen und die wohl meistgestellte Frage „Was macht ihr eigentlich im Winter“. www.kjr-url.de/k3-tent ▲ K3 5/2023: Wir fragten Birgit Stieler, KJR-Abteilungsleiterin, und Florian Lachner, päd. Mitarbeiter beim KJR, ob OKJA ein Auslaufmodell ist? Wie passiert Meinungsbildung bei Jugendlichen? Und ein bisschen ging es auch um Sex. www.kjr-url.de/k3-okja ▲ K3 1/2024: Plausch mit Chat-GPT oder auch Chatty, wie wir ihn inzwischen liebevoll nennen, über Risiken und Möglichkeiten von KI und ob Optimismus die richtige Herangehensweise ans Leben ist. Zudem hat er uns alle diesjährigen K3-Schwerpunktthemen kurz und knapp erklärt. www.kjr-url.de/k3-ki www.kjr-m.de/studio4 Unser ehemaliger Kollege Friedhelm Thermann ist am 19. Januar völlig unerwartet im Alter von 63 Jahren verstorben. Friedhelm hat 1985 im SBZ Fideliopark angefangen, zunächst als Berufspraktikant, später als Mitarbeiter, als Teamsprecher und als Leiter. 2005 wechselte er mit einer halben Stelle auf die Springerstelle der damaligen Abteilung Kinder und nutzte dann intensiv die Möglichkeit, verschiedene Arbeitsfelder und Einrichtungen kennenzulernen. Unter anderem arbeitete er im Kindertreff Bogenhausen und im Kinderhaus Wolkerweg. Zum Schluss war er als gruppenübergreifende Fachkraft bei den Nordstern KIDDIES aktiv. Am 1. Mai 2022 verabschiedete sich Friedhelm in den Ruhestand. Legendär ist seine Gabe, Geschichten zu erzählen. Ob bei Festen, bei Übernachtungsaktionen oder später bei der Literaturzeit in der Kita, die Kinder haben seine Erzählkunst geliebt. Die Beisetzung erfolgt in einem Familiengrab in seiner Heimat am Kaiserstuhl. Die Trauerfeier in München fand vor dem Erscheinungstermin dieser Ausgabe statt. Gute Reise, Olaf, und immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel In Polynesien steht „Tchaka“ für „Aufbruch“, „Inspiration“ und „Mut“. Olaf (Rolf) Poppinga hatte sich ganz bewusst bei der Gründung des Erlebnispädagogischen Zentrums des KJR für diesen Namen entschieden. Wichtig war ihm die konstruktive Dynamik des Begriffs. Als Jugendarbeiter glaubte er fest daran, dass junge Menschen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können. So organisierte er mit den Besucher*innen des Pasinger Jugendzentrums Fahrten zu den pazifistischen und antimilitaristischen Ostermärschen nach Bonn. Mit erlebnispädagogischen Fahrten im In- und Ausland mit dem Schwerpunkt Natur- und Umwelterfahrungen auf dem Wasser förderte er die Persönlichkeitsbildung und den Zusammenhalt der Gruppe. Leidenschaftlich und empathisch setzte er sich damit für eine friedliche und solidarische Welt ein. Im Großen wie im Kleinen. Beim Demonstrieren wie am Lagerfeuer. Dabei war Olaf kein klassisch ausgebildeter Pädagoge, sondern ein auf dem zweiten Bildungsweg pädagogisch qualifizierter Handwerker, der in der Offenen Jugendarbeit auch eine politische Aufgabe sah. So war es neben seiner pädagogischen Tätigkeit für ihn selbstverständlich, dass er sich in der kommunistischen Betriebsgruppe des KJR engagierte. Seine direkte Herange-
12 das war | 01 | 2024 auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTRAL Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTR auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANE auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMA Am 1. Januar 2023 ist der 9-Punkte-Plan im KJR gestartet. Das Ziel ist, in spätestens zehn Jahren klimafreundlich zu arbeiten. Das erste Jahr ist um und wir haben nachgefragt: Hat sich schon etwas in deinem Arbeitsalltag geändert – und was? Claudia Caspari, Geschäftsführerin: Der 9-Punkte-Plan ist auch in der Geschäftsstelle in vielfältiger Form präsent. Alle Teams arbeiten – oft sehr kreativ – an der Umsetzung in ihren jeweiligen