| 04 | 2023 27 Halbzeit für die Jugendpolitischen Forderungen des KJR Schwerpunkt Abklingen der Pandemie und der damit einhergehende Wegfall der strengen Hygiene- und Zugangsbeschränkungen. Auch danach blieb das Thema der Freiräume hoch im Kurs. Interfraktionell wurde die Möglichkeit von Jugendpartys im öffentlichen Raum beantragt, die nun im Rahmen des Projekts „MUCs“ bei der Fachstelle MoNa geschaffen wurde. Die Öffnung von Schulhöfen außerhalb der Schulzeiten wird ebenso vorangetrieben wie stetig neue Jugend(kultur)zentren oder mobile Angebote geschaffen werden. Wichtig ist uns hierbei immer auch, dass es ausreichend Angebote für Mädchen* und junge Frauen* gibt. Konsequent partizipativ Wir setzen in unserer enger werdenden Stadt auf Moderation und Vermittlung bei Konflikten und ich als Jugendpolitikerin, wie viele meiner Kolleg*innen, stehe immer auch als Fürsprecherin der Jugend für diese ein, um klarzumachen: junge Menschen haben ein Bedürfnis nach und Recht auf Raum, Lärm und freie Entfaltung. Sie dürfen niemals als „Störfaktor“ in der Stadtgesellschaft wahrgenommen werden, sondern sind gleichberechtigter Teil davon. Auch deshalb achten wir beispielsweise in der Spielraumkommission immer darauf, Entfaltungsräume für Jugendliche mitzudenken – seien es Tischtennisplatten, Skateplätze oder eben auch einfach Orte zum Abhängen. Außerdem baut die Stadt München derzeit die Beleuchtung von Jugendspieleinrichtungen aus, um die Nutzungszeiten zu erweitern. Uns ist besonders wichtig, nicht über die Köpfe junger Menschen hinweg zu entscheiden, sondern sie zu hören und zu beteiligen. Ein echter Meilenstein ist uns hier dieses Jahr gelungen: mit der Einrichtung des „Kinder- und Jugendrathauses“ (go.muenchen.de/kinderrathaus). Bei der zuständigen Bürgermeisterin Verena Dietl gibt es nun eine Stelle in München, die sich ganz konkret dem Thema Kinder- und Jugendpartizipation widmet. Hier laufen alle Anliegen, Anfragen und Ideen junger Menschen zusammen. Die Stelle ist auch Lobbyistin innerhalb der Stadtverwaltung für die Bedürfnisse und Rechte der Jugend. Klar ist hierbei, dass Abläufe schnell sein müssen, um dem Lebenstempo junger Menschen gerecht zu werden. Wenn ihr das Kinder- und Jugendrathaus noch nicht kennt, schaut es euch unbedingt mal an! Jetzt gilt es, ein Rahmenkonzept zu verfassen, das Partizipation in der ganzen Stadt(verwaltung) verankert. Es bleibt natürlich immer noch einiges zu tun, um ausreichend Freiräume für junge Menschen in München zu schaffen. Dennoch haben wir – getrieben durch die besonderen Bedürfnisse während der Pandemie – schon einiges geschafft. Gemeinsam mit der Münchner Jugend gilt es, die zweite „Halbzeit“ genauso gut weiter zu führen. Ich freu’ mich drauf! Lena Odell, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion, Vorsitzende der Spielraumkommission voraussetzungen für Bildung und Teilnahme am sozialen Leben ermöglichen können. Jetzt, und sicher auch in den folgenden Jahren, ist eine verstärkte Betreuung durch Schulsozialarbeit und schulpsychologische Angebote notwendig, um die Folgen von Corona aufzufangen. Gerade Kinder, deren Eltern nicht die Möglichkeit haben, sie entsprechend zu unterstützen, sind auf diese Hilfe angewiesen. Zu dieser Unterstützung gehören ebenso die baulichen Rahmenbedingungen und inhaltlich neue Angebote, um eine entsprechende Nachhaltigkeit zu