K3 No. 5 - Dezember 2023

5 das kommt | 05 | 2023 das war Kös˛k nimmt Abschied vom Westend In dieser Zeit hat sich das Kös˛k in den Räumlichkeiten der ehemaligen Stadtbibliothek Westend mitsamt dem Garten und den Bäumen davor zu einem der seltenen unkommerziellen, künstlerischen und sozialen Freiräume etabliert, der inzwischen nicht mehr aus der Stadt München und schon gar nicht vom KJR wegzudenken ist. Nun hat das Kös˛k seinen Abschied vom Westend gefeiert. Für den ganzen Juli 2023 wurden – „TATATATAAA“ – die großen Kös˛kAbrissFestspiele ausgerufen, als eine Liebeserklärung an das Kös˛k, aber auch an die Nachbarschaft, die Kös˛k-Besucher*innen und Ö_Freund*innen aller Art, die den Ort so einzigartig gemacht haben. Das umfangreiche Programm war dank der Unterstützung von Kulturreferat und Sozialreferat der LH München, dem JugendKulturWerk München sowie dem BA 8 Schwanthalerhöhe für alle und kostenfrei. So konnte das Kös˛k seinem Ö_Prinzip „Dö könn jö jede*r kömmen!“ treu bleiben. Auf dem Programm standen eigens für das Ende des Kös˛k komponierte Uraufführungen, nostalgisch-schöne Neuaufgüsse, (Musik) Performances zum Abtanzen und Abhängen, gemeinsames Essen, Malen, Werkeln, Kunstmachen und Zusammensein … Und natürlich durfte das „Kös˛kival – Behinderung ist Rebellion“ als eines der Kös˛k-Herzensprojekte nicht fehlen – in Gedenken an den verstorbenen Münchner Autor und Förderer inklusiver Kultur Max Dorner, dem das Kös˛k so viel mehr als nur den Titel dieses inklusiven Festivals verdankt. Es war überwältigend schön, wie viele Menschen gekommen sind und mitgefeiert haben und wie oft die Wände übermalt worden sind! So wurde das Kös˛k am Ende noch selbst zum Kunstwerk. Nach diesen wunderschönen Festspiel-Sommer-Wochen ging es schließlich schweren Herzens ans Räumen, Aussortieren und Kisten packen. Um den Umzug zu erleichtern, trennte sich das Team von schwerem Gepäck und lud am 22. Oktober zum Flohmarkt mit dem Motto „Ölles muss raus!“ ein: jetzt aber wirklich ein allerletztes Mal Kös˛k-Luft schnuppern und sich eine ganz persönliche Erinnerung ans Westend-Kös˛k sichern! Feilgeboten und schließlich auch mitgenommen wurde „Ölles“ aus den Untiefen des Kös˛k-UniBis zum Rausschmiss – und darüber hinaus! Angefangen hat alles 2014 als Zwischennutzungsprojekt der Färberei. Geplanter Zeitraum: zwei Jahre. Es wurden schließlich fast neun Jahre daraus … versums und das weitestgehend auf Spendenbasis: Devotionalien aus dem Musikzimmer und der Dunkelkammer, süper Kunst & ölle Bretter, gelbe Auslegeware, Sektgläser, Vogelfutter, Schürzen oder geschnürte Pakete zum Irgendwas-Selbermachen. Fotos: Andrea Huber Dazu gab es gleich zwei musikalische Premieren: vom Praktikanten Elias, der sich zum ersten Mal und mit großem Erfolg als DJ präsentierte, und von der Band „Sinem“, die mit ihrem ultimativ-allerersten Auftritt das Kös˛k zum absolut allerletzten Mal zum Kochen brachte. Die Zeit im Westend ist zwar nun vorbei, aber mit dem Kös˛k geht es weiter. Sein neues Zuhause wird in der Schillerstraße 38 sein. Andrea Schönhofer, Kös˛k, KJR

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