K3 No. 5 - Dezember 2023

13 das kommt | 05 | 2023 das war im Diskurs Netz mit Praxisbeispielen aus ihren Schulworkshops. Viele Zahlen und teils ernüchternde Fakten zu erlebten Grenzüberschreitungen im Netz betonten die Wichtigkeit des Themas in der Mädchen*arbeit. Anschließend hatten die Teilnehmerinnen* die Möglichkeit, entweder an Fallbeispielen zu arbeiten oder ihr persönliches „Halt, Stopp“-Meme für das Ziehen eigener Grenzen in den sozialen Medien zu gestalten. Neben dem Erproben von Methoden zur Arbeit mit Mädchen* gab es viel Raum für den fachlichen Austausch untereinander und die Reflexion persönlicher Haltungen und Erfahrungen. Zum Schluss bekamen die Pädagoginnen* Informationen und Adressen zur digitalen Selbstbehauptung. Ein gelungener Vormittag: In entspannter und kollegialer Atmosphäre wurden alle Teilnehmerinnen* auf den aktuellen Stand in der schnelllebigen Social-Media-Welt gebracht und die Relevanz des Themas wurde verdeutlicht. Durch das Kennenlernen von Methoden und Anlaufstellen konnten etwaige Befürchtungen abgebaut werden. Katharina Fertl, Fachstelle Mädchen*, junge Frauen* und LGBTIQ, KJR Ergebnisse der U18-Landtagswahl 1.350 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben in 15 KJR-Wahllokalen „ihren“ Landtag gewählt. Und gezeigt: sie wählen anders als die Erwachsenen! Rot-Grün zusammen erhält bei den noch nicht Volljährigen fast die absolute Mehrheit, die CSU erreicht Platz drei, die AfD liegt mit gut 5 Prozent hinter der Tierschutzpartei und ist damit gerade noch im Landtag vertreten. Damit unterscheidet sich das Zweitstimmenergebnis der bayerischen U18-Landtagswahl in den Wahllokalen des KJR deutlich von der Stimmenverteilung der Erwachsenen in München und erst recht von der auf Landesebene. In München kommt etwa die SPD mit 12 Prozent nur auf die Hälfte der U18-Stimmen, die CSU hingegen erreicht mit 28,5 fast das Doppelte. Bayernweit geht die CSU mit 26 Prozent als stärkste Kraft hervor, gefolgt von der AfD mit 14,9 Prozent – bei der U18-Wahlsimulation liegen die beiden Parteien auf Platz drei beziehungsweise sieben. Fast absolute Mehrheit für SPD und Grüne Kinder und Jugendliche wählen ganz anders als die Erwachsenen – jedenfalls jene in den U18-Wahllokalen des KJR jugendgerecht aufbereitet, gab es viele Infos und Materialien rund um die Wahlen. Die Wahllokale organisierten Themenabende, Schulklassenprogramme, Ausstellungen und ein U18-Wahl-Quiz. Die Kinder und Jugendlichen wurden auch bei der Nutzung des Wahl-O-Mat oder der Seite „Voteswiper“ begleitet, das Demokratiemobil war vor Ort und natürlich wurde auch die eine oder andere Wahlurne gebastelt. Angeregt von den Wahlprogrammen der Parteien fand ein reger politischer Austausch unter den Kindern und Jugendlichen statt. Häufig gehörte Forderungen waren mehr Kindergeld und ein preiswertes oder sogar kostenloses Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei einem hohen Migrationsanteil unter den Wähler*innen wurden auch mehrfach Ängste in Bezug auf die AfD geäußert. Vom 21. bis zum 29. September durften ausnahmslos alle Kinder und Jugendlichen ihre Stimme abgeben, für die meisten war das Wählen eine neue Erfahrung. So kam es auch zu lustigen Situationen wie jene, in der ein Kind meinte: „Ach, ich sollte ein Kreuz machen? Ich habe ausgemalt!“. Die Wahl wurde überwiegend sehr ernst genommen, die Wähler*innen haben das nach der Wahl überreichte Wahlbändchen oder Wahl-Tattoo mit Stolz getragen. Mirjam Kranzmaier, Fachstelle Partizipation, KJR Der KJR engagiert sich bei Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen für die U18-Wahl, dieses Jahr stellte er die Hälfte aller Münchner Wahllokale. 13 Freizeitstätten in ganz München fungierten als Wahllokal, dazu kam noch ein mobiles Wahllokal des RIVA NORD an einer benachbarten Mittelschule und auch das zentral gelegene Münchner Haus der Schüler*innen war dabei. Die U18-Wahl funktioniert fast wie die reguläre Wahl, in Wahllokalen mit Stimmzetteln, Wahlkabinen und Wahlurnen. Kinder- und

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