Bereichen. Im Büro Geschäftsführung haben uns z.B. mit dem Thema Ernährung beschäftigt. Dies bezieht sich etwa auf die Verpflegung der Vorstandssitzungen und auf Klausuren. Außerdem sammeln wir im Vorzimmer auf Initiative des Teams Organisation Briefmarken für die Abgabe an eine Werkstatt für Menschen mit Einschränkungen und regelmäßig steht nun im Erdeschoß eine Box zum Sammeln von Lebensmitteln, die gespendet werden – viele kleine Beiträge auf unserem gemeinsamen Weg zur Klimagerechtigkeit. Armin Schroth, Abteilungsleitung, Offene Kinder- und Jugendarbeit regional Süd: Der 9-Punkte-Plan wurde im Zuge seiner Einführung unter den Einrichtungsleitungen der OKJA kritisch diskutiert, obwohl er auf einer jahrelangen Arbeit im Bereich BNE aufbaute. In der praktischen Umsetzung kommt es immer wieder zu Interessenskonflikten zwischen der Zielgruppe und dem Nachhaltigkeitsanspruch der Pädagog*innen – dennoch werden Erfolge und Fortschritte erzielt. Seit 2023 wählt jede Einrichtung ein Thema aus dem 9-Punkte-Plan zur Klimaneutralität. Viele wählten ein Ziel, welches sie in ähnlicher Form bereits in der Vergangenheit umgesetzt hatten. Im Bereich der Geschäftsstelle ist meine Wahrnehmung, dass inzwischen mehr Kolleg*innen mit dem Fahrrad in die Arbeit kommen, wenn die Witterungsverhältnisse entsprechend sind. Durch hybride und Video-Konferenzen sowie durch deutlich mehr Mobilarbeit werden Fahrtwege und Fahrtzeiten eingespart. Irina Buss, Verwaltungskraft: Seit Anfang 2023 arbeiten wir mit dem „BITE“-Bewerbungsmanagement-Tool, das uns ermöglicht, die Bewerbungsverfahren komplett papierlos durchzuführen. Sowohl Bewerbungsunterlagen als auch Beurteilungen werden nur noch digital gesichtet und erstellt. Früher wurden diese mehrfach ausgedruckt und anschließend vernichtet. Es gibt noch weitere Änderungen in den Arbeitsabläufen, mit denen wir die Digitalisierung im Personalmanagement vorantreiben, z.B. die Online-Learning-Plattform, die wir für die Schulung Kinderschutz einsetzen. Wir sind sicher noch nicht fertig mit dem Thema, aber ich sehe schon viele tolle Veränderungen, die gut und praktikabel sind. Claudia Seidel, Leiterin des Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl: Nach einer Reflexion unseres Vorgehens bei Beschaffungen für das Rumfordschlössl stellten wir fest, dass wir in vielen Bereichen, z.B. bei Lebensmitteln oder Büromaterial, schon sehr gut sind und nicht mehr viele anpassen müssen. Geändert hat sich vor allem die Grundhaltung, zunächst immer zu prüfen, ob Dinge auch gebraucht zu bekommen und einzusetzen sind. Ebay und auch das Schwarze Brett im KJR-Intranet haben uns hier gute Dienste geleistet. Lilien Capune, Auszubildende Marketingkommunikation: Unser Team wählte das Thema Mobilität. Da die meisten aus unserem Team eh mit dem Fahrrad oder öffentlich zur Arbeit kommen, hat sich für uns in dieser Hinsicht kaum etwas geändert. Jana Burg, Pädagogische Mitarbeiterin in der Kooperativen Ganztagsbildung im Gustl: Geändert hat sich für mich persönlich nicht viel, das liegt jedoch daran, dass ich erst knapp ein Jahr beim KJR arbeite und somit fast zeitgleich mit dem 9-Punkte-Plan gestartet bin. Unsere Aktionen stehen häufig unter dem Motto „Zero Waste“. Aus „Abfall“ kann etwas Wunderbares entstehen. Kinder wissen dies häufig. Gib ihnen Farbe, Materialreste, alte Kartons, Stoffe, etc. und sie basteln die tollsten Kunstwerke und Phantasiewelten. Außerdem konnten wir hier im Neubaugebiet im Rahmen des Ferienprogramms schon zweimal große Aufräumaktionen starten. Die Begeisterung war bei den Kindern riesig, der Müllberg leider auch. Tom Droste, Einrichtungsleitung Kinder- und Jugendraum RIVA NORD: RIVA NORD hat sich zum Einstieg in den 9PP für den