Dachzeile 28 das kommt | 04 | 2023 Halbzeit für die Jugendpolitischen Forderungen des KJR Schwerpunkt Mehr Partizipation für junge Menschen Vote16 – Was geht uns das an? Das Bündnis „Vote16“ will das Wahlalter in Bayern auf 16 Jahre absenken. Dazu ist eine Änderung der Bayerischen Verfassung notwendig. Gelungen: AzubiWerk München – Wohnen mal anders Selbstbestimmt, bezahlbar, einmalig Dass die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für junge Menschen auch schnell und fast reibungslos gehen kann, zeigt das AzubiWerk München. Vom Projektauftrag bis zum Einzug der ersten Azubis vergingen nur zweieinhalb Jahre. Die „Vote16“-Kampagne wurde von jungen politisch Aktiven initiiert und möchte mit der Absenkung des aktiven Wahlalters die Demokratie stärken. „Je früher junge Menschen in unsere Demokratie integriert werden, desto eher unterstützen sie diese als Wähler*innen“, so die Verantwortlichen der Initiative. Durch ein Wahlrecht ab 16 können sich mehr junge Menschen mit ihrer Stimme wirkungsvoll in die Gestaltung ihrer Zukunft einbringen. Die Unterschriften-Sammlung für ein Volksbegehren startete Anfang Mai. Der Bayerische Jugendring ist Co-Träger und der KJR München-Stadt unterstützt die Initiative vor Ort gemeinsam mit vielen Verbänden und politischen Parteien. Denn eine Absenkung des Wahlalters ist ein Anfang, wenn junge Menschen gehört werden sollen. Mehr dazu unter: www.vote-16-muenchen.de und www.vote-16.de Vote16 ist ein vielversprechender Anfang Wenn der Vertrauensverlust der jungen Generation in das politische System durch fehlende demokratische Beteiligung gestoppt werden soll, reicht eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre nicht aus. In der Landeshauptstadt München leben aktuell über 1,5 Millionen Menschen. Etwa 400.000 davon sind jünger als 27 Jahre. Fast die Hälfte davon sind jünger als 16 Jahre und ca. 25 Prozent der jungen Münchner*innen unter 27 Jahre haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit( Quelle: Statistisches Amt München). Viele dieser Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen besuchen die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit des KJR. Ob die „Vote16“-Kampagne erfolgreich ist und das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt wird oder nicht, spielt für sie und den Großteil der jungen Münchner Bevölkerung aktuell kaum eine Rolle. Doch sie wollen und sollen unsere Stadt mitgestalten und müssen die Möglichkeit haben, sie nach ihren Bedürfnissen zu prägen – es ist (auch) ihre Stadt. Daher ist es wichtig, dass sich der Kreisjugendring dafür einsetzt, dass alle jungen Menschen in München gut aufwachsen können. Dabei nehmen die Einrichtungen des KJR, die Kinder und Jugendliche pädagogisch bei ihren Anliegen unterstützen und Partizipation ermöglichen, eine entscheidende Rolle ein. Gleichzeitig ist eine Jugendpolitik unabdingbar, die die Anliegen aller junger Menschen zum Maßstab ihres Handelns macht. Mit den Jugendpolitischen Forderungen und den „Forderungen zur Beteiligung junger Menschen in München“ setzt sich der Kreisjugendring politisch für die Anliegen junger Menschen ein. Mehr unter www.kjr-m.de/position/diskussionsimpuls-zur- rahmenkonzeption-beteiligung-junger-menschen-in-muenchen MIRJAM KRANZMAIER, Jahrgang 1979 aus Schwäbisch Gmünd, Studium der Sozialpädagogik, Schwerpunkt Kinder und Jugendarbeit, Fachstelle Partizipation, KJR Die ersten 70 Azubis, die sich Anfang des Jahres direkt beim AzubiWerk um einen Platz beworben hatten, konnten schon im Mai in das neugebaute Wohnheim am Hanns-Seidl-Platz einziehen. Im September folgten weitere – je 70 Plätze für Azubis der Landeshauptstadt und der Münchner Unternehmen mit Belegrechten. Der Weg bis hierher war zwar anstrengend, aber vergleichsweise kurz: Als der KJR im März 2020 mit der Referentenstelle „Junges Wohnen“ startete, war die Einrichtung eines AzubiWerk eines von sieben möglichen Projekten, die wir uns vorgenommen hatten. Da der Kreisjugendring selbst über keine Mittel für den Bau von Wohnungen verfügt, freuten wir uns sehr, dass die Stadt dieses Vorhaben auf den Weg brachte. Inzwischen fertig und bezogen: Das Wohnheim am Hanns-Seidl-Platz Was forderst du von der Stadt? » Essen ist zu teuer – es muss billiger werden oder mehr Kindergeld. (Mädchen, 12)
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