Dachzeile 30 das kommt | 03 | 2023 Fachkräftemangel Schwerpunkt MA 3: Die Entwicklung der Kinder zu sehen und zu begleiten, ist wunderbar. Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern zu sammeln und die Unterschiede zwischen Kindergarten und Krippe zu beobachten, ist ebenfalls spannend. Was ist jetzt anders als fertig ausgebildete pädagogische Fachkraft? MA 1: Ich habe mehr Freiraum und kann Entscheidungen eigenständig treffen. MA 2: Ich übernehme jetzt schon viele Aufgaben einer Führungskraft. MA 3: Ich habe mehr Aufgaben und Verantwortung. Großen Spaß macht mir, dass ich jetzt Mentorin bin. Worin bestehen deine (täglichen) Aufgaben? alle MA: Unser Aufgabenfeld ist sehr komplex und sehr viel mehr als Bildung, Betreuung und Erziehung. Warum machst du diese Arbeit (gerne)? MA 1: Ich darf auch mal „Pausenclown“ sein. (lacht) MA 2: Weil ich das gut kann – ich kann Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, eine bessere Sozialkompetenz aufzubauen. MA 3: Wenn die Kinder lächeln und dir so ihre Wertschätzung zeigen, da geht mein Herz auf. Was möchtest du (beruflich) noch erreichen? MA 1: Ich möchte erst mal Berufserfahrung sammeln; später eventuell eine Leitungsposition übernehmen. MA 2: Ich werde die Weiterbildung zur Fachkraft absolvieren und anschließend Berufserfahrung sammeln. MA 3: Ich möchte Berufserfahrung sammeln. Ob ich irgendwann eine Leitungsposition übernehme, weiß ich noch nicht. Wie erlebst du die Unterstützung des Trägers? MA 1: Mir wurde während der Weiterbildung der Rücken freigehalten, was sehr entlastend war. Ich hatte das Gefühl, dass mein Arbeitgeber immer hinter mir steht. Ich kann sein, wie ich bin. MA 2: Die finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung ist gut! Ein spannendes und abwechslungsreiches Berufsfeld mit und für Kinder wartet … allein nicht genügen. Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen in ihrem gewählten Beruf bleiben wollen, müssen Gestaltungsmöglichkeiten des beruflichen Umfeldes anbieten. Die Arbeitswelt muss so gestaltet sein, dass es uns als Individuen gut geht. Interview: Marko Junghänel BARBARA KLAMT, Jahrgang 1964 aus Singen, Studium Soziale Arbeit, Garten- und Landschaftsbau und Caritastheologie, Geschäftsführung und freiberuflich tätig, Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern So kann’s auch gehen … Warum ich meinem Arbeitgeber treu geblieben bin, Part II Befragt wurden: MA 1: männlich, vom Kinderpfleger zur Fachkraft, heute Gruppenleitung im Hort der Nordstern KIDDIES MA 2: männlich, Quereinsteiger, Kinderpfleger, startet im Oktober die Weiterbildung zur Fachkraft. Hort Nordstern KIDDIES MA 3: weiblich, Praktikum beim KJR, seit Januar 2023 als Gruppenleitung in der Krippe bei den Nordstern KIDDIES Wann und wo hast du beim KJR deine Ausbildung bzw. dein Hochschulpraktikum durchlaufen? MA 1: 2015 habe ich als Kinderpfleger in der KoRi Schneckenstein angefangen und berufsbegleitend die Weiterbildung zum Erzieher besucht. MA 2: Ich habe zunächst eine Ausbildung KFZ-Mechatroniker gemacht. 2015 folgte dann aber ein Praktikum in der KoRi Schneckenstein, anschließend die Ausbildung zum Kinderpfleger. Danach habe ich als Kinderpfleger dort gearbeitet. Seit September 2021 bin ich im Hort der Nordstern KIDDIES und noch in diesem Jahr starte ich die Weiterbildung zur Fachkraft. MA 3: Ich habe 2014 mein erstes SPS Praktikum bei den Nordstern KIDDIES gemacht, das zweite bei den Clubmäusen. Seite Januar 2023 bin ich zurück zu den Nordsternen, weil ich das Arbeitsklima damals besonders geschätzt habe. Welche Erkenntnis hattest du aus der Praxisphase gewonnen? MA 1: … dass mir der Job wirklich Spaß macht – manches möchte ich jedoch nicht machen. MA 2: Der Einsatz in einer Heilpädagogischen Tagesstätte war sehr prägend. MA 3: Der Zusammenhalt und die Teamfähigkeit sind wunderbar, obwohl so viel passiert. Was motiviert dich, mit jungen Menschen pädagogisch zu arbeiten? MA 1: Die Vielfalt der Aufgaben, es wird nie langweilig. Und ich schätze die Möglichkeit, bei der Entwicklung der Einrichtung mitzuwirken. Ich habe keine Lust auf Büro und PC-Arbeit. MA 2: Mein erster Beruf war eine Entscheidung, die ich unter Zeitdruck getroffen habe. Mir ist schnell bewusst geworden, dass ich lieber mit Menschen arbeite, z.B. in der Pädagogik. Durch meine Praktika habe ich zudem festgestellt, dass mir Kinder vertrauen. Foto: tolmacho auf Pixabay
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