Schwerpunkt „Zero Waste“ entschieden. Der Zugang zu dem Thema fiel uns relativ leicht, weil uns die Punkte auf der Checkliste seit vielen Jahren vertraut sind. Inzwischen wissen auch alle, wo unser Kompost steht, wozu er dient und was in ihm vorgeht. Auch unser „überschaubares“ Einrichtungsbudget verhindert ein Stück weit verschwenderisches Handeln. Katharina Mayer, KJR-Vorstand: Wir haben im Vorstand das Thema Ernährung gewählt. Für das Thema sind viel Offenheit und Experimentierfreude da – damit konnten wir gut starten! Gleichzeitig sind uns mit dem aktuellen Versorgungssystem oft die Hände gebunden. Anstatt konventionelle Großbetriebe zu subventionieren, bräuchte die nachhaltige Landwirtschaft dringend mehr Förderung, damit nachhaltige Lebensmittel für alle bezahlbar werden! Weil wir auf Fleisch verzichten, ist es für mich als Vegetarierin sehr angenehm, dass ich nicht mehr fragen muss, welche Gerichte vegetarisch sind. Der 9-Punkte-Plan im KJR (9PP)
13 das kommt das war | 01 | 2024 Claudia Hohenester, Fachkraft für die Arbeit mit Familien, KoRi Schneckenstein: Seit ich mit dem AK Nachhaltigkeit die Recycling-Anlage besucht habe, entferne ich immer den Aludeckel komplett von den Joghurtbechern und stopfe auch nicht mehr die Blechdosen mit Plastikmüll zu. Für unseren Haus-Adventskalender nähten wir letztes Jahr zusammen mit den Eltern verschieden große Säckchen, um kein Geschenkpapier mehr zu benötigen. Dies fand großen Anklang im Haus. Die Säckchen können dieses Jahr wiederverwendet werden. Susanne Catanzaro-Plano, Team Organisation: Wir sammeln jetzt in allen Abteilungen die Briefmarken ein und ich lade die Akkubatterien für den allgemeinen Verbrauch der Geschäftsstelle auf. Es steht eine Sammelbox für Wachs vor meiner Theke, die dann an eine Behindertenwerkstatt geht. Ich habe auch den Eindruck, dass weniger Styroporboxen gekauft werden als früher, Beschäftigte können sich zum Abholen von warmen Mahlzeiten Mehrwegboxen ausleihen. Seit unserem Ausflug zum Recyclinghof achte ich auch noch mehr auf Mülltrennung. Da kann man bei uns auch noch einiges verbessern! Aber man merkt trotzdem, dass sich mehr und mehr Leute mit dem Thema beschäftigen. Ich merke das zum Beispiel auch bei mir privat. NEUTRAL Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTR auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANE auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMA Wolfgang Haberl, Fachbeauftragter Medien und Technik MuT): Der Bedarf an Material und technischen Geräten für Projekte in der Förderung von Medien- und Digitalkompetenz ist im Vergleich zu anderen pädagogischen Feldern enorm hoch. Daher ist Beschaffung natürlich ein zentraler Punkt für die Fachstelle MuT. Da ist zum einen die Anschaffung von Geräten, bei der es oft die Möglichkeit gibt, generalüberholte Geräte zu einem günstigeren Preis zu bekommen. Das schont das Budget der Fachstelle MuT und jedes Gerät, das weiterverwendet wird, spart die Produktion eines neuen. Zum anderen spielt natürlich bei der Anschaffung von Technik auch eine Rolle, wie lange sie im Einsatz bleiben kann, wie schnell sie möglicherweise verschleißt und ob sie, wenn es denn sein muss, auch reparierbar ist. Eine Zange, die nach dem dritten Maker-Workshop noch ordentlich einen Draht abzwicken kann, oder das Tablet, das nach zwei Jahren noch Sicherheits-Updates bekommt, mag in der Anschaffung im ersten Moment teurer sein, ist aber auf längere Sicht, durch die Vermeidung von Neuanschaffungen, doch wirtschaftlicher und eben auch nachhaltiger. Tobias Tonack, stellvertretende Leitung Freizeittreff Au: Bei uns hat sich eingebürgert, dass nur noch Bio und Fairtrade-Snacks und -Getränke zum Verkauf angeboten werden. Weiter achtet das pädagogische Personal, aber auch ein paar Jugendliche beispielsweise beim Einkauf für die Kochgruppe darauf, so oft es geht Bioartikel zu kaufen. VIELFALT IST UNSERE STÄRKE! Komm zu uns, als KINDERPFLEGER*IN, ERZIEHER*IN, SOZIALPÄDAGOG*IN oder als MITARBEITER*IN IN VERWALTUNG, HAUSWIRTSCHAFT und REINIGUNG. www.kjr-m.de www.instagram.com/kjr_muenchen ARBEITEN BEIM KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT
14 das kommt | 01 | 2024 Westend66a Im November mussten Kinder, Jugendliche und Team aus dem schon lange sanierungsbedürftigen MKJZ ausziehen – nach fast 60 Jahren: 2024 hätte die Freizeitstätte Jubiläum gefeiert. Die Feier soll mit der Wiedereröffnung nachgeholt werden, doch bis dahin geht die Arbeit für Kinder und Jugendliche natürlich weiter. Weil das Interimsquartier noch nicht fertig war, gewährte Streetwork Westend dem MKJZ vorübergehend Unterschlupf. Inzwischen sind die Container am Georg-Freundorfer-Platz aufgestellt – 500 Meter Luftlinie vom bisherigen Standort. Hier wird in der Bauzeit, also bis 2026, ein „kleines MKJZ“ die Anlaufstelle für das junge Westend sein. Derzeit wird der Container-Bau möbliert und ausgestattet, er ist jedoch für Kinder und Jugendliche schon geöffnet. „Wir sind für sie herigen Standort, direkt neben der Baustelle, wird das MKJZ-Team präsent sein. Hier steht schon der Bauwagen, der zusätzlich zu den Containern am Georg-Freundorfer-Platz eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sein wird. Sobald der Strom- und Wasseranschluss steht, geht’s los. Auch wenn die pädagogische Arbeit des MKJZ also ohne Unterbrechung läuft, wird es am 5. April den offiziellen Startschuss geben: mit einer feierlichen Eröffnung der beiden Interimsquartiere. Das bisherige Zwischennutzungsprojekt Kös˛k, das in den Räumen der früheren Stadtbibliothek direkt neben dem MKJZ untergebracht war und dessen Flachbau ebenfalls dem Neubau weicht, hat inzwischen in der Schillerstraße 38 eine neue Bleibe gefunden und wird als dauerhafte Einrichtung fortgeführt (siehe S. 7). Viel Raum für junge Menschen An der Westendstraße 66a entsteht bis 2026 ein Multifunktionsbau für die Kinder- und Jugendarbeit: Im Neubau des Multikulturellen Jugendzentrums Westend (MKJZ) werden neben dieser Freizeitstätte eine Mobile Tagesbetreuung, ein Hort, die Beratungsstelle „azuro“, das Azubi-Wohnen und die KJR-Geschäftsstelle Platz finden. An dieser Stelle berichten wir in jeder Ausgabe über die aktuellen Arbeiten und stellen die künftigen Angebote vor Das Team des MKJZ Westend um Leiter Ismail Sahin (2.v.l.) bei der Schlüsselübergabe der Container. Rechts Abteilungsleiterin Stephanie Knott und Hermann Frey vom KJR-Bauunterhalt (2.v.r.) 12. KJR-Hallenfußballcup 2024 Am Samstag, den 16. März treten Mädchen*-, Jungen*- und gemischte Teams von Freizeitstätten aus München und Umgebung in den Spielklassen U11 (Jahrgänge 2013 und jünger) und U14 (Jahrgänge 2010 und jünger) gegeneinander an. Ausgerichtet wird der Cup in der Kinder- und Jugendfreizeitstätte LOK Freimann und in der benachbarten Sporthalle der Willy-Brandt-Gesamtschule. Der Filzball rollt wieder! Zwischen Handball- und Fußball-Europameisterschaft können sich alle 8- bis 14-Jährigen auf ein weiteres Sportturnier freuen, wenn beim 12. KJR-Hallenfußballcup die Nachwuchs-Hallenfußballmeister*innen 2024 gesucht werden! Zum zwölften Mal lädt der KJR mittlerweile in der kalten Jahreszeit zum Kicken in der Halle ein. Nach einem gelungenen Comeback des Turniers im letzten Jahr freuen wir uns, den Cup wieder in Freimann ausrichten zu können. Los geht es am Samstag mit dem Check-In um 10 Uhr in der LOK Freimann. Für Verpflegung und Getränke während des Turniers ist gesorgt. Die Sieger*innen-Ehrung findet gegen 18 Uhr statt. Anmeldungen sind bis zum 12. März per Mail, Post oder Fax bei der LOK Freimann möglich, die Anmeldegebühr beträgt 10 Euro pro Team. Weitere Informationen gibt es auf www.kjr-fussballcup.de da, wenn sie uns brauchen“, erklärt Leiter Ismail Sahin den Parallelbetrieb. Auch am bis-
15 das kommt | 01 | 2024 35 Jahre Kinderrechte Kinder und Jugendliche von 8 bis18 Jahren schreiben und vertonen Songs über ihre Rechte und darüber, was ihnen dabei wichtig ist oder was ihnen auf den Nägeln brennt. Das KJR-MusikMobil bietet „Sing for your Rights!“-Workshops (Schreibwerkstatt, Songwriting und Vertonen der Songs) in den KJR-Einrichtungen an. In den teilnehmenden Einrichtungen finden vorbereitend „KENNT EURE RECHTE!“-Angebote und Aktionen für Kinder und Jugendliche statt. Weitere Workshops gibt es z.B. beim KiKS-Festival und in Mini-München. Die teilnehmenden Gruppen bekommen die Möglichkeit, ihren Song in einem proSing for your Rights! Die UN-Rechte für Kinder und Jugendliche feiern dieses Jahr ihren 35. Geburtstag! Das nimmt der KJR zum Anlass für das Projekt „Sing for your Rights – junge Menschen haben Rechte!“ fessionellen Tonstudio aufzunehmen und auf einer großen Bühne (z.B. bei „Kids on Stage“ oder beim „KiKS-Festival“) aufzutreten. Wir veröffentlichen eine „Sing for your Rights!“-Playlist zum 35-jährigen Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention. Für Bands oder Singer/Songwriter, die selbständig arbeiten, gibt es die Möglichkeit, auch eigene Songs einzureichen. Weitere Infos gibt es auf www.kjr-m.de/singforyourrights Osterferienprogramm von „Ferien Extra!“ Beim KJR-Ferienprogramm „Ferien Extra!“ finden Kinder und Jugendliche Tagesausflüge, Workshops und Ferienfahrten. Neu ist der zweitägige EatArt-Comic- und Collagen-Workshop im Spielhaus Sophienstraße. Kinder und Jugendliche von 6 bis 12 Jahren können dabei aus Lebensmitteln lustige Gemüseköpfe und Collagen basteln – und natürlich auch verspeisen. Ein weiteres Highlight ist die Jugendfahrt nach Prag. 13- bis 17-Jährige erkunden mit dem SBZ Fideliopark fünf Tage lang die tschechische Hauptstadt. Neben umfangreichem Programm haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit, die Stadt an der Moldau auf eigene Faust zu entdecken. Eine Woche Ferienspaß bietet auch das Spielhaus Sophienstraße gemeinsam mit dem MusikMobil: Bei der inklusiven Musiktheaterwerkstatt „Spiel für alle“ dürfen Sechs- bis Zwölfjährige sich eigene Geschichten ausdenken, improvisieren, singen, Instrumente kennenlernen und vielleicht auch einen eigenen Song zu 35 Jahren Kinderrechte komponieren. Für ihr Musiktheater bauen sie auch die Requisiten, Kostüme und Bühnenbilder selbst. Außerdem locken Tagesausflüge wie in den Skyline Park mit dem Kinder- und Jugendtreff ZeitFrei, das SBZ Fideliopark bietet zudem in beiden Ferienwochen eine Tagesbetreuung mit viel Spiel und Spaß vor Ort, aber auch Ausflügen und Aktionen an – und mit frisch gekochtem Mittagessen. Alle Programme sind nichtkommerziell, professionell angeleitet und betreut und zugleich sehr günstig. Eine Woche Tagesferienbetreuung kostet beispielsweise nur 44 Euro, die inklusive Musiktheaterwerkstatt 40 Euro, die Jugendfahrt nach Prag 205 Euro und der EatArt-Comic- und Collagen-Workshop ist kostenfrei. Die Anmeldung läuft über die jeweiligen Freizeitstätten, das gesamte Programm mit allen Details und Kontaktdaten steht auf www.ferien-extra.de Nicht nur Ostereier im Korb Nach den Ferien ist vor den Ferien, deshalb steht ab sofort das Programm von Ferien Extra! für die Osterferien online Das Ferienprogramm reicht von Tagesausflügen in München bis zur Ferienfahrt nach Prag
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