fördern. Wir werden dies mit Nachdruck fordern. Kinder und Jugendliche in prekären Wohnsituationen brauchen Platz und Möglichkeiten, um gut lernen zu können. Das ist sind wichtige Aspekte, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen. Die Fraktion CSU/Freie Wähler stellt sich in der Stadtgesellschaft aktiv gegen jedwede Form des religiösen oder politischen Extremismus, sei es von rechts oder links. Im Stadtrat erfolgt keine Zusammenarbeit mit extremen Kräften. Neben der Förderung von Vereinen und der Stärkung der städtischen Fachstelle für Demokratie wollen wir auch das Thema des wieder erstarkenden Antisemitismus in der Gesellschaft in den Fokus nehmen. Bereits in der letzten Legislaturperiode haben wir versucht, Vereine mit antisemitischen und israelfeindlichen Tendenzen von der Nutzung städtischer Räume auszuschließen. Auf der Bildungsebene wollen wir eine Zusammenarbeit des Pädagogischen Institutes der Stadt mit dem Beauftragen gegen Antisemitismus in Bayern vertiefen und ein erweitertes Fortbildungs- und Projektangebot für städtische Lehrkräfte schaffen, das in den Schulen genutzt werden kann. Kinder und Jugendlichen brauchen Freiräume Aufgrund der Erfahrungen mit den massiven Einschränkungen während Corona benötigen insbesondere junge Menschen in München mehr und neue Freiräume. Es bedarf vor allem einer Bestandsaufnahme verfügbarer und der Schaffung neuer Räume, aber auch einer fairen und transparenten Vergabe. In den letzten Jahren sind wir schrittweise vorangekommen. So hat der Stadtrat unlängst beschlossen, an 21 Jugendspieleinrichtungen Beleuchtungsanlagen zu installieren, um deren Nutzungszeiten auszuweiten. Darunter sind die Skateanlage und der Streetballplatz an der Theresienwiese, der Skatepark Freiham, das Basketballfeld und Bolzplatz im Perlachpark. Die beschlossene Öffnung der Schulhöfe für die Freizeitnutzung bietet weiteren Raum, muss aber unter verschiedenen Aspekten evaluiert werden. Die Überarbeitung der Bade- und Bootsverordnung zieht sich bereits viele Jahre hin. Neben der Verfügbarkeit von Naherholungs- und Erlebnisraum für junge Menschen, müssen aber auch die Aspekte des Naturschutzes (FFH-Gebiete etc.) und die Interessen der Anrainer (Tierpark etc.) berücksichtigt werden. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Isar erleichtern, ihnen aber auch gleichzeitig die Gefährdung des Naturraumes aufzeigen. Dazu haben wir bereits im Februar 2020 einen entsprechenden Antrag gestellt, der ein bedarfsgerechtes Umweltbildungsangebot für junge Menschen fordert. Dieser Antrag ist von der Verwaltung noch nicht bearbeitet. Beatrix Burkhardt und Alexandra Gaßmann, Stadträtinnen CSU/Freie Wähler Entschieden gegen Extremismus Zu Beginn der neuen Amtszeit hatten wir uns zum Ziel gesetzt, unser Angebot für Kinder und Jugendliche an den Schulen und im außerschulischen Bereich weiter zu verbessern und zielgenauer auszubauen. Jetzt – drei Jahre später – haben sich unsere Schwerpunkte durch die Corona-Krise und die gestiegene Zahl von Geflüchteten deutlich verschoben. Wir haben viel Geld in die Digitalisierung investiert, damit wir so vielen Kindern und Jugendlichen wie möglich gleiche ZugangsWas forderst du von der Stadt? » Kinder in München sollen mehr Kindergeld bekommen, weil alles echt teuer geworden ist. (Mädchen, 14